Rezension zu "Wasser Wünsche Wolkenreiter" von Gundi Egger
Rezension von Christa Nothdurfter, RL Bezirksblätter Pinzgau
Christa_Nothdurftervor 5 JahrenDie Stuhlfeldnerin Gundi Egger ist schon des öfteren mit ihren gelungenen literarischen Beiträgen aufgefallen, doch nun hat sie - "... vor allem auch dank Gerlinde Allmayer vom Manggei-Verlag" - ihr erstes Buch vorgestellt. Die Veranstaltung ging im Schloss Lichtenau über die Bühne und zwar im Rahmen der Stuhlfeldner Bildungswoche, die alljährlich vom Team rund um Leiter Wolfgang Reichssöllner auf die Beine gestellt wird.
"Wasser Wünsche Wolkenreiter"
Doch zurück zur Lesung, die von Bürgermeisterin Sonja Ottenbacher moderiert und auch von Landesrätin Maria Hutter mit viel Lob bedacht wurde: Das Buch heißt "Wasser Wünsche Wolkenreiter", wobei auch die ergänzenden Fotos von der Autorin selber stammen. In lyrischen Texten und kurzen Geschichten führt Gundi Egger durch die Reise des Lebens, wobei sie als Symbol für die Menschen und auch als Symbol für sich selbst einen Wassertropfen von der Quelle über Bach, Fluss und Strom ins Meer und schließlich hinauf zu den Wolken begleitet.
Eine große emotionale Bandbreite
Die emotionale Bandbreite ist groß - das Schmunzeln und das Lachen kommen ebenso wenig zu kurz wie die Betroffenheit und die Melancholie. Der Zuhörer findet sich in Kinderängsten wieder oder auch im Liebeszauber. Zu Beginn der Reise erfährt man, dass der im Jahr 1924 geborene Großvater von Gundi Egger eine Frühgeburt war und trotz des geringen Gewichts von nur eineinhab Kilogramm dank Backrohr und "Gronta" überlebt hat, wobei es schon vorgekommen ist, dass ein kleines hellgelbes Lackerl vom Butzei-Platz am Herd in der Germteigschüssel gelandet ist.
Lyrik als spielerisch leicht zu scheinendes Werkzeug
In Stuhlfelden alltäglicher, aber gerade deswegen um nichts weniger berührend ist die Geschichte der kleinen Volksschülerin, die einst einen "Angstwegnehmstein" für die Hosentasche brauchte, um das Geschrei der Lehrerin leichter zu ertragen. Beeindruckend auch hier die Lyrik, welche die Autorin als spielerisch leicht zu scheinendes Werkzeug benutzt. Fazit: Ein besonderes Buch, ein besonderer Abend.