Gustav Freytag

 3,8 Sterne bei 26 Bewertungen
Autor von Soll und Haben. Roman, Soll und Haben. (2 Bde.) und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Gustav Freytag wurde am 13. Juli 1816 in Kreuzburg (Schlesien) geboren. Sein Vater Gottlob Ferdinand war Arzt, seine Mutter Henriette Albertine eine geborene Lehe. Mit Unterbrechung war Gottlob Ferdinand Bürgermeister von Kreuzburg. Freytag studierte bei Hoffmann von Fallersleben und Karl Lachmann. Da er aus politischen Gründen keine Professorenstelle bekam, wurde er zunächst als Privatdozent in Breslau tätig. Ab 1848 gab er gemeinsam mit Julian Schmidt die nationalliberale Zeitschrift „Die Grenzboten“ heraus. Seine Artikel brachten ihm u. a., daß er von Preußen steckbrieflich gesucht wurde. Er ließ sich schließlich in Siebleben bei Gotha nieder, wo ihm später von Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha der Hofratstitel verliehen wurde. Von 1867 - 1870 saß er für die Nationalliberale Partei im Reichstag. 1870/1871 war er als Begleiter und Berichterstatter des Kronprinzen Friedrich von Preußen im Deutsch-Französischen Krieg dabei. 1893 wurde er zur Exzellenz ernannt und erhielt den Orden Ordens Pour le mérite der Friedensklasse. Freytag war in erster Ehe mit Emilie Scholz verheiratet, die 1875 starb. Mit seiner zweiten Frau Marie Kunigunde Dietrich, von der er 1890 geschieden wurde, hatte er zwei Kinder. Im Jahre 1891 heiratete er in dritter Ehe Anna Strakosch, die er seine „Ilse“ nannte. Nach der Lektüre der „Verlorenen Handschrift“ wird klar, was dieser Vergleich bedeutet. Gustav Freytag starb am 30.4.1895 in Wiesbaden und liegt in Siebleben (heute ein Stadtteil von Gotha) begraben.

Alle Bücher von Gustav Freytag

Neue Rezensionen zu Gustav Freytag

Cover des Buches Soll und Haben. Roman (ISBN: 9783730604069)
Steamers avatar

Rezension zu "Soll und Haben. Roman" von Gustav Freytag

Roman seiner Zeit
Steamervor 4 Jahren

Zum Inhalt: Junger, herzensguter und ehrlicher Mann aus einfacher Familie geht in die große Stadt (Breslau), lernt dort bei einem ehrbaren Kaufmann und macht nach vielen Irrungen und Wirrungen sein Glück.

Für Einzelheiten: s. Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Soll_und_Haben_(Roman).  Mein geerbtes Exemplar aus dem Th. Knaur Verlag, noch in Sütterlin, wird dort allerdings nicht aufgeführt.

Das Buch wurde 1855 erstmals veröffentlicht und gibt recht unverblümt die Vorstellungen und Vorurteile der damaligen Zeit wieder: latenter Antisemitismus, Deutschtümelei, Fremdenvorbehalte, aus heutiger Sicht recht verquerer Ehrbarkeitsbegriff. Sei's drum.

Das Buch ist bisweilen überaus blumig geschrieben und, vielleicht auch Zeichen der Zeit, mit seitenweisen Beschreibungen ausgefüllt und war für mich streckenweise schon mühsam zu lesen. 

Die Handlung könnte - angepasst - heute in jedem Groschenroman stattfinden, jedoch sind Stil und Ausdrucksform sehr anspruchsvoll und dürfen gerne Nachahmer in heutigen Ergüssen finden (modernisiert, natürlich).

Fazit: durchaus lesenswert, wenn man ein Gefühl für die Zeit bekommen möchte, in der die Geschichte eben spielt: Mitte des 19. Jahrhunderts in und um Schlesien.

Cover des Buches Die verlorene Handschrift (ISBN: B0000BI88X)
NicolePs avatar

Rezension zu "Die verlorene Handschrift" von Gustav Freytag

Die verlorene Handschrift
NicolePvor 5 Jahren

Professor Werner und sein Freund Doktor Hahn wollen sich auf die Suche nach der verlorenen Handschrift des Tacitus machen und reisen zu dem ehemaligen Kloster Rossau. Dort lernt Professor Werner die Tochter des Landwirtes, der sich um das Gut kümmert, kennen und lieben. Die Suche nach der Handschrift gerät in den Hintergrund.

Autor Gustav Freytag hat das Buch im Jahre 1861 veröffentlicht. Es ist ganz im Stile dieser Zeit geschrieben und liest sich für heutige Lesegewohnheiten etwas schwer. Dies macht jedoch auch den Reiz des Buches aus. Doch das ist auch schon einer der wenigen Pluspunkte. Viel zu bieten hat die Geschichte leider nicht.

Statt einer Geschichte, in der zwei Protagonisten auf der Suche nach einer Handschrift einiges erleben, muss sich der Leser mit vielen Nebenhandlungen und Abschweifungen auseinandersetzen. Was dazu führt, dass der Roman sich für mich als langatmig und langweilig darstellt. Alleine der Einblick in die von Freytag beschriebene Gesellschaft kann als interessant bezeichnet werden.

Mich hat das Buch auf weiten Strecken enttäuscht. Es mag seine Liebhaber haben, denn es ist mal eine Abwechslung, einen Roman ganz im Schreibstile seiner damaligen Zeit zu lesen. Spannung und einen echten roten Faden habe ich vermisst.

Cover des Buches Soll und Haben. Roman (ISBN: 9783730604069)
HEIDIZs avatar

Rezension zu "Soll und Haben. Roman" von Gustav Freytag

Genialer Klassiker
HEIDIZvor 8 Jahren

Soll und Haben - wer kennt diesen Klassiker von Gustav Freytag?

 

Ich kannte lediglich den Titel - hatte mich aber vor meinem Besuch der Gustav-Freytag-Gedenkstätte in Siebleben noch nicht damit beschäftigt. Neugierig geworden habe ich den Roman gelesen, vor allem auch, weil uns der nette Herr, der uns freundlicherweise durch das Haus geführt hat, informierte, dass kein Geringerer als Thomas Mann zu "Soll und Haben" sagte, dass er durch diesen Roman zu "Die Buddenbrooks" inspiriert wurde, hätte es "Soll und Haben" nicht gegeben, wären wohl auch "Die Buddenbrooks" nicht geschrieben worden !!!!

 

Anton ist der Sohn eines Beamten und Veitel Itzig ein Junge jüdischer Abstammung - die beiden stammen aus Ostrau und beginnen eine Kaufmannslehre in Breslau.

 

Anton macht Karriere und Itzig - der mehr als ehrgeizige junge Mann treibt sich in den Ruin. Beide treffen sich nach Jahren wieder. Sie begegnen sich im Haus des Freiherrn von Rothsattel - immer wieder treffen sie sich, ihre Lebenswege kreuzen sich ständig.

 

Dieser Roman ist nicht nur die fiktive Geschichte dieser beiden Männer und ihrer Wegbegleiter, sondern auch ein Roman dieser Zeit - der mich mitgerissen hat. Ich gebe zu, Freytag eigentlich nur durch den Zusammenhang mit dem Rennsteig auf dem Schirm gehabt zu haben, aber er ist so viel mehr. Dieser Roman ist wirklich etwas besonderes.

 

Ich habe mich für die Ausgabe aus dem Anaconda Verlag entschieden, weil diese einfach vom Preis-Leistungs-Verhältnis für mich sehr ansprechend war.

 

Die Art und Weise, wie der Autor seine Figuren beschrieben hat, in ihrem Tun und ihren Gefühlen über die Zeit der Romanhandlung hat mir sehr gut gefallen, ich konnte mich prima in sie hinein versetzen und auch die Handlung ist extrem klug konstruiert.

 

Der Roman ist in 6 Bücher gegliedert.

 

Leseprobe:
========

 

"Das ist traurig", seufzte er, sich niedersetzend, "viel ärger, als man uns in Rosmin gesagt."

"Das Dorf sieht aus wie verwünscht", rief Karl; "die Gespanne arbeiten nicht auf dem Felde, und weder Kühe noch Schafe sind auf dem Stoppelland zu sehen. Wahrscheinlich haben die Leute hier Stallfütterung."

Der Knecht schlug auf die Pferde, und in unregelmäßigem Galopp fuhren sie zwischen zwei Reihen von Lehmhütten durch das Dorf und hielten vor der Schenke an. ...

 

Ich bin extrem beeindruckt, wie gut sich diese Geschichte lesen lässt. Es handelt sich um einen bürgerlichen Roman, der viele Nuancen bietet, der spannend lebendig geschrieben ist, mit zahlreichen Dialogen behaftet, die mich als Leserin noch tiefer in die Handlung involviert hat. Die Darstellung der Zeit ist gut gelöst und verbindet sich mit der fiktiven Handlung glaubwürdig.

 

Es gibt absolut von meiner Seite nichts zu bemängeln.

100 von 100 Punkten für die Geschichte und besonders die Ausgabe aus dem Anacondaverlag, die mir äußerlich sehr zusagt.

Gespräche aus der Community

Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Zusätzliche Informationen

Gustav Freytag wurde am 13. Juli 1816 in Kreuzberg/Oberschlesien (Deutschland) geboren.

Community-Statistik

in 68 Bibliotheken

auf 3 Merkzettel

von 9 Leser*innen aktuell gelesen

von 1 Leser*innen gefolgt

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks