Man wähnt sich in einem schrecklichen Science-Fiction- Film verloren, wenn man beginnt, das hier vorliegende Buch zu lesen. Doch bald merkt man, dass der aus Kanada stammende, nun in London lebende Militärhistoriker Gwynne Dyer leider weiß, wovon er spricht, wenn er für die nächsten Jahrzehnte schon Klimakriege auf dem „Schlachtfeld Erde“ voraussagt.
Er schildert die aktuellen Klimadaten, die auch dem deutschen Publikum schon hinreichend bekannt sind und benennt dann die „sieben unheiligen Prognosen“ für mögliche Entwicklungen in den Jahren 2019 bis 2045, wo Dyer versucht, ganz konkret mögliche Spannungsherde zu beschreiben. Im Original schon 2008 erschienen, lesen sich seine Prognosen auf dem Hintergrund der Katastrophen des Jahres 2010 (Flächenbrände in Russland und die verheerende Flutkatastrophe in Pakistan) sehr beklemmend.
Dyer saugt sich seine Thesen nicht aus dem Finger. Er bezieht sich wie bei vielen seiner anderen Veröffentlichungen weltweit auf die Studien anerkannter militärischer Forschungsgruppen. Die warnen schon seit langem vor drohenden militärischen Auseinandersetzungen um die immer knapper werdenden Ressourcen wie Wasser, Öl und Nahrung. So ist es zum Beispiel das Wasser, das der eigentliche und nachhaltige Grund ist für den ungelösten Nahostkonflikt.
Dyer korreliert diese Studien mit den Aussagen der Klimaexperten und kommt zu seiner These, dass es sehr bald schon zu Flüchtlingsbewegungen, Grenzkonflikten und Ressourcenkriegen kommen wird, deren Ausmaß bisher unbekannt war.
Es ist ein bedrückendes Buch, das wenig Hoffnung lässt.