Cover des Buches Der Schöpfer (ISBN: 9783442746255)
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Rezension zu Der Schöpfer von Gudrún Eva Mínervudóttir

Der Schöpfer

von Fischfilet vor 11 Jahren

Rezension

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Fischfiletvor 11 Jahren
Als Loa in dem kleinen Ort Akranes mit Ihrem Wagen liegenbleibt, hat sie Glück, dass ein Anwohner, Sveinn, sich bereit erklärt ihr mit dem Wagen zu helfen. Doch als sie dann bei Sveinn in der Küche sitzt, beginnen die beiden sich zu betrinken und so kommt es, dass Loa nicht mehr nach Hause fährt.

Erst am nächsten Morgen wird ihr bewusst, was für einen Fehler sie da gemacht hat, da sie ihre Töchter, Ina und die magersüchtige Margret, allein zuhause gelassen hatte. Als sie sich auf die Suche nach einer Toilette machte, entdeckte sie in einem Raum lebensnahe Frauenpuppen. Sie schwankt zwischen Angewidertsein und Faszination und es kommt ihr der Gedanke, dass eine dieser Puppen ihrer Tochter Margret helfen könnte ihre Krankheit zu besiegen. So kommt es, dass sie die schwere Puppe herausschleppt, während der Hausherr noch schläft, und stiehlt.

Als Sveinn den Diebstahl bemerkt, ist er zunächst verärgert und weiß nicht so recht, was er machen soll. Als ein Freund ihm die Adresse von Loa beschafft, macht er sich auf den Weg zu ihr und gerät dort in eine aufgebrachte Situation. Erst nach einiger Zeit begreift er, dass Loas Tochter Margret verschwunden ist.

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An sich ist die Story recht interessant, leider ist diese dann aber doch in jeder Hinsicht nur oberflächlich. Man hat das Gefühl, dass kein Handlungsstrang wirklich ausgearbeitet wurde, die Charaktere sind oft nicht gerade glaubwürdig und die Geschichte hat im Allgemeinen nur wenig Tiefgang.

Dafür lässt sich das Buch aber sehr gut lesen. Spannung ist durchgehend vorhanden und man erwartet stets den Höhepunkt, der bleibt dann aber aus. Im Horrorfilm kommt es immer darauf an wie oft etwas fast passiert. Wenn aber immer nur fast etwas passiert und das tatsächliche Geschehnis ausbleibt, dann verlässt der Besucher enttäuscht das Kino. So ist es mit diesem Buch. Es wird oberflächlich Spannung aufgebaut, aber es passiert nicht wirklich etwas.

Störend ist an diesem Buch außerdem die Erzählung aus zwei Perspektiven. Ist es anfangs noch eine schöne Abwechslung die Geschehnisse um Sveinn und die um Loa jeweils aus deren Perspektive zu erfahren, so ist es spätestens dann störend, als beide sich im selben Haus aufhalten und jeweils in zwei aufeinanderfolgenden Kapiteln fast dieselbe Handlung wiedergegeben wird...

Trotz der vielen Kritikpunkte ist mir das Buch dennoch drei Sterne wert, da mir die Idee gefällt und die erste Hälfte des Buches im Vergleich zur zweiten recht gut war.
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