Rezension zu "Der kleine Jonathan: und die Blutsteinminen" von H. Brewer
Der kleine Jonathan geht eines schönen Tages zum Beeren sammeln in den Wald. Als er zurück nach Hause kommt, ist nichts mehr wie es einmal war: sein Dorf ist zerstört, die Bewohner einschließlich seiner Familie verschwunden und in den berüchtigten Blutsteinminen versklavt. Jonathan weiß: er kann sie nur retten, indem er ein Zauberer wird. Und zwar nicht irgendein Zauberer, sondern der Größte von allen. So beginnt die Reise eines kleinen, zunächst unscheinbaren, normal wirkenden Jungen. Während Jonathan versucht, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen, passieren die merkwürdigsten Dinge und er trifft auf bekannte Fabelwesen – die aber doch irgendwie so ganz anders sind als erwartet. Der kleine Jonathan sieht sich vielen Gefahren und unüberwindbar scheinenden Aufgaben ausgesetzt, während er doch nur eins will: ganz schnell richtig zaubern lernen, um seine Familie zu befreien. Zum Glück stehen ihm seine skurrilen Weggefährten bei und begleiten ihn auf seinem schwierigen und magischen Abenteuer, bei dem alle Beteiligten lernen, über sich hinauszuwachsen – mal wortwörtlich, mal im übertragenen Sinne.
Der kleine Jonathan und die Blutsteinminen ist der zweite Fantasy Roman des deutschen Fantasy und Science Fiction Autors H. Brewer... und hoffentlich der erste Teil einer ganzen Fantasy Buchreihe, denn ich würde mir eine Fortsetzung sehr wünschen. Der Roman ist zwar in sich abgeschlossen, lässt aber in jedem Fall Spielraum und Fantasie für Teil 2. Darüber hinaus kursieren Gerüchte, dass es in naher Zukunft eine Verfilmung geben soll. Man darf gespannt sein!
Bis dahin aber zurück zum Buch. Wir sehen die Welt mit Jonathans Augen und Brewer schafft es, die kindliche Naivität des kleinen Jungen durchweg aufrechtzuerhalten. Man möchte durch die Seiten klettern und ihm helfen, ihn trösten und ihn beschützen. Gleichzeitig ist Jonathan unglaublich mutig, obwohl er Angst hat und an seiner Aufgabe zu verzweifeln droht.
Auch die weiteren Charaktere sind toll ge- und beschrieben. Sie alle haben ihre ganz eigene Art, die dazu beiträgt, dass die Geschichte echt ans Herz geht – aber auch an die Lachmuskeln. Brewer bedient sich verschiedener, typischer Fantasy- und Märchenfiguren, die natürlich grundsätzlich das sind, was sie sind. Er führt sie aber charakterlich auch immer wieder von bekannten Stereotypen weg, verleiht ihnen Persönlichkeit und sorgt für die ein oder andere Überraschung. Zusätzlich kommen Figuren und Szenarien vor, die man mit Sicherheit so nicht erwartet hätte. Ich zumindest war immer wieder erstaunt, an welchen Plätzen Jonathan und seine Gefährten der Magie begegnen. Und ich habe wirklich schon eine MENGE Fantasy Bücher gelesen.
Der kleine Jonathan und die Blutsteinminen gehört zu den Büchern, die noch lange nachhallen. Super geeignet für Kinder (ich würde sagen, sobald sie selbst flüssig lesen können, ist dieses Buch eine tolle Wahl), aber auch für Erwachsene. Ich kann es nur wärmstens empfehlen, besonders jetzt in der dunklen Jahreszeit. Schnappt euch eine Decke und ein Heißgetränk und legt los, ihr werdet es nicht bereuen.