Rezension zu "Der Fall Alice im Wunderland" von Guillermo Martínez
Ein argentinischer Mathematik-Doktorand und der Logik-Professor Arthur Seldom werden Zeugen einer Sensation. Denn die überaus intelligente Doktorandin Kristen hat eine Entdeckung gemacht, die ein völlig neues Licht auf das Leben des „Alice im Wunderland“-Autors Lewis Carroll wirft. Doch vor allem die Lewis-Carroll-Bruderschaft könnte dadurch ordentlich ins Wanken geraten, von welcher auch Arthur Seldom Mitglied ist. Die Wichtigkeit von Kristens Fund wird noch deutlicher, als mehrere Morde geschehen, die mit besonderer Vorsicht und ungewöhnlicher Detektivarbeit aufzuklären sind.
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„Alice im Wunderland“ war eines meiner liebsten Kinderbücher, sodass mich kein Weg an diesem Buch vorbei führte. Um diesen Krimi zu lesen, sind jedoch keine besonderen Grundkenntnisse des Kinderbuchs notwendig. Alles Wichtige wird während der Handlung erklärt.
Das Leben von Lewis Carroll und die neuen Erkenntnisse darüber spielen eine zentrale Rolle. Dem Autor gelingt es, der Geschichte dadurch eine besonders düstere Atmosphäre zu verleihen. Die authentischen und teilweise skurrilen Figuren sorgen durch ihre Interaktion miteinander für viel Spannung und ich habe vor allem für Kristen viel Sympathie entwickelt.
Die speziellen Methoden bei der Lösung des Falls haben mich am meisten begeistert. Sie waren durchaus komplex, aber sehr verständlich dargestellt. Im letzten Drittel wurde die Handlung immer spannender und zu guter Letzt folgte eine völlig unerwarteten Wendung des Falls. Meiner Meinung nach sorgte das für ein bemerkenswertes Alleinstellungsmerkmal des Krimis.
Eine Empfehlung für alle Krimi-Fans von grotesken Fällen und von Ermittlungen, die einen Blick in die Historie berühmter Persönlichkeiten und schaurige Abgründe nötig machen.