Rezension zu "Als die Götter starben" von Günther Krupkat
Ein kurzer Einblick
Eine wissenschaftliche Sensation bewegt die Mitarbeiter des lunaren Forschungszentrums Endymion: Vor vielen tausend Jahren betraten außerirdische Raumfahrer den Mond. Als Beweis dienen u.a. fremdartige Tonbänder, die der Archäologe Erik Olden entdeckt hat. Haben die Unbekannten eine Botschaft hinterlassen? Wochen mühevoller Arbeit vergehen, ehe die Dokumente übertragen werden können. Doch dann ertönt die Stimme eines Wesens, das von dem bisher als hypothetisch geltenden Planeten Meju stammte, der in einer kosmischen Katastrophe unterging, welche auch auf der Erde verheerende Auswirkungen hatte…
Bewertung
Sind außerirdische Lebewesen in der Frühgeschichte der Menschheit auf der Erde gelandet und haben für eine Zeitlang in die Geschicke der Menschen eingegriffen? Diese Frage spaltet nicht nur die Wissenschaftler und Astrononen, sondern ist auch ein beliebtes Thema in der Literatur und im Film.
Auch Günther Krupkat hat sich 1963 dieses Themas angenommen und zu einer sehr spannenden Science-Fiction-Geschichte ausgebaut.
Wie können solche enormen Bauwerke wie die Terrasse von Baalbek im heutigen Libanon, auf der in späteren Zeiten verschiedene Tempelanlagen erbaut wurden, von Menschenhand gebaut worden sein? Dem Wissenschaftsteam um Erik Olden in Krupkats Geschichte scheint klar zu sein wie und auf dem Mond und später auf dem Phobos, einem der beiden Marsmonde, wollen sie beweisen, dass wir erstens nicht allein im Universum sind und zweitens diese anderen Wesen auch zu Besuch auf der Erde waren. Diese Suche gestaltet sich schwierig und langwierig, doch als sie fündig werden, verschlägt es ihnen allen die Sprache.
Die Geschichte von den Anfängen der Terrasse von Baalbek wird dem Leser in einer Binnenerzählung nähergebracht. Dabei lässt Krupkat das Altertum lebendig werden und flechtet auf dramatische Art und Weise biblische Ereignisse wie die Sintflut und den Untergang von Sodom und Gomorra mit ein. Der Erzählstil ist zwar an manchen Stellen etwas schwerfällig und hölzern, doch dies auch nur, da ich zu kurze Sätze nicht besonders mag, wie z.B. auf Seite 115:
„Fünfzehnter Tag. Eine Rakete landet. … Es ist RASA. … RASA ist zwei Meter groß.“
Trotzdem schafft es Günther Krupkat immer wieder gerade auch durch seine einfache Sprache Gänsehautmomente zu kreieren, wo man buchstäblich mit den Protagonisten mit fiebert. Ebenso faszinieren seine Landschaftsbilder. Egal ob sich Erik Olden gerade in den Mondalpen herumtreibt oder die Mejuaner die Flora und Fauna unseres Planeten bewundern, ich hatte die Bilder immer in Farbe vor meinem geistigen Auge. Dies macht das Lesen zu einem wahren Genuss.
Fazit
Egal ob man an Besucher aus dem All glaubt oder nicht, diese Geschichte ist nicht nur für Science-Fiction-Fans zu empfehlen, sondern auch für geschichtlich Begeisterte.