Cover des Buches Die letzten Kinder von Schewenborn (6640 214) (ISBN: 9783473389759)
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Rezension zu Die letzten Kinder von Schewenborn (6640 214) von Gudrun Pausewang

Schockierend, verstörend, grausam

von leeloo1103 vor 10 Jahren

Rezension

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leeloo1103vor 10 Jahren
Dieses Buch ist eines der Bücher, das ich mehrmals gelesen habe und sicher auch weiterhin von Zeit zu Zeit immer mal wieder lesen werde. Ich habe dieses Buch mit 14 als Lektüre in der Schule erstmalig gelesen und dieses Buch hat uns alle schockiert und verstört durch die wirklich ungeschönte und grausame Darstellung der Ereignisse und der Lebensumstände nach diesem Atomkrieg. Die Autorin teleportiert den Leser in die Ereignisse dieses Buches, erzeugt Bilder, Gerüche und Geräusche im Kopf, als wäre man selber anwesend. Gudrun Pausewang schrieb dieses Buch zur Zeit, als der kalte Krieg eine ständige und reale Bedrohung gewesen ist. Es ist daher gewissermaßen ein politisches Statement, hört auf mit diesem Irrsinn, so könnte es uns ergehen. Lasst so etwas niemals bittere Realität werden. Sie beschreibt das unendliche Leid, die Hoffnungslosigkeit und den Kampf der Überlebenden ums Überleben sehr detailliert. Und dass sich vor allem der Mensch an sich völlig verändert wenn es um seine nackte Existenz geht. Und dass es keine Rückkehr zur alten Normalität geben wird, da aus dieser eigentlich nichts mehr wirklich existent ist. Das Buch skizziert höchstens, dass die Überlebenden irgendwann anfangen sich den neuen Gegebenheiten anzupassen und anfangen irgendwie wieder Struktur in das absolute Chaos zu bringen, um vielleicht irgendwie irgendwann wieder so etwas wie Normalität zu empfinden in dieser völlig veränderten Welt. Ältere Kinder können das Buch durchaus lesen, wenn das gelesene in Gesprächen aufgearbeitet wird. Das Buch ist keinesfalls ein Schmöker für Zwischendurch oder nebenbei (auch für einen Erwachsenen nicht). Als Erwachsener sollte man vorab lesen und dann entscheiden, ob das Kind dieses Buch verkraften kann oder eben nicht. Bei mir hat es zu Weinkrämpfen und Albträumen geführt, allerdings durch offenen Umgang damit im Klassenverband und intensive die Aufarbeitung im Unterricht als auch daheim (Gespräche über das gelesene und die dadurch ausgelösten Gefühle) kein bleibendes Trauma geschaffen. Lediglich ein beklemmendes Gefühl im Bauch und daran hat sich bis heute nichts geändert.
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