Guido G. Meister

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Cover des Buches Die Ehebrecherin (ISBN: B0000BH22Y)

Die Ehebrecherin

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Erschienen am 01.01.1959

Neue Rezensionen zu Guido G. Meister

Cover des Buches Der Fall (ISBN: 9783499253102)

Rezension zu "Der Fall" von Albert Camus

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Kleines Werk mit großer Wirkung

Dieser im Jahr 1957 veröffentlichte schmale Band enthält die Lebensgeschichte des Pariser Anwalts Johannes Clamans. Im Stil eines Gesprächs gibt er sich in einem Zeitraum von fünf Tagen einem fiktiven Dialogpartner im Amsterdamer Hafenviertel zu erkennen. Geschildert werden der kometenhafte Aufstieg des jungen Mannes in der Pariser Gesellschaft, begünstigt durch ein Wesen, dass durch Eigenliebe, Opportunismus und einen Mangel von Empathie gekennzeichnet ist. Durch seine Zeugenschaft bei einem Suizid einer jungen Frau gerät sein Welt- und Selbstbild ins Schwanken. Er verlässt den eingeschlagenen Weg und hält nun mit Hilfe seiner Selbstanklage den Menschen den moralischen Spiegel vor. Doch ist diese Veränderung nicht durch Läuterung gekennzeichnet, sondern von dem Versuch, sich selbst zu ent- und den Gesprächspartner zu belasten, sodass dieser gezwungen wird, seine eigene Lebensbeichte abzulegen. Camus schafft es, auf knapp 120 Seiten eine große Menge von Themen anzusprechen. Liebe, Glaube und Gemeinschaft bilden hier die Pfeiler der Argumentation, welche den Leser nachdenklich und betroffen zurücklässt. Dass der Autor hierfür den Nobelpreis erhielt, ist mehr als nachvollziehbar. Ein Muss für jeden, der sich für die Triebfedern menschlichen Handelns und des "Pudels Kern" der Gesellschaft interessiert.

Cover des Buches Der Fall (ISBN: 9783499253102)

Rezension zu "Der Fall" von Albert Camus

Ein LovelyBooks-Nutzer
Rezension zu Albert Camus "Der Fall"

Ein französischer Anwalt erzählt in einer Amsterdamer Hafenkneipe einem interessiertem Zuhörer seine Lebensgeschichte und erläutert seine Ansichten. Der Anwalt war in seinem Berufsleben sehr erfolgreich, besonders gerne befand er sich auf der "richtigen" Seite, um vermeintlich Unschuldigen zu ihrem Recht zu verhelfen. Er beschreibt sich selbst
als sehr hilfsbereiten und sozialen Menschen. Er hat mehr erreicht als der "gewöhnliche Streber", weil er mit seinem Einsatz für unschuldig Verdächtigte menschliche Anerkennung gewinnt, die mit materiellen
Gütern nicht aufzuwiegen ist.
Er führt ein glückliches und zufriedenes Freizeit- und Berufsleben, das nur mit einem Makel behaftet ist. Laut eigener Aussage ist nicht Menschenfreundlichkeit, sondern Eitelkeit die Triebfeder seines Handelns. Er möchte für seine Umwelt als guter Mensch dastehen, ob dies tatsächlich zutrifft ist eher sekundär.
Eines Tages sieht er wie eine Frau in die Seine springt und Selbstmord begeht die Todesschreie dieser Frau verfolgen ihn noch lange. Der vermeintlich charakterfeste und vorbildliche Anwalt entpuppt sich im verlauf seines Berichtes als triebgesteuerter Hedonist und Zyniker.
Bewertung:
Das Buch enthält interessante Denkmuster und Verhaltensweisen, die einem von sich selbst oder seinen Mitmenschen bekannt sind.
Der Ich-Erzähler schweift aber teilweise gewaltig ab und gerät ins schwadronieren. Außerdem sind die Gedanken teilweise
sehr verschachtelt formuliert. Mir hat "Der Fremde" von Camus sehr gut gefallen, dieses Buch ist mir zu kompliziert geschrieben und in manchen Teilen zu langweilig, deshalb nur 3 Sterne.


Cover des Buches Der Fall (ISBN: 9783499253102)
Sokratess avatar

Rezension zu "Der Fall" von Albert Camus

Sokrates
Rezension zu "Der Fall" von Albert Camus

Das Buch - mit dem Camus den Nobelpreis gewann - konnte mich überhaupt nicht überzeugen. In einer Bar trifft der für den Leser anonym bleibenden Zuhörer auf Anwalt , der ihm freimütig aus seiner Arbeit erzählt. Er spricht über den Sinn seiner Arbeit, den Sinn von Strafe, die - so meint er - Notwendigkeit von Verbrechern, um die allgemeine Norm zu wahren. Camus gestaltet sein Buch als langen, fortwährenden Monolog des Anwalts; Reaktionen des Zuhörers werden nicht eingebunden.
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Mich hat der Roman schon nach knapp 30 Seiten irgendwie gelangweilt. Eine wirklich wichtige und nachvollziehbare Botschaft wollte sich nicht herauskristallisieren; in Ansätzen sind Existenzialismus und Nihilismus - die Camus klassischerweise verkörperte - sichtbar, kommen aber nicht in der Perfektion zum Tragen wie bspw. im 'Mythos von Sisyphos'. 'Der Fall' bleibt 'lahm', mit einem Hang zur Bedeutungsschwere, der aber nicht erfüllt werden kann. Deshalb für mich eine enttäuschende Lektüre, insbesondere ein enttäuschender Klassiker von Camus.

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