Streng geheim – Mission erhalten am Sonntag 23:59 Uhr.
Der böse Dr. Drastic hat das sogenannte X-Wasser erfunden. Das ist ein Heilmittel für alle Krankheiten, die es je gegeben hat. Aus unseren Quellen haben wir erfahren, dass Dr. Drastic das X-Wasser in einem streng geheimen Labor irgendwo auf der Giftfrosch-Insel herstellt.
Deine Mission:
- Finde das Heimlabor
- Beschaffe die Formel für das X-Wasser
- Bring sie bis Montag 24 Uhr unversehrt zur Einsatzzentrale
Der zwölfjährige Zack Power ist Geheimagent für GED (Geheimer