Guy Delisle

 4,3 Sterne bei 102 Bewertungen
Autor*in von Pjöngjang, Shenzhen und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Guy Delisle wurde 1966 in Québec, Kanada geboren. Seine Erfahrungen als Trickfilmzeichner in Shenzhen und Pjöngjang dokumentierte er in den gleichnamigen Comics. Mit seiner Frau, die für Ärzte ohne Grenzen arbeitete, lebte er in Birma und Jerusalem. Sein Buch "Aufzeichnungen aus Jerusalem" erhielt 2012 auf dem Internationalen Comicfestival Angoulême den Preis für das „"Beste Album".

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Für den Bruchteil einer Sekunde (ISBN: 9783956404603)

Für den Bruchteil einer Sekunde

(1)
Neu erschienen am 12.05.2025 als Gebundenes Buch bei Reprodukt.

Alle Bücher von Guy Delisle

Cover des Buches Pjöngjang (ISBN: 9783938511312)

Pjöngjang

(31)
Erschienen am 25.05.2007
Cover des Buches Aufzeichnungen aus Jerusalem (ISBN: 9783943143041)

Aufzeichnungen aus Jerusalem

(17)
Erschienen am 01.03.2012
Cover des Buches Aufzeichnungen aus Birma (ISBN: 9783941099012)

Aufzeichnungen aus Birma

(15)
Erschienen am 25.05.2009
Cover des Buches Geisel (ISBN: 9783956401176)

Geisel

(8)
Erschienen am 01.03.2017
Cover des Buches Ratgeber für schlechte Väter 1 (ISBN: 9783943143706)

Ratgeber für schlechte Väter 1

(3)
Erschienen am 01.09.2013
Cover des Buches Lehrjahre (ISBN: 9783956402623)

Lehrjahre

(2)
Erschienen am 03.06.2021
Cover des Buches Für den Bruchteil einer Sekunde (ISBN: 9783956404603)

Für den Bruchteil einer Sekunde

(1)
Erschienen am 12.05.2025
Cover des Buches Ratgeber für schlechte Väter 4 (ISBN: 9783956401817)

Ratgeber für schlechte Väter 4

(1)
Erschienen am 17.06.2019

Neue Rezensionen zu Guy Delisle

Vom tristen Leben in Shenzhen

Wer sich immer schon mal gefragt hat was ein kanadischer Trickfilmzeichner drei Monate lang in Shenzhen machen würde (wie sein Arbeitsalltag ist, wie er sich ins Leben der Chinesen einfügt und was es mit einen macht sehr wenig Chinesisch zu können) ist hier bestens beraten. Die Handlung ist sehr ruhig und passt zum monotonen Alltag den Guy Delisle hier beschreibt und das ist ganz sicher auch sehr gewollt.
Etwas rausgerissen haben mich die doch sehr grauen und fast schon verschmierten Zeichnungen- wollte der Zeichner uns damit den Smog in Chinas Millionenstadt darstellen? Oder zeigen wie trist dort alles war? Etwas klarer hätten die Zeichnungen meiner Meinung nach sein können.
Ansonsten ein unterhaltsamer Graphic Novel der nicht groß zum Nachdenken anregt, aber interessant ist. Wer hier auf einen großen Plot und neue Erkenntnisse hofft, liegt allerdings falsch.
(Andere Rezensionen berichteten mir, dass der Autor schon einen anderen Novel über seine Erfahrungen in China schrieb & der spannender sein soll. Das wäre vielleicht noch von Interesse!)

Cover des Buches Aufzeichnungen aus Jerusalem (ISBN: 9783943143041)
sabatayn76s avatar

Rezension zu "Aufzeichnungen aus Jerusalem" von Guy Delisle

sabatayn76
‚Wie machen das die Leute aus Gaza denn, wenn sie rauswollen?'

‚Wie machen das die Leute aus Gaza denn, wenn sie rauswollen? - Ah, die kommen nie raus? - Ja, dann...‘ (Seite 28)

Guy Delisle verbringt ein Jahr in Palästina/Israel, da seine Frau für eine NGO arbeitet.

Die Familie kommt in Ost-Jerusalem unter, Delisles Frau reist täglich in den Gazastreifen, wo sie für Ärzte ohne Grenzen tätig ist. Delisle kümmert sich um die gemeinsamen Kinder und widmet sich dem Zeichnen.

