György Buda

 3,8 Sterne bei 48 Bewertungen

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Cover des Buches Der Spurensucher (ISBN: 9783518223574)

Der Spurensucher

 (1)
Erschienen am 10.03.2003

Neue Rezensionen zu György Buda

Cover des Buches Acht Minuten (ISBN: 9783442745814)
BrittaRoeders avatar

Rezension zu "Acht Minuten" von Péter Farkas

Ernster Stoff ernst umgesetzt
BrittaRoedervor 10 Jahren

Von einem Lesevergnügen kann ich bei diesem Buch ehrlicherweise nicht berichten. Dazu ist das Thema viel zu ernst. Der ungarische Autor Peter Farkas schildert auf gut 130 Seiten das Leben eines dementen alten Paares aus der Sicht des alten Mannes.
Eine eigentliche Handlung lässt sich nicht ausmachen. Das Ganze ist eine Aneinanderreihung einzelner Alltagsszenen, wobei der Leser schmerzhaft mitverfolgen kann, wie dem alten Mann die Außenwelt immer stärker entgleitet und er sich im Gegenzug immer stärker in sich selbst zurückzieht.
Sehr einfühlsam beschreibt er wie der Hauptfigur das menschliche Gedächtnis verloren geht und wie an dessen Stelle ein fast tierischer Instinkt tritt. Erinnerungen existieren nur noch in unbewusster Form als etwas, das in den Körperzellen gespeichert ist und zu automatisiertem Handeln führt.
Vergangenheit und Zukunft verlieren ihre Bedeutung, die Zeit ist nur noch eine Abfolge einzelner Augenblicke, bei denen jeder hermetisch in sich geschlossen ist, ohne Bezug zur Vergangenheit oder Zukunft.
So ist die Erlebniswelt des alten Mannes nur noch erfüllt von den eigenen aktuellen Sinneseindrücken, die ihn völlig in Anspruch nehmen und ihn immer gleichgültiger gegen die Außenwelt werden lassen.
Die einzige Person, die der alte Mann als Teil seiner Welt anerkennt ist die alte Frau, die mit ihm in der Wohnung lebt und das gleiche Schicksal teilt. Obwohl den beiden Alten ihre Namen und Biographien längst abhanden gekommen sind, halten sie instinktiv aneinander fest.
Als Außenstehender könnte man versucht sein zu sagen, dass die Beiden ihre Liebe auf den wahren Grund ihres Seins konzentriert haben. Doch Worte wie Liebe und Zuneigung haben in der Welt dieser Beiden längst keine Bedeutung mehr.
Farkas Sprache ist nüchtern. Konsequent hält er die Perspektive des alten Mannes bei, und folgt dessen weltvergessener Sicht bis ins allerkleinste Detail. Durch diesen Kunstgriff wahrt er die Würde seiner beiden Protagonisten ohne sich ins Sentimentale zu verirren. Das Traurige, das Tragische, das dieser Erzählung innewohnt, liegt damit alleine im Auge des Betrachters/Lesers.
Farkas Buch ist eine interessante literarische Annäherung, ein Versuch dem sprachlos Gewordenen eine Sprache zu geben, um damit das Leiden der Demenz nachvollziehbar zu machen.
Ich bleibe dabei: ein Lesevergnügen ist dieses Buch für mich nicht gewesen, aber eine lohnende Erfahrung, die nachwirkt.

Cover des Buches Acht Minuten (ISBN: 9783630873046)
Buecherwurm1973s avatar

Rezension zu "Acht Minuten" von Péter Farkas

Rezension zu "Acht Minuten" von Péter Farkas
Buecherwurm1973vor 11 Jahren

Die Geschichte erzählt der Alltag eines dementen Ehepaares. Solange sie nicht gestört werden, sind sie glücklich. Jeder Tag läuft im selben Schema ab. Für die Beiden stimmt es so. Nur Ausstehende haben das Gefühl, sie müssten ihnen Vorschriften machen, die ihnen angeblich das Leben einfacher machen. So werden ihnen diverse Gerätschaften hingestellt oder die Möbel umgestellt. So werden auch ihre Betten auseinandergestellt.

Der Autor versucht sich in einen dementen Menschen zu versetzen und erzählt die Geschichte aus der Sicht des Ehemannes. Ich war berührt von der Art, wie er die Gedanken und Gefühle der alten Menschen beschreibt und schockiert wie Ausstehende, wie Pfleger und Familienangehörige, dieses Ehepaar ohne Namen gefühllos behandeln, besser gesagt
bevormunden.

Die Geschichte ist sehr kurz. Aber mehr hätte ich wahrscheinlich auch nicht mehr lesen können. Da alles gesagt und erzählt war. Das Büchlein hat mir sehr gut gefallen. Ich habe die Beiden gerne begleitet.

Cover des Buches Acht Minuten (ISBN: 9783630873046)
HarryFs avatar

Rezension zu "Acht Minuten" von Péter Farkas

Rezension zu "Acht Minuten" von Péter Farkas
HarryFvor 12 Jahren

Bewegend ist die kurze Geschichte der zwei alten Menschen, die zwar dement, trotzdem glücklich in ihrer Unwissenheit sind. Acht Minuten ist eine bisweilen bedrückende, trotzdem immer Hoffnung machende Aussicht auf's Älterwerden.

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