Cover des Buches Der Krieg der Welten (ISBN: 9783744897198)
Rezension zu Der Krieg der Welten von H. G. Wells

Immer noch ein spannender Klassiker

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 6 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 6 Jahren
H.G. Wells ist einer der bedeutendsten Science-Fiction-Autoren und gilt neben dem Franzosen Jules Verne, dem Amerikaner Hugo Gernsback und dem Deutschen Kurd Laßwitz als einer der Mitbegründer der Science-Fiction-Literatur. Auch wenn Wells auch realistische Romane geschrieben hat, sind im deutschsprachigen Raum besonders seine beiden Romane „Der Krieg der Welten“ und „Die Zeitmaschine“ am populärsten.


Das schöne an „Der Krieg der Welten“ ist, dass es nicht altert. Wells erzählt die Geschichte der Marsianer-Invasion nüchtern-sachlich und erinnert dadurch an einen Reporter, der die Sachlage zusammenfasst. Während viele Science-Fiction-Romane heutzutage Wert auf Action und Tempo legen, treibt Wells die Geschichte eher langsam voran. Er wechselt den Blickwinkel zwischen dem namenlosen Erzähler und dessen Bruder. Man muss sich auf dieses Buch einlassen. Darauf, dass die verwendete Rhetorik nicht unserer heutigen Sprache entspricht, sondern dem klassischen Stil der damaligen Zeit folgt. Das kann es unter Umständen Lesern, die mit klassischer Literatur bisher nicht viel oder gar nichts zu tun hatten, etwas schwierig machen, denn der Lesefluss wird dadurch stark verändert im Vergleich zu dem, was man von heutiger Literatur gewöhnt ist. Andererseits macht genau diese Rhetorik das Buch unterhaltsam, weil man sich Zeit nehmen muss, um es zu lesen und zu verstehen. Einen Pageturner im modernen Sinne hat man mit diesem Roman nicht vor sich. Hingegen eine spannende Geschichte über eine Alieninvasion in England. Der wechselnde Blickwinkel berichtet außerdem von der Invasion Londons, was grad für mich als frisch gebackener London-Fan ganz besonders spektakulär war.


Wenn man sich die Zeit anschaut, in welcher dieser Roman geschrieben wurde, kann man viele unterschiedliche Interpretationen in die Geschichte legen. Davon gibt es sogar schon eine ganze Reihe, die sich im Laufe der Jahrzehnte immer wieder wandelten.


Weltberühmt wurde „Der Krieg der Welten“ 1938, als Orson Wells und das Mercury Theatre ein Hörspiel inszenierten, das am Vorabend von Halloween im Radio übertragen wurde. Dabei wurde die Geschichte kurzerhand nach New Jersey verlegt und das Hörspiel als fiktive Radioreportage übertragen. Angeblich soll das Hörspiel zu einer Massenpanik geführt haben, aber derlei Berichte sollte man mit Vorsicht genießen. Irritiert waren manche Hörer aber wohl trotzdem, weil sie das Hörspiel für eine reale Berichterstattung hielten.


Das Buch wurde mehrfach verfilmt, unter anderem 2005 von Stephen Spielberg, mit Tom Cruise in der Hauptrolle. Wer mich kennt, weiß, dass ich Tom Cruise in Filmen meide wie die Pest, aber den Film musste ich damals trotzdem sehen.


Fazit
„Der Krieg der Welten“ ist ein absoluter Klassiker der Science-Fiction-Literatur. Für Neuleser dieses Genres vielleicht nicht der beste Einstieg, weil es eben nicht mit modernen Science-Fiction-Romanen vergleichbar ist, aber trotzdem ein Buch, an das man sich wagen sollte, wenn man es bisher noch nicht getan hat. Ich habs grad erst wieder gelesen, weil ich die Fortsetzung „Das Ende der Menschheit“ von Stephen Baxter bei mir liegen habe, die darauf wartet, gelesen zu werden.
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