Minke van Hoorn und ihre junge schwäbische Kollegin Lisa haben es mit einem mysteriösen Mord zu tun: Die allseits sehr beliebte Hanni Krüdener stirbt beim Kirchenkaffee. Minkes Bruder Bo, Rechtsmediziner im Krankenstand, zweifelt an einer natürlichen Todesursache, sorgt für eine Obduktion - und hat recht. So ganz nebenbei muss sich Minke als ursprüngliche Meeresbiologin auch noch mit einem verirrten Wal, der zu Stränden droht, herumschlagen und dann passiert der nächste Mord.
Greta Hennig schreibt locker, geradlinig und klar. Bereits nach wenigen Zeilen ist der Leser in der Geschichte mit stimmiger Atmosphäre angekommen. Das winterliche Nordfriesland und die grauen Februartage auf der Hallig kommen gut zur Geltung und der die Hallig umkreisende Pottwal ist das i-Tüpfelchen an Flair, auch wenn er für die eigentliche Story irrelevant ist. Das Ermittlerteam Minke und Lisa ist ausgesprochen sympathisch und ergänzt sich gut, auch im Humor für den Leser. Mit Bo ist das eigenwillige Trio komplett und macht einfach nur Spaß. Die Tagebucheinträge lockern zusätzlich auf und erhöhen gleichzeitig die Spannung, die sich insgesamt als leichter Bogen durchzieht, bis zu einer gekonnten Auflösung am Ende des Buches.
Mein Fazit: Ein durchweg vergnüglicher, unterhaltsamer und unblutiger Krimi, der mit Flair, einer Prise Humor und passenden Charakteren zu überzeugen weiß. Ich hatte hier lockeren, unbeschwerten Lesespaß und kann das Buch bedenkenlos weiterempfehlen, wenn es nicht der hochspannende, actionreiche Thriller sein soll.