H. P. Lovecraft

 4,2 Sterne bei 1.499 Bewertungen
Autorenbild von H. P. Lovecraft (©Gemeinfrei)

Lebenslauf

Howard Phillips Lovecraft wurde am 20. August 1890 in Providence, Rhode Island geboren. Sein Vater Winfield Scott Lovecraft, ein Handelsreisender und seine Mutter Sarah Susan Phillips Lovecraft waren beide schon über 30, als sie ihren einzigen Sohn bekamen. Als Howard drei Jahre alt war, erlitt sein Vater einen angeblichen Nervenzusammenbruch und wurde ins Butler Hospital in Providence eingeliefert, wo er fünf Jahre später starb. Daraufhin übernahmen seine Mutter, sein Großvater und zwei seiner Tanten die Erziehung. Schon früh zeigte er Talent; so lernte er schon früh Gedichte auswendig und schrieb mit 6 (!) Jahren schon eigene Gedichte. Sein Großvater unterstützte ihn, indem er ihm Klassiker wie Odyssee oder Ilias zu lesen gab. Durch seinen Großvater kam er auch mit dem Mystischen und Okkulten in Berührung, da er ihm oft erfundene Horrorgeschichten erzählte. Allerdings war Lovecraft nicht in allen Bereichen seines Lebens so erfolgreich: Durch körperliche als auch psychische Leiden konnte er nicht regelmäßig den Unterricht besuchen. Außerdem wurde er mit neun Jahren von der Schule aufgrund aggressivem und undiszipliniertem Verhalten verwiesen. Zu dieser Zeit fing er an, sich für die Geschichte Neu-Englands als auch Chemie und Astronomie zu interessieren. Kurz darauf veröffentlichte er bereits mehrere Artikel in The Scientific Gazette. Als er dreizehn war, wurde er in die Hope Street High School aufgenommen. 1904 starb sein Großvater und die Familie verarmte. Sie mussten ihr Haus aufgeben und in ein kleineres Haus ziehen. Lovecraft litt so sehr unter den Veränderungen, dass er sogar darüber nachdachte, sich umzubringen! Vier Jahre darauf erlitt Lovecraft selbst einen Nervenzusammenbruch und konnte so nie einen Abschluss erwerben. Er war lange Zeit sehr beschämt darüber, weil ihm so auch der Zugang zur Brown University verwehrt blieb. Später wurde Howard Mitglied bei einer Vereinigung amerikanischer Autoren (UAPA); er fing an einige Werke zu schreiben, darunter The Tomb und Dagon. 1919 wurde dann seine Mutter ins Butler Hospital eingewiesen, ebenfalls aufgrund psychischer Leiden. Sie starb zwei Jahre danach. Kurz darauf lernte er die jüdische Ukrainerin Sonia Greene kennen, heiratete sie und zog mit ihr nach New York City. Allerdings wehrte das Glück nicht lange. Sonia verlor ihre Arbeit und litt unter einer schlechten Gesundheit, da Lovecraft nicht beide von seinem kleinen Einkommen ernähren konnte, zog Sonia nach Cleveland um dort zu arbeiten. Dann einigten sie sich auch auf eine Scheidung, die allerdings nie vollzogen wurde. Danach zog Lovecraft zurück nach Providence. Hier schrieb er seine meisten Werke, darunter der Fall Charles Dexter Ward und Berge des Wahnsinns. Da er sich zu schade war Arbeiten unter seinem Niveau anzunehmen, verarmte er immer mehr. 1936 wurde dann Darmkrebs beim ihm diagnostiziert. Bis zu seinem Tod ein Jahr später litt er ständig unter Schmerzen und Unterernährung.

