Gunter Böhnke

 4 Sterne bei 9 Bewertungen

Lebenslauf

Der bekannte und beliebte Gunter Böhnke (Jahrgang 1943) ist eigentlich gebürtiger Dresdner, aber Leipziger im Herzen. Seit Jahrzehnten arbeitet und wohnt er in der Stadt, in der er studierte und 1966 das Kabarett „Academixer" mit begründete. Obwohl ihn viele vor allem als Kabarettisten ken-nen, zeugt seine Vita doch von einer unglaublichen Vielseitigkeit: Er war Redakteur, freiberuflicher Dolmetscher, Übersetzer und Lektoratsleiter. Landesweite Popularität erlangte er zusammen mit Bernd-Lutz Lange, mit dem er viele Jahre die deutschen Kabarettbühnen bespielte und in Sendun-gen für ARD und MDR auftrat. Nach Beiträgen für die Leipziger Blätter und Büchern über Sachsen ist dieses Bändchen seine zweite Publikation im BuchVerlag für die Frau.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Gunter Böhnke

Cover des Buches Das mach ich doch im Schlaf (ISBN: 9783864892967)

Das mach ich doch im Schlaf

(3)
Erschienen am 03.08.2020
Cover des Buches Mein Leipzig. Geliebtes Weltdorf (ISBN: 9783897984738)

Mein Leipzig. Geliebtes Weltdorf

(1)
Erschienen am 14.10.2020
Cover des Buches Der Sachse liebt das Reisen sehr (ISBN: 9783746625089)

Der Sachse liebt das Reisen sehr

(1)
Erschienen am 05.03.2009
Cover des Buches Sächsisch (ISBN: 9783411756841)

Sächsisch

(0)
Erschienen am 16.10.2023
Cover des Buches Säggs'sch - Fast vergessen (ISBN: 9783897986428)

Säggs'sch - Fast vergessen

(0)
Erschienen am 22.01.2024

Neue Rezensionen zu Gunter Böhnke

Cover des Buches Das mach ich doch im Schlaf (ISBN: 9783864892967)
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Rezension zu "Das mach ich doch im Schlaf" von Gunter Böhnke

ramona_liest
Das mach ich doch im Schlaf

Gunter Böhnke erzählt aus seinem Leben. Auf Grund des Titels bin ich davon ausgegangen, dass man mehr über die Krankheit und dem Umgang mit ihr erfährt, allerdings war das nicht der Fall. Das Buch ist mehr eine Art Tagebuch, wobei für mein Verständnis manche Dinge viel zu ausführlich beschrieben wurden und andere fast gar nicht. Falls das daran lag, dass es verschlafen wurde, dann wurde es nicht immer dazu gesagt. Mit dem Humor des Autors bin ich auch nicht ganz zurecht gekommen, sodass ich leider nur 3 Sterne geben kann. Für seine eingefleischten Fans, die in erster Linie mehr von ihm und nicht von der Krankheit erfahren wollen, ist es aber vermutlich genau das richtige!

Cover des Buches Das mach ich doch im Schlaf (ISBN: 9783864892967)
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Rezension zu "Das mach ich doch im Schlaf" von Gunter Böhnke

Dr_M
"De Weechn besiechen de Hardn!"

Falls noch nicht bekannt – das ist die oberste sächsische Konsonanten-Regel. In diesem Buch findet man sie an einigen wenigen Stellen praktisch angewandt, insbesondere wenn Lene Voigt im Original zitiert wird. Gunter Böhnke, ein vor allem in der DDR bekannter Leipziger Kabarettist, hat seine Autobiografie geschrieben und ausgerechnet im Westend-Verlag, also weit in der Fremde verlegen lassen. Ob ihn dort wirklich viele kennen, kann man bezweifeln.

Seine etwas ins Detail gezogene Kurz-Vita steht dem Buch voran. Sie endet wie für viele Ostdeutsche erst einmal mit dem Jahre 1989. Danach begann für alle ein neues Leben – eine Erfahrung, die Westdeutschen bislang erspart blieb. Was Böhnke später erlebte, findet man als Fortsetzung am Ende des Textes. Wie Westdeutsche dieses Buch erleben werden, sollten sie es lesen, kann ich nicht beurteilen. Für Ostdeutsche ist es aus zweierlei Blickwinkel interessant. Erstens lernen sie Böhnke besser kennen, und zweitens werden sie sich an ihre eigene Geschichte erinnern, sollten sie vor der Wende gelebt und Böhnke erlebt haben. Denn was Böhnke in vielen Episoden erzählt, hat sich vermutlich auf die eine oder andere Weise auch in ihrem Leben aufgetan.

Komischerweise fangen sich einige Dinge nun plötzlich an zu wiederholen. Insbesondere scheint es eine gewünschte und vielfach vorgekaute Meinung über alles Mögliche zu geben, von der man besser offiziell nicht abweichen sollte, wenn man seine Karriere nicht aufs Spiel setzen möchte. Genau das machte Böhnkes Leben vor der Wende nicht einfach. Insofern lohnt es sich auch für Westdeutsche einen Blick in diese ostdeutsche Künstler-Biografie zu werfen, die natürlich nicht bierernst daherkommt. Das würde schließlich nicht zu Böhnke passen, der so etwas wie die Verkörperung des gemütlichen Sachsen ist, den man deshalb gerne unterschätzt, der aber in Wirklichkeit ziemlich durchtrieben ist.

Böhnke ist Klein-Künstler. Den großen Wurf kann man von ihm deshalb nicht erwarten. Wortspiele, Anspielungen mit unschuldigem Grinsen oder bissige Dialoge – das sind so seine Spezialitäten. Und natürlich ist er ein typischer Sachse, in Dresden geboren, aber Wahl-Leipziger, was eigentlich Hochverrat gleichkommt. Und dass er alles im Schlaf macht, ist ein Hinweis auf seine Narkolepsie, die schon im Kindesalter und nicht erst als Nebenwirkung einer Schweinegrippe-Impfung eintrat.

Als Sachse hat er auch das für diese Volksgruppe typische Optimismus-Gen mitbekommen. Anders lässt sich nicht erklären, wie er sich als junger Mann mit frisch angetrauter Ehefrau aufs Motorrad setzen konnte. Natürlich ist er während der Fahrt kurz eingepennt. Immerhin haben beide den Sturz überlebt, und Böhnke hat offenbar seine Kurzschlafsucht auch sonst nicht weiter geschadet.

Dass die Weichen die Harten besiegen, scheint auch eine sächsische Spezialität zu sein, denn immerhin ging die Wende in Sachsen los. Böhnke war im Neuen Forum aktiv, eine Truppe, die bestenfalls die Rolle als Vortester spielte und dem restlichen in den Westen wollenden Ossi-Volk zeigte, was möglich ist. Eine wirkliche Rolle spielte sie deshalb nur sehr kurz. Böhnke stürzte nach der Wende nicht ab, sondern fand recht schnell einen Platz im Fernsehen und bei Büchern wie diesem. Schließlich hatte er auch einen handfesten Beruf erlernt und war vor der Wende ein gefragter Übersetzer. Die Sachsen sind eben helle, auch wenn das nicht jeder sieht.

Cover des Buches Das mach ich doch im Schlaf (ISBN: 9783864892967)
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Rezension zu "Das mach ich doch im Schlaf" von Gunter Böhnke

seschat
Ein sächsischer Tausendsassa

Gunter Böhnke (*1943) ist im Osten Deutschlands wohl vor allem als Kabarettist bekannt. Die Auftritte mit seinem Freund und Kollegen Bernd-Lutz Lange im academixer-Keller in Leipzig sind legendär. Doch Gunter Böhnke ist weit mehr als ein glühender Verfechter der sächsischen Mundart.

Der geborene Dresdner Böhnke ist studierter Lehrer für Deutsch und Englisch, war danach Hochschullehrer, Verlagslektor, Übersetzer und Theaterschauspieler. Zudem spielte er in seiner Jugend mit Ede Geyer Fußball und ist heute ein begeisterter Wanderer, Reisender und Yogajünger.

Erst durch die vorliegende Lektüre habe ich von den vielen Talenten des Autors erfahren. Ich ahnte nicht, welch ein Tausendsassa er ist. Auch dass er seit über einem halben Jahrhundert unter Narkolepsie leidet, war mir neu. Vor diesem Hintergrund ist es umso erstaunlicher, welch steile Berufskarriere Gunter Böhnke vorzuweisen hat. Denn wer immerzu einschläft und das lange Zeit ohne eindeutige Diagnose, der ist per se gehandicapt. Doch auch die empörten Stimmen einiger Lehrer, die sein Einschlafen im Unterricht als Zeichen von Arroganz werteten, konnten ihn nicht schrecken. Da hatte das fehlende Parteibuch schon deutlich größere Folgen. Denn ohne Mitgliedschaft in der SED war eine langfristige Universitätskarriere für den Anglisten trotz Talents undenkbar. Die Aufnahmeprüfung zur Schauspielschule hat er zweimal nicht bestanden, u.a. wegen zu guter Schulnoten. Daher war der Weg ins Kabarett wahrlich ein Glücksfall.

Ich habe Böhnkes biografisches Werk durchweg mit Faszination gelesen. Das lag zum einen an seinen Stehaufmännchen-Qualitäten und zum anderen an seiner sächsischen Selbstironie. Noch dazu ist Böhnke ein Mann des Wortes - also ein wunderbarer Erzähler. Unterhaltsam und leichtfüßig führt er den Leser in "Das mach ich doch im Schlaf" durch sein bewegtes Leben. Unglaublich, dass ihn sein Programm mit Bernd-Lutz Lange gar bis in die USA und nach Israel führte. 

Böhnkes Lebensweg ist darüber hinaus ein ungemein lesenswertes Stück Zeit- bzw. DDR-Geschichte. Auch wenn ich viel später als er geboren bin, habe ich doch einiges wiederentdeckt bzw. erst durch ihn richtig verstanden.

FAZIT

Ein rundum gelungenes Buch, bei dessen Lektüre ich viel zu lachen hatte. Schon das Coverbild ist auch ohne Nachtmütze genial. Zudem finde ich es großartig, dass Gunter Böhnke sich von seiner Krankheit nicht hat unterkriegen lassen, so dass ich den ironisch gemeinten Untertitel "Heldenepos" durchaus passend finde. 


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