gut recherchierte Geschichte um den Baumeister Andrea Palladio
von irismaria
Rezension
„Die Venezianierin und der Baumeister" ist ein historischer Roman von Gudrun Lerchbaum, der im 16. Jahrhundert in Italien spielt. Im Mittelpunkt steht das Mädchen Mariangela, das nach dem Tod der Mutter in einer Tischlerfamilie aufwächst. Deren Tochter Allegra wird ihr zur Freundin und Schwester. Allegra heiratet den Steinmetz und Architekten Andrea Palladio und sie nehmen die schwangere Mariangela auf, die in Not ist. Da sich Andrea und Mariangela auch zueinander hingezogen fühlen, ist das Zusammenleben nicht einfach. Dazu kommt, dass Andrea für seine Karriere oft lange Reisen unternimmt, die die Familie belasten. Die Geschichte kommt im Gegensatz zu anderen historischen Romanen ohne Klischees und Schwarzweißmalerei aus, und die Figuren sind mehrdimensional und nicht stereotyp in ihren Handlungen. Das hat mir sehr gefallen. Die Handlung ist interessant und neben der Geschichte der beiden Frauen erfährt man einiges über die Karriere des später gefeierten Architekten Andrea Palladio. Gudrun Lerchbaum hat für den Roman sehr gut recherchiert und stellt das Leben der damaligen Zeit bildhaft und glaubwürdig dar.
Ich empfehle „Die Venezianierin und der Baumeister" allen, die gerne etwas anspruchsvollere historische Romane lieben.