Grit Zoller

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Cover des Buches Die Fessel (ISBN: 9783869152875)
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Rezension zu "Die Fessel" von Sidonie-Gabrielle Claudine Colette

HEIDIZ
Sehr gutes Buch


Die 1873 als Sidonie Gabrielle Colette geborene Schriftstellerin war ihrer Zeit weit voraus. Sie gehört wohl zu den modernen Klassikerinnen der Literaturszene Frankreichs und ist weltweit bekannt.
Bekannt war sie einst als Ehefrau Henry Gauthier-Villars, des Schriftstellers und Musikkritikers. Sie kam aus der Provinz nach Paris, in die Metropole - wo sie schließlich ihre Jugenderinnerungen niederschrieb. Erst einmal wurden sie unter dem Namen ihres Mannes veröffentlicht. Nachdem sie sich trennten, blieb ihr nichts übrig, als ihm die Rechte an IHREN Romanen zu überlassen, ein Wahnsinn
"Die Fessel" erzählt von der schönen Renée Néré, die durch eine Erbschaft finanziell unabhängig war. Sie reist zwischen der Riviera und Paris hin und her - führt ein genussvolles Leben. Eine Affäre mit Jean ändert ihr Leben. Aber das Glück der beiden ist nicht von Dauer. Der Hauptcharakter wird extrem intensiv dargestellt, ja auseinandergenommen in all ihren Facetten - ihrem Inneren und ihrer Zerrissenheit, die Heldin, die zwischen ihrer Liebe zu Jean steht und dem eigentlichen Willen, ein freies und unabhängiges Leben zu führen.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Das Buch ist mit einem edlen Lesebändchen versehen und der Rücken ist in Leinen gebunden. Das Büchlein ist kompakt und gehört zu einer Reihe, von der ich schon einige weitere Bücher gesammelt habe. 
Sicher werde ich noch weitere Werke von Colette lesen, ich mag ihren Stil sehr gern. Liest sich lebendig und fesselnd und, obwohl die Geschichten schon einige Jahre "auf dem Buckel" haben, sind sie nicht angestaubt.
#ebersbachundsimonverlag
#colette



Cover des Buches Die Fessel (ISBN: 9783869152875)
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Rezension zu "Die Fessel" von Sidonie-Gabrielle Claudine Colette

kalligraphin
Von der Unabhängigkeit einer Frau

„Gewohnheitsmäßige Grübelei hat stets etwas von Wahnsinn an sich und mündet oft in eine beabsichtigte Ekstase, die manchmal schmerzlich ist und manchmal nicht … Und nun fange ich auch noch an zu verallgemeinern.“

Nizza, in den Zwanziger Jahren. Renee, eine geschiedene  (sic!) Frau und Schauspielerin, genießt hier ihre Ruhe. Das Erbe ihrer verstorbenen Schwägerin ermöglicht ihr diese Freiheit. Sie lernt im Hotel ein hitziges junges Paar kennen und lässt sich bald schon auf eine Affäre mit Jean ein.

Diese Beziehung steht nicht nur aufgrund der äußeren Umstände unter einem schlechten Stern. Jean ist aufbrausend, wird schon seiner Partnerin gegenüber handgreiflich, und auch in der Beziehung mit Renee nimmt er den dominanten und fast desinteressierten Part ein. Während Renee sich ihm - trotz ihrer sonstigen Skepsis und Vorsicht - anbietet und emotional abhängig macht.

„Die Fessel“ ist der Nachfolger zum Roman „La Vagabonde“. Man kann die Bücher unabhängig voneinander lesen, allerdings finde ich, dass die Geschichte in der Luft zu hängen scheint, wenn man dieses Buch liest ohne vom Vorgänger zu wissen. Die Sprache Colettes ist sehr pompös und gleichzeitig verdichtet. Das Erzähltempo in beiden Büchern ist ein unheimlich langsames und anstrengendes. „Die Fessel“ ist allerdings etwas aufregender und gleichzeitig entspannter zu lesen. Renee ist nicht mehr ganz so zurückhaltend und langweilig.

Man muss in der Stimmung sein, um dieses Buch genießen zu können. Es kann die perfekte Sommerlektüre sein, aber die Geschichte trägt die Leser*in nicht leichtfertig, sondern verlangt viel Konzentration und Geduld. Außerdem sollte man sich vor Augen halten, in welcher Zeit hier ganz selbstverständlich von der geschiedenen, freien und unabhängigen Frau erzählt wurde und wird.

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