Delisle berichtet vom Leben in Jerusalem, von Ausflügen, von Checkpoints, Tränengas, Intifada, Siedlungspolitik, Religionen, Sehenswürdigkeiten, Politik, Geschichte, Kultur.

Ich liebe Graphic Novels und habe mich schon sehr viel mit Palästina beschäftigt. Von Delisle hatte ich bislang noch nichts gelesen, noch während der Lektüre von ‚Aufzeichnungen aus Jerusalem‘ jedoch gleich weitere Graphic Novels von Delisle bestellt.

Delisle zeigt in seiner Graphic Novel, die bereits 2012 erschienen ist, sehr deutlich, dass die Unterdrückung des palästinensischen Volkes kein neues Phänomen ist, sondern bereits seit Jahrzehnten besteht. Er erzählt dabei von Apartheid, von Willkür, von Bombardierungen, von Schikane, von Entwürdigung, von Benachteiligung, von Zwangsräumungen, von Gewalt und Gegengewalt.

Da ich mich schon sehr viel und schon sehr lange mit dem Nahostkonflikt befasst habe, waren mir die meisten der von Delisle erwähnten Facetten des Konflikts bereits bekannt. Ich finde seine Zusammenstellung, seine Beobachtungen, sein Einnehmen verschiedener Blickwinkel sehr gelungen, er ermöglicht gute Einblicke in diesen Konflikt, zeigt dabei durchaus beide Seiten.

Die Zeichnungen sind sehr gelungen, sind bisweilen ganz minimalistisch, z.B. bei manchen Gesichtern, manchmal sehr detailreich. Stets haben sie mich mitgenommen nach Palästina/Israel, stets sind die Zeichnungen stimmungsvoll und fangen die beschriebenen Episoden gut ein.

Cover des Buches Geisel (ISBN: 9783956401176)
katzenminzes avatar

Rezension zu "Geisel" von Guy Delisle

katzenminze
Gefangenschaft

"Geisel sein ist schlimmer als Gefängnis. Im Gefängnis weiß man wenigstens warum man eingesperrt ist. Es gibt einen Grund, ob der nun stimmt oder nicht, aber immerhin gibt es einen Grund. Als Geisel hast du einfach Pech."
Seite 100 

Mitten in der Nacht wird Christophe André von unbekannten Männern aus seinem Bett gerissen und von Nasran, wo er für Ärzte ohne Grenzen arbeitet, nach Tschetschenien verschleppt. Warum er entführt wurde weiß er nicht und mit seinen Kidnappern kann er sich aufgrund der Sprache nicht verständigen. So hofft er auf eine möglichst baldige Befreiung, doch immer mehr Tage verstreichen und Christophe muss sich fragen: Wie lange halte ich das noch aus?

Die hier von Guy Delisle in grafische Form verpackte Geschichte hat sich 1997 wirklich so zugetragen. Und es ist ihm auch absolut eindrücklich gelungen, Christophes Leben in dieser Extremsituation anschaulich darzustellen: Die Sorgen, die Fragen die ihm im Kopf herumspuken, die Hoffnung, die vielen leeren Tage eingesperrt in ein und demselben Raum, die Wut und die Angst, der tägliche Versuch durchzuhalten.

All das fand ich zwar sehr interessant, aber es fehlten mir doch ein paar Dinge, die ich an Delisles anderen Werken so schätze. In erster Linie war das Kontext. Ich habe kaum etwas über die politischen und gesellschaftliche Hintergründe er Entführung erfahren. Oder darüber, was unternommen wird, um eine Geisel zu befreien. Auch über Tschetschenien weiß ich nicht mehr als vorher und ich habe mich gefragt ob und wie die Entführung medial verarbeitet wurde. All diese spannenden Hintergründe liefert Delisle – der sonst für ebendiese spannenden Hintergründe plus eigener Erfahrung bekannt ist – hier nicht. Ich verstehe zwar einerseits, warum er sich entschieden hat den Fokus nur auf Christophes Erlebnisse und Gedanken zu beschränken aber hier und da ein Einschub mit Hintergrundinfos hätte es für mich runder gemacht.

So bleibt dieser spannende Bericht leider etwas hinter meinen Erwartungen zurück, ist aber trotzdem ein lesenswertes Zeitzeugnis einer absoluten Ausnahmesituation und eine gelungene Comicdokumentation.

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