Cover des Buches Die Insel des Dr. Moreau (ISBN: 9781543036985)
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Rezension zu Die Insel des Dr. Moreau von H. G. Wells

Für die heutige Zeit etwas zäh und wenig detailreich

von vanessabln vor 5 Jahren

Kurzmeinung: Ich hätte von dem Buch mehr erwartet - etwas zäh und wenig detailreich...

Rezension

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vanessablnvor 5 Jahren
H.G. Wells ist bekannt dafür, sich Zukunftsszenarien ausgedacht zu haben, als diese noch ziemlich unrealistisch schienen. An seinen Schreibstil hatte ich mich aufgrund der "Zeitmaschine" und dem "Krieg der Welten" bereits gewöhnt. "Die Insel des Dr. Moreau" fand ich nun trotzdem fader als die anderen beiden Romane - auch wenn das heute sehr aktuelle Thema lesenwert ist. Da das Buch 1896 erschienen ist, kann dem Autor ein heutiger Leser natürich schwer etwas vorwerfen...

Der Roman fängt als Abenteuerroman an und als Bericht, den ein Verwandter des Schreibers zufällig gefunden hat. Durch eine Verkettung von unglücklichen Zufällen strandet Edward Prendick auf einer Insel, auf der er mehr und mehr seltsame Wesen entdeckt. Das Gruseln überträgt sich anfangs sehr gut auf den Leser. Wells ist an einigen Stellen etwas ausholend, an anderen haben mir persönlich nähere Details gefehlt. Jedenfalls stellt sich trotzdem heraus, dass ein Wissenschaftler auf der Insel erschreckende Experimente macht, bei denen er versucht, aus Tieren Menschen zu machen. Diese Wesen sind recht eintönig und einseitig beschrieben, was die Spannung dann eher nahm. Die sachlichen Überlegungen des Wissenschaftlers sind beschrieben und natürlich auch die obligatorischen Befürchtungen des Gestrandeten und ein paar Kämpfe, auf die es fast schon hinauslaufen muss. Der Konflikt des Wesens von Mensch und Tier steht im Mittelpunkt und bleibt doch oberflächlich. Mit dem Ende war ich dann recht zufrieden. Das Nachwort war in der dtv-Taschenbuchausgabe zu kurz, vor allem die damaligen Reaktionen auf den Roman hätten mich sehr interessiert.

Bei allen visionären Ideen von Wells muss man sagen, dass Stilistik und Ausbau der Geschichte ihre Schwächen haben (zumindest für die heutige Zeit). "Die Zeitmaschine" war da sehr ähnlich. Jedenfalls hätte ich von diesem Buch etwas mehr erwartet und werde dann wohl mal zu "Frankenstein" greifen.
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