Wenn Alicia Keys und Kate Hudson etwas loben, dann muss es einfach gut sein. Und wenn eine englische Prinzessin ein Kleidchen trägt, was man nachher kaufen kann, dann wird das ein Renner. Und alle Frauen, die es tragen, werden bestimmt irgendwann auch so sein wie ihr Vorbild. Reich und schön und heiß begehrt. Ach ja.
Dieses Buch, verfasst von einer Dame, die vornehmlich weiße Klamotten trägt und von lauter Amazonen umgeben ist soll seinen Leserinnen nichts Geringeres als Unbesiegbarkeit beibringen. Ich schreibe bewusst Leserinnen, denn gestandene Männer werden vermutlich die Aufgeblasenheit dieser Lektüre schneller erkennen als die avisierte weibliche Zielgruppe.
So wie das Hatha-Yoga kam auch das Kundalini-Yoga über selbsternannte Gurus in den Westen, schön ausgerichtet auf die sehnsuchtsvolle Gefolgschaft zivilisationsmüder Aussteiger. Ich will überhaupt nicht bestreiten, dass jede Form von Yoga, wenn sie richtig ausgeführt wird, einen Nutzen generiert. Was mich jedoch stört, ist dieser esoterische Karneval, der offenbar das Ganze stets begleiten muss. Man kann es auch geschicktes Marketing nennen. Zielgruppenorientiert und wirkungsvoll. Aber vielleicht hat das ja eine ähnliche Wirkung wie Placebos. Man muss nur an die Wirkung glauben, dann tritt sie ein. Betrachtet man es so, dann machen auch die Verkleidungen der Damen in diesem Buch oder das Platzieren von Guru Jagat zwischen Seerosen in einem alten Kahn einen Sinn.
Wer erinnert sich eigentlich noch an Yogis, die auf einem Nagelbrett liegen oder irgendwo in der Einsamkeit meditieren? Ja gut, das ist nicht gerade zielgruppenorientiert und sieht auch irgendwie schwer aus. Unbesiegbarkeit muss leicht gehen, sonst hat man keine Lust auf so etwas.
Für Gläubige ist dieses Werk sicher fünf Sterne wert. Vielleicht geht von ihm tatsächlich ein Nutzen aus, wenn man an den ganzen Zirkus glaubt. Und ein klein wenig Bewegung schadet auch nicht, selbst wenn sie wie hier schaumgebremst ist. Viel über Energie reden, aber wenig hineinstecken – das scheint hier das Grundprinzip zu sein. Und wer dann doch nicht unbesiegbar wird, hat irgendetwas falsch gemacht. Oder er muss mehr üben. Dieser Standardtrick funktioniert immer und überall. Man muss ihn nur so vortragen, dass jedweder Zweifel sofort im Keim erstickt wird. Hat leider bei mir nicht geklappt.
Übrigens: Yogis sahen früher drahtig aus. Das hat sich auch geändert. Vielleicht tragen die Elfen in diesem Buch deshalb so schöne weite Klamotten. Das hier beschriebene Kundalini-Yoga besteht nämlich im Wesentlichen im Herumsitzen bei esoterischen Übungen.
Guru Jagat
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Guru Jagat
unbesiegbar leben
Neue Rezensionen zu Guru Jagat
Ich bin während der Leipziger Buchmesse auf das Buch "unbesiegbar leben" von Guru Jagat aufmerksam geworden. Seit knapp 5 Jahren pratiziere ich Yoga in den unterschiedlichsten Stilen und Auslegungen. Neben der sportlichen Sicht bin ich seit geraumer Zeit auch interessiert was hinter Yoga steht, hinter der Sportart die in unserer (westlichen) Welt in den Vordergrund gestellt wird.
Guru Jagat bildet mit ihrem Buch eine wunderbare Grundlage des Kundalini-Yoga und macht neugierig. Kundalini-Yoga ist vielfältig und hat eine positive Wirkung auf unseren gesamten Organismus.
Was ich sehr positiv finde ist, dass die Autorin auch die Grundlagen unsereres Körpers vermittelt und die Zusammenhänge sehr gut erläutert. Am Ende des Buches hat mir dieser gute Ansatz etwas gefehlt.
Ich denke Guru Jagat hätte noch viel mehr zusagen gehabt, daher sehr schade dass das Buch dann relativ kurz ausgefallen ist.
Alles in allem ein guter Einstieg der an mancher Stelle noch etwas mehr Tiefe verdient gehabt hätte.
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