Rezension zu "Ende einer Illusion" von Grunwald
Dieses kleine Buch des Nachhaltigkeitsexperten Armin Grundwald versucht darzustellen, dass in der aktuellen gesellschaftlichen Debatte um einen ökologisch korrekten (was für ein Wort!) Konsum etwas völlig falsch läuft. Denn die Konsumenten werden durch Moralisierungen, durch den Druck der „political correctness“ und politisch paternalistische Überlegungen mit einer Verantwortung belastet, die sie gar nicht tragen können und erst recht nicht einlösen.
Das ist das eine. Das andere ist, dass diese Entwicklung auch gesellschaftlich in die falsche Richtung läuft. Denn was eine öffentliche Angelegenheit sein sollte, wo es um Transparenz geht und Legitimität,wird mit dem privaten Bereich vermischt.
Auf die Konsumenten zu hoffen bei der Lösung globaler ökologischer Probleme ist ein Irrweg, so der Autor. Dennoch ist es sinnvoll auch als Einzelner darauf zu achten, dass der Konsum nachhaltiger wird. Doch muss dieser private Einsatz ergänzt werden durch mehr zivilgesellschaftliches Engagement und vor allen Dingen durch politische Entscheidungen wie zum Beispiel die Besteuerung von Gütern und Dienstleistungen, sowie die Schaffung von Anreizsystemen, die die Entscheidungen der Bürger beeinflussen.
Jeder von uns ist Teil dieses politischen Systems und soll durch dieses Buch an seine Mitverantwortung erinnert werden. Es geht nicht nur darum Bioäpfel zu kaufen und ansonsten zu resignieren. Dafür besteht kein Grund. „Wir haben Möglichkeiten der Mitwirkung und der Initiative - und damit auch ein Stück der Verantwortung dafür, dass die öffentliche Seite des Konsums, die Rahmenbedingungen, unter denen er stattfindet, stärker in Richtung Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit gestaltet werden.