Alle Bücher von H. P. Lovecraft

Cover des Buches Berge des Wahnsinns (ISBN: 9783865524225)

Berge des Wahnsinns

 (129)
Erschienen am 23.10.2015
Cover des Buches Chronik des Cthulhu-Mythos - Band II (ISBN: 9783865521453)

Chronik des Cthulhu-Mythos - Band II

 (71)
Erschienen am 01.12.2011
Cover des Buches Schatten über Innsmouth (ISBN: 9783518382837)

Schatten über Innsmouth

 (71)
Erschienen am 29.07.1990
Cover des Buches Cthulhu - Geistergeschichten (ISBN: B002N7SMRG)

Cthulhu - Geistergeschichten

 (61)
Erschienen am 01.01.1977
Cover des Buches Der Fall Charles Dexter Ward (ISBN: 9783944720593)

Der Fall Charles Dexter Ward

 (63)
Erschienen am 31.03.2016
Cover des Buches Das Ding auf der Schwelle (ISBN: 9783458058014)

Das Ding auf der Schwelle

 (55)
Erschienen am 01.01.1979
Cover des Buches Stadt ohne Namen (ISBN: 9783518392560)

Stadt ohne Namen

 (48)
Erschienen am 29.09.1997
Cover des Buches The Best of H. P. Lovecraft (ISBN: 9783518390528)

The Best of H. P. Lovecraft

 (35)
Erschienen am 29.04.1996

Neue Rezensionen zu H. P. Lovecraft

Cover des Buches Das Grauen von Dunwich (ISBN: 9783453274587)
beautiful_world_of_bookss avatar

Rezension zu "Das Grauen von Dunwich" von H. P. Lovecraft

Innen wie außen ein absolutes Highlight
beautiful_world_of_booksvor 4 Monaten

Auf der Farm der Whateleys im abgelegenen Dorf Dunwich wird ein seltsames Kind geboren. Abgesehen davon, dass niemand weiß, wer der Vater des Jungen ist, entwickelt sich Wilbur unnatürlich schnell. Merkwürdig ist auch, dass sein Großvater massenhaft Vieh kauft, ohne dass sich seine Herde auf dem Farmgelände vergrößert. Die Einwohner Dunwichs berichten außerdem von unheimlichen Geräuschen und fauligen Gerüchen in den Hügeln des Dorfes. Nachdem der Bibliothekar Henry Armitage Wilbur während einer Recherche über die Schulter schaut, begibt er sich mit zwei Kollegen auf die Suche nach Antworten und ahnt noch nicht, mit welchem Grauen sie es zu tun bekommen werden.

H.P. Lovecraft hat mit 𝐃𝐚𝐬 𝐆𝐫𝐚𝐮𝐞𝐧 𝐯𝐨𝐧 𝐃𝐮𝐧𝐰𝐢𝐜𝐡 wieder einmal eine grandiose Kurzgeschichte mit einer düsteren und geheimnisvollen Atmosphäre geschaffen, die den Leser von Anfang an in seinen Bann zieht. Was diese Ausgabe besonders macht, ist die atemberaubende Aufmachung des Buches. Das große Format macht es zu einem echten Hingucker im Bücherregal. Unter dem sehr hochwertigen Schutzumschlag befindet sich ein wunderschöner Einband. Die detailreichen Illustrationen von François Baranger haben mich auf jeder einzelnen Seite fasziniert und die unheimliche Atmosphäre der Geschichte verstärkt.

Diese Ausgabe hat die Kurzgeschichte, die dem Cthulhu-Mythos angehört, für mich zu einem ganz besonderen Leseerlebnis gemacht. Nach 𝐂𝐭𝐡𝐮𝐥𝐡𝐮𝐬 𝐑𝐮𝐟 und 𝐁𝐞𝐫𝐠𝐞 𝐝𝐞𝐬 𝐖𝐚𝐡𝐧𝐬𝐢𝐧𝐧𝐬 ist es übrigens das dritte Werk Lovecrafts, welches illustriert von François Baranger im Heyne-Verlag erschienen ist.

Cover des Buches H. P. Lovecraft - Die besten Geschichten (ISBN: 9783730603536)
Buecherkopfkinos avatar

Rezension zu "H. P. Lovecraft - Die besten Geschichten" von H. P. Lovecraft

Spannende und weniger spannende Kurzgeschichten, aber insgesamt gut.
Buecherkopfkinovor 5 Monaten

Das war das erste Mal, dass ich Kurzgeschichten von H. P. Lovecraft zumindest bewusst gelesen habe. Insgesamt haben mir die Geschichten sehr gut gefallen und mich etwas an Edgar Allen Poe erinnert. 

Besonders gut hat mir gefallen, dass die meisten Geschichten in der Ich-Perspektive geschrieben waren und somit der Gruselfaktor etwas höher war. 


Die einzelnen Geschichten habe ich wie folgt bewertet: 


Die Musik des Erich Zann 4/5🦉

In den Mauern von Eryx 5/5🦉

Das Tier in der Höhle 5/5🦉

Pickmans Modell 3,5/5🦉

Der Alchemist 5/5🦉

Die Aussage des Randolph Carter 5/5🦉

Das Grab 5/5🦉

Das Grauen von Dunwish 5/5🦉

In der Gruft 4,2/5🦉

Der Leuchtende Trapezoeder 3/5🦉

Gefangen bei den Pharaonen 3,6/5🦉

Die Ratten im Gemäuer 4/5🦉

Cthulhus Ruf 4/5🦉


Südseeträume von Florian F. Marzin 5/5🦉


Im Durchschnitt bekommt das Buch also von mir 4,37/5🦉


Cover des Buches Die Berge des Wahnsinns (ISBN: 9783730611913)

Rezension zu "Die Berge des Wahnsinns" von H. P. Lovecraft

Viel Wahnsinn bei Autor und Geschichte
Ein LovelyBooks-Nutzervor 5 Monaten

Es gibt eine literarische Zeit vor Lovecraft und eine danach. Zumindest im Bereich des Horror- oder Gruselromans oder wie man diese Geschichten auch immer labeln will. Jedenfalls hat er die Phantastik revolutioniert. Gab es vorher eher den personifizierten Grusel mit Geistern oder mehr oder weniger humanoiden Monstern, die das individuelle Leben bedrohen oder zumindest lokal begrenzt agieren, droht Lovecraft gleich mit dem Untergang der Welt, wenn nicht des Universums. Das Grauen ist apokalyptischer und fatalistischer. Kann man Vampire, Werwölfe oder Gespenster noch irgendwie bekämpfen, steht bei Lovecraft die gesamte Welt am Abgrund. Der Terror kommt aus den Weiten des Weltalls oder lauert schon seit Urzeiten auf der Erde. Die Menschheit steht diesen Bedrohungen ohnmächtig gegenüber. Lovecraft spielt nicht mit dem Grusel, er will die ganz große Angst. „Die Berge des Wahnsinns“ gelten als eines der herausragenden Werke der phantastischen Horrorliteratur.

Das ewige Eis – das ewige Geheimnis

Das frühe 20. Jahrhundert bot nach Ansicht Lovecrafts keinen Raum mehr für echte Abenteuer oder große Entdeckungen. Die Welt war industrialisiert und zunehmend verwissenschaftlicht. Alles Wesentliche war seiner Meinung nach bereits entdeckt. Der Horror konnte also entweder nur von außen, also dem Weltall, oder von innen, also den tiefen der Ozeane kommen. Zumindest aber versteckt in den unzugänglichen Landmassen, in den Sand- oder Eiswüsten des Globus. Und so schickt Lovecraft in den frühen Neunzehnhundertern eine Expedition in die tiefen der Antarktis. Unzweifelhaft inspiriert von den Wettläufen zu den Polen soll ein wissenschaftliches Team der Miskatonic Universität geologische Bohrungen vornehmen. Als sie unzählige Fossilien mit seltsamen Abdrücken entdecken wird eine weitere kleinere Expedition in die Berge gestartet.

Der Roman ist als wissenschaftliche Studie oder besser als Expeditionsbericht aufgemacht. Es überwiegt ein sachlicher, beschreibender Stil, der durchaus an einigen Stellen hakt. Ob gewollt oder nicht, trägt es zur Authentizität des Berichts bei. Insgesamt entwickelt „Die Berge des Wahnsinns“ eine geradezu unheimliche Immersion. Sobald die Expedition beginnt, steckt man mittendrin. Der wissenschaftliche Leiter notiert sowohl seine Sichtweise als auch Funksprüche und Mitteilungen anderer Expeditionsteilnehmer. Lovecraft schafft es mühelos den Eindruck zu erwecken, als sei das alles tatsächlich genauso geschehen. Dabei nutzt er den Trick mal auf echte Literatur und Künstler zu verweisen und mal frei erfundene Quellen heranzuziehen.

Viel Wahnsinn bei Autor und Geschichte

Während ein Teil der Expedition im Basislager verbleibt, vermeldet die Sub-Expedition einen weltbewegenden Fund nach dem anderen. Als dann auch noch die Entdeckung einer scheinbar uralten unbekannten Lebensform vermeldet wird, ist die Begeisterung nicht zu bremsen. Doch als nach einem Sturm keine Funksprüche mehr ins Basislager vordringen, machen sich der wissenschaftliche Leiter und ein Student auf mit dem letzten verbleibenden Flugzeug nach der verschollenen Expedition zu suchen. Dazu müssen sie sich allerdings in die Berge des Wahnsinns begeben.

Für Phantastik-Liebhaber*innen ist Lovecraft ein mustread. Und gerade „Die Berge des Wahnsinns“ sind ein sehr guter Einstieg in sein Schaffen. Finden sich hier doch alle wesentlichen Bestandteile. Das Necronomicon wird ebenso erwähnt, wie die Alte Rasse oder die Schoggothen. Nun ist aber nicht alles Gold was glänzt. Und bei Lovecraft kann ohne weiteres die Diskussion entbrennen ob man Werk und Autor trennen kann. Denn Lovecraft war zwar ein ausgezeichneter Phantast und Literat, aber auch ein Rassist und Protofaschist. Das ändert m.E. nichts an seinem Werk, sollte man aber wissen und mit entsprechender Distanz und Kritikfähigkeit lesen. Man kann ja auch das Werk mögen ohne den Autor zu mögen. Aber das ist eine schwierige Einzelfalldiskussion und es gibt sicherlich auch andere sehr gut begründete Meinungen dazu.

Fehler bei Übersetzung und Geschichte

Was man allerdings auch noch zur vorliegenden Erzählung sagen muss, ist dass sie inhaltlich nicht besonders kohärent ist und vor repetitiven Momenten nur so strotzt. Dadurch, dass die Geschichte zuerst als Fortsetzungsroman in Pulp-Magazinen veröffentlicht wurde, erklärt sich zumindest das Repetitive. Dass sich aber Kritiker*innen nicht an der ziemlich unlogischen Geschichte gestört haben, verwundert dann doch. Und damit meine ich keine Formallogik, das würde in der Phantastik ja auch wenig Sinn ergeben, sondern die inhärente Logik der Geschichte. Ohne zu spoilern, kann man aber festhalten, dass alles was die beiden Protagonisten in der Kürze der Zeit herausfinden, doch etwas arg viel ist.

Noch ein Wort zur Neuübersetzung. Mir ist nicht klar, warum überhaupt ständig alles Mögliche neu übersetzt werden muss. Und in diesem Falle wird sogar deutlich verschlimmbessert.

Übersetzung A. F. Fischer von 1936

„Ich sollte es noch bereuen, jemals einen Blick in dieses monströse Buch aus der Universitätsbibliothek geworfen zu haben.“

Neue Übersetzung von Florian F. Marzin

„Zu einem späteren Zeitpunkt tat es mir wirklich leid, dass ich niemals einen Blick in dieses unheilvolle Buch, das sich in unserer College-Bibliothek befindet, geworfen habe.“

Das ist also nicht nur die Verkehrung ins Gegenteil, sondern es klingt auch noch schlechter. Die ganze Übersetzung wirkt weitaus unrunder, als es die alte Übersetzung von Fischer war. Dennoch, wer die Geschichte bisher nicht kannte, kann problemlos zugreifen. Es lohnt sich allemal.

 

Gespräche aus der Community

Einige Bücher und Geschichten wagen sich immer wieder an die subtil geniale Verfälschung und Verfremdung der Geschichte. So z.B. der bekannte "Cthulhu-Mythos". Welche anderen Werke gibt es, welches sind die besten und "wirkungsvollsten"?
Zum Thema
1 Beiträge
almas avatar
Letzter Beitrag von  almavor 14 Jahren
Philip Roth in so ziemlich allem, was er tut, besondres in "Amerika" - nicht zuletzt deswegen, weil man anfängt, zu mögen, was man da liest.

Zusätzliche Informationen

H. P. Lovecraft wurde am 20. August 1890 in Providence, Rhode Island (Vereinigte Staaten von Amerika) geboren.

Community-Statistik

in 1.261 Bibliotheken

auf 153 Merkzettel

von 88 Leser*innen aktuell gelesen

von 41 Leser*innen gefolgt

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks