Gustav Seibt

 4,1 Sterne bei 7 Bewertungen
Autor*in von Goethe und Napoleon, Das Komma in der Erdnußbutter und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Gustav Seibt, geboren 1959, studierte Geschichte und Literaturwissenschaft. Der Mitarbeiter der »Zeit« verfasste »Anonimo Romano. Geschichtsschreibung in Rom an der Schwelle zur Renaissance« (1992, ital. 2000) und mehrere Essaybände. 1995 wurde er mit dem Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa, 1999 mit dem Hans-Reimer-Preis der Warburg-Stiftung ausgezeichnet.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Gustav Seibt

Cover des Buches Goethe und Napoleon (ISBN: 9783423346108)

Goethe und Napoleon

 (4)
Erschienen am 01.09.2010
Cover des Buches Die Sommerhäuser der Dichter (ISBN: 9783737407717)

Die Sommerhäuser der Dichter

 (2)
Erschienen am 28.03.2022
Cover des Buches Deutsche Erhebungen (ISBN: 9783866740242)

Deutsche Erhebungen

 (1)
Erschienen am 01.04.2008
Cover des Buches Goethes Autorität (ISBN: 9783866742239)

Goethes Autorität

 (0)
Erschienen am 15.03.2013
Cover des Buches Goethe und Napoleon (ISBN: 9783406767326)

Goethe und Napoleon

 (0)
Erschienen am 15.07.2021
Cover des Buches In außerordentlichen Zeiten (ISBN: 9783406808586)

In außerordentlichen Zeiten

 (0)
Erschienen am 24.08.2023
Cover des Buches Mit einer Art von Wut (ISBN: 9783423349017)

Mit einer Art von Wut

 (0)
Erschienen am 10.02.2017

Neue Rezensionen zu Gustav Seibt

Cover des Buches Die Sommerhäuser der Dichter (ISBN: 9783737407717)
aus-erlesens avatar

Rezension zu "Die Sommerhäuser der Dichter" von Thomas Lardon

Eintritt gewährt
aus-erlesenvor 2 Jahren

Was braucht ein Dichter, um sich frei entfalten zu können? Die Ruhe der Abgeschiedenheit oder den Trubel der weiten Welt? So unterschiedlich die Dichter, so unterschiedlich sind auch ihre Sommerhäuser. Bertolt Brecht zog sich mit Helene Weigel nach Buckow bei Berlin zurück. Idyllisch am See gelegen, bürgerliches Ambiente. Soviel Kapitalismus muss ein Kommunist aushalten … in Brechts Fall war es sogar gewünscht. Um sich in der DDR niederzulassen, erfüllte die Staatsführung ihm fast jeden Wunsch. Dem des abgelegenen Sommerhauses auf alle Fälle. 

Weitaus feudaler residierte da schon Jean Cocteau vor den Toren von Paris. Bis heute ist der Garten unverändert, in seinen Mauern sind Gemälde von Weltrang zu besichtigen. Cocteau lebte in Milly-la-Forêt siebzehn Jahre. Den Trubel der Metropole holte er sich gelegentlich ins Haus. 

Trubel konnte Heinrich Böll in seinem Versteck in der Eifel nicht gebrauchen. Schon gar nicht als 1974 Alexander Solschenizyn hier Asyl fand. Bis heute ist dieses Haus eine Zufluchtsstätte für verfolgte Dichter.

Versteckt, bis heute nicht ohne eine Portion Forscherdrang zu entdecken, liegen die Rückzugsorte von Virginia Woolf und ihrem Mann Leonard sowie von George Bernard Shaw. Ausflüge ins Ländliche waren für Woolf Alltag. Shaw hingegen ließ sich einen drehbaren Arbeitsplatz einrichten, um stets der Sonne folgen zu können. Noch einsamer mochte es Hermann Hesse, der gleich am Eingang mit einem Schild auf seine unbedingte Bitte Abstand zu halten hinwies. 

Die meisten Häuser, die einmal das Zuhause eines berühmten Kopfes waren, sind heute als Museen zu besichtigen. Dank der unermüdlichen Arbeit von Stiftungen und/oder Nachfahren sind ihre Refugien zu einem Hotspot der Wissbegierigen geworden. Im Fall von Arthur Rimbaud liegt der Fall etwas anders. Auch hier wieder Idylle soweit das Auge reicht. Doch der streitbare Dichter fühlte sich hier in keiner Weise wohl. Das Licht, die Piefigkeit trieben ihn wieder gen Paris. Über hundert Jahre später wurde es verkauft, der Preis dafür: So um die 50.000 Euro. Munkelt man. Die neue Besitzerin verehrt Rimbaud. Parallelen zwischen ihrem und seinem Leben sind vage vorhanden. Er war und ist für sie purer Rock ’n Roll. Ihr Name: Patti Smith. 

Von Tanger über Weimar bis Nidda, von Thomas und Klaus Mann über Günter Grass und Anton Tschechov bis William Burroughs – dieses Buch befeuert die Neugier des Lesers. Die Texte laden ein dem Forscherdrang nachzugeben und dem Einen oder Anderen über die Schulter zu schauen und das zu sehen, was die Dichter einst aufsaugten. Die Resultate dieses Aufsaugens sind weltbekannt. Ein Besuch bei Dichters hilft deren Schriften zu verstehen. Hier hält man einen der originellsten Reiseappetitmacher überhaupt in den Händen!


Cover des Buches Goethe und Napoleon (ISBN: 9783406577482)
Sokratess avatar

Rezension zu "Goethe und Napoleon" von Gustav Seibt

Rezension zu "Goethe und Napoleon" von Gustav Seibt
Sokratesvor 13 Jahren

Hat er oder hat er nicht ? --- Goethe für Napoleon geschwärmt?
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Vielen ist sicherlich das berühmte Treffen zwischen Goethe und Napoleon 1806 in Erfurt ein Begriff. Napoleon, siegreich über die Preußen nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt, zog sich mit seinen Truppen in Richtung Erfurt zurück. Dort quartierte man sich ein. Auf dem Erfurter Fürstenkongress kommt es nun zu diesem berühmten Treffen. Humboldt weiß in einem Brief 1806 zu berichten, dass Gesprächsthemen der „Werther“ und die französische Bühne gewesen sein sollen. Goethe selbst schweigt bis zu seinem Lebensende mehr oder weniger; nur sehr selten macht er Andeutungen zum tatsächlichen Inhalt des Gesprächs. Interessant erscheint jedoch, dass Goethe nach diesem Treffen eine Franzosen-freundlichere Position einnimmt, obwohl er zunächst absolut ablehnend gegenüber dem französischen Kaiser war, der halb Europa in seinen Einfluss- und Machtbereich bringen wollte.
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Gustav Seibt, bekannter deutscher Feuilletonist, hat mit diesem vorliegenden Buch eine Nische besetzt: Er geht der doch sehr marginalen Frage nach, warum Goethe (und nur er) seine Meinung zu Napoleon geändert hat, denn offensichtlich muss das Erfurter Treffen den mittlerweile schon gut getagten Goethe in mancherlei Hinsicht umgestimmt haben. Seibt stellt nebenbei die französisch-deutsche Geschichte jener Jahre ausführlich dar; insbesondere die Ereignisse jener Jahre im Herzogtum Weimar, in dessen politischer Führung um den Fürsten Karl August Goethe agierte. Seine ausführliche Quellenrecherche bietet auch einen gelungenen Überblick über eine Zeit, in der sich eroberte – ehemals pro-preußische – Gebiete nunmehr politisch, juristisch und gesellschaftlich/kulturell Frankreich anschließen mussten, obwohl vorrangig der Wunsch nach territorialer Eigenständigkeit bestehen blieb. Auch gut lesbar für Goethe-Unkundige und Geschichtsanfänger.

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