Hédi Fried

 4,9 Sterne bei 31 Bewertungen

Lebenslauf

Hédi Fried,geboren 1924 in der rumänischen Stadt Sighet, ist Psychologin und Autorin. Sie überlebte die Konzentrationslager Auschwitz und Bergen-Belsen und immigrierte 1945 gemeinsam mit ihrer Schwester nach Schweden. Für ihre Bücher und ihr Engagement wurde sie mit zahlreichen Ehrungen bedacht, u. a. dem Raoul-Wallenberg-Preis, der Illis-Quorum-Medaille, dem Orden Stern von Rumänien und dem Verdienstkreuz Erster Klasse der Bundesrepublik Deutschland.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Hédi Fried

Neue Rezensionen zu Hédi Fried

Cover des Buches Die Geschichte von Bodri (ISBN: 9783959392037)
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Rezension zu "Die Geschichte von Bodri" von Hédi Fried

Roswitha_Boehm
Die beeindruckende Kraft von 'Die Geschichte von Bodri'

Normalerweise bin ich eher diejenige, die Geschichten locker flockig erzählt, aber dieses Material, ist anders. Ein bisschen wie das Besteck in Omas ur-alter Besteckschublade – manche Teile sind ziemlich ernst und schwer.

Aber hey, wir schaffen das, oder? 🧡 Also, tauchen wir gemeinsam ein in "Die Geschichte von Bodri", einem Bilderbuch, das das Herz beben lässt und auch die härtesten Muskeln zerfließen lässt. Es zeigt uns, dass hinter jeder harten Schale eine weiche Geschichte steckt und dass Hunde eben doch der beste Freund des Menschen sind.

Schon beim ersten Durchblättern fiel mir dieses feine, große, glänzende Auge auf. 👀 Ein Symbol für das Unfassbare, das passiert ist, und für den unbeugsamen Geist derjenigen, die es überlebt haben. Hédi Fried, die Autorin, hat ihre eigene Geschichte auf sehr mutige Art und Weise geteilt.

Hédi erzählt uns ihre Geschichte, die zugleich die Geschichte vieler ist. Dabei führt uns ihr treuer Hund Bodri durch eine Zeit, die wir uns kaum vorstellen können.

Es ist eine Geschichte über Versöhnung, Wiedergeburt und ein versöhnliches Wiedersehen, das uns zeigt: Gemeinsam sind wir stark, auch wenn die Welt um uns herum auseinanderbricht.

Jetzt kommt der Punkt, der meinem sonst humorvollen, leichten Touch entgegengesetzt ist. Und hier muss ich sagen: Dieses Thema ist ernst. Die schwere Last der Geschichte wiegt auf unseren Schultern. Und letztlich liegt es an uns - Eltern, Lehrern, Geschichtenerzählern 😌 - unseren Kindern diese Geschichte auf verständliche und respektvolle Weise zu erklären.

👩‍🎨 Die Illustrationen von Stina Wirsén tragen zur atemberaubenden Präsentation dieses Buches bei. Sie sind einfach aber kraftvoll, eine Kombination, die oft genug unterschätzt wird.

Um sich der Thematik des Holocaust anzunähern, gibt es fast nichts Besseres als "Die Geschichte von Bodri". Es ermöglicht uns einen offenen Dialog mit unseren Kindern und bietet einen aufschlussreichen Einblick in eine Zeit, an die wir uns erinnern sollten, damit sich die Geschichte nicht wiederholt.

Also, Leute, lest es, teilt es und vor allem, lest und teilt es mit euren Kindern. Um es mit den Worten Hédi's zu sagen: "Damit es nie wieder passiert …" 🙏

Cover des Buches Die Geschichte von Bodri (ISBN: 9783959392037)
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Rezension zu "Die Geschichte von Bodri" von Hédi Fried

annas_bibliomanie
Ein wertvoller Beitrag gegen das Vergessen

Gegen das Vergessen!
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Inhalt: Hédi ist ein glückliches Mädchen. Sie spielt gerne mit der Nachbarstochter und den Hunden. Doch eines Tages steht ein Schild an der Bank auf der sie immer saß. Nun darf Hédi nicht mehr draußen spielen und eines Tages muss ihre Familie die Wohnung verlassen. Da merkt Hédi, dass auch ihre Eltern Angst haben. Das das geht, hätte sie nicht gedacht. Auf dem Weg zum Zug in den sie gepfercht werden rennt ihr Hund Bodri hinterher. Doch er wird von den Soldaten geschlagen und darf nicht mit. Im Lager verschwinden ihre Eltern und Hédi klammert sich an den Gedanken Bodri, ihren geliebten Hund, eines Tages wiederzusehen.
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Hédi Fried, wie sie sich nach dem Krieg nannte beschreibt in diesem Buch ab acht Jahren ihre Lagerodyssee zusammen mit ihrer Schwester. Die Eltern überlebten den Krieg nicht. Das Buch wird aus der Perspektive von Hedis Hund Bodri und ihr selbst erzählt. Dabei ist es ganz einfach und kurz geschrieben und zeigt die kindliche Perspektive auf die Erlebnisse der 1940er Jahre auf.
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Meine Meinung: Dieses Foto entstand an einem besonderen Ort, dem Konzentrationslager Neuengamme, denn Hedi Fried war in einem Außenlager von Neuengamme inhaftiert. Ich arbeite in der KZ Gedenkstätte und daher war es mir ein besonderes Anliegen dieses Buch zu rezensieren.
Hedi Fried starb letztes Jahr und hatte erst kurz zuvor dieses Werk veröffentlicht. Es erinnert mich stark an Als Hitler das rosa Kaninchen stahl, nur eben für Grundschülerinnen.
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Das Nachwort finde ich sehr wichtig, da es ja kein einfaches Kinderbuchthema ist und jede Familie selbst schauen sollte, wann und wie sie das Thema behandelt.
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Fazit: Das Buch ist absolut bewegend und führt junge Leser_innen ein in ein schwieriges Thema. Beim Lesen werden viele Fragen auffallen, die man als Elternteil oder in der Schule je nach Vorkenntnis des Kindes und emotionaler Reife beantworten kann. Ich finde dieses Buch sollte in jede Schulbibliothek aufgenommen werden, da es ein absolut wertvolles Zeugnis unserer Geschichte ist.
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Autorin: Hédi Fried
⭐ 5/5
Preis: 15€
ISBN: 978 3 95939 203 7
Verlag: Bohem
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Vielen lieben Dank für das Rezensionsexemplar @bohempress
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Werbung
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#kinderbücher
 

Cover des Buches Die Geschichte von Bodri (ISBN: 9783959392037)
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Rezension zu "Die Geschichte von Bodri" von Hédi Fried

kathrineverdeen
Die Geschichte von Bodri

Es gibt Bücher, für die es den richtigen Moment braucht, um sie gemeinsam mit meinem Sohn zu lesen. Nicht etwa, weil sie von minderwertiger Qualität sind. Sondern vielmehr Themen besprechen, die selbst für mich als Erwachsenen sehr schwierig sind. Schwierig aufgrund ihrer Bedeutung und der Komplexität. Denn wie erklärt man einem Kind den Holocaust, ohne es zu verstören? Eine gute Möglichkeit, sich diesem Thema behutsam und kindgerecht zu nähern, ist das Bilderbuch „Die Geschichte von Bodri“ von Hédi Fried.

Die Geschichte von Bodri

Bodri ist ein Hund und der beste Freund von Hédi, der literarischen Hauptfigur dieses Bilderbuchs. Hédi führt uns Leser durch ihre bewegende Geschichte. Sie erzählt uns von einer glücklichen Kindheit mit Bodri, die durch Hitler und einen schrecklichen Krieg erschüttert wurde. Sie erzählt von glücklichen Momenten mit ihrer Freundin und einer Freundschaft, die plötzlich nicht mehr sein darf, weil beide unterschiedliche Gebete sprechen. Sie berichtet von Verlust und davon, wie viel Kraft und Trost ihr die Gedanken an Bodri spendet.

"Hitler hasste mich, obwohl er mich nicht kannte. Er hasste mich und meine Familie, weil wir Juden waren. Das war nicht zu verstehen."

Hédi Fried, Überlebende der Konzentrationslager und Bergen-Belsen, erzählt in „Die Geschichte von Bodri“ in einfachen aber bedeutungsvollen Sätzen ihre Geschichte in einer schlimmen Zeit. Sie begibt sich buchstäblich auf Augenhöhe der jungen Lesenden, um diesen zu berichten, was ihr als Kind widerfahren ist. Sie erzählt von Episoden, die alles verändert haben und nicht verschwiegen werden dürfen. Hédi Fried erklärt behutsam, was selbst für Erwachsene nur schwer zu verstehen ist.

Farbintensive und wunderschöne Zeichnungen

Die Autorin Hédi Fried wird in ihrem Buch von der Illustratorin Stine Wirsén auf vortreffliche Weise unterstützt. Ihre ausdruckstarken Illustrationen unterstreichen jeden geschriebenen Satz. Es gibt so viele farbintensive und wunderschöne Zeichnungen, die vor allem die glücklichen Momente in Hédis Kindheit untermalen. Sie betonen auch, dass Hédi und ihre Freundin gar nicht so unterschiedlich sind. Abgelöst werden diese von Zeichnungen der Soldaten und Hitler, die in Schwarz-Weiß gehalten sind. Herausstechen farblich jedoch Hédi und ihre Familie.

Damit es nie wieder passiert …

Der richtige Moment, um dieses wunderbare Buch zusammen mit meinem nun 7-jährigen Sohn zu lesen, ist noch nicht gekommen. Nicht zuletzt, weil mich die Geschichte sehr berührt hat. Ich möchte gut vorbereitet sein auf die Fragen, die beim Lesen aufkommen werden. Doch fest steht, dass wir es zusammen lesen werden, weil dieses Thema so wichtig ist. Mein Kind soll über den Holocaust Bescheid zu wissen.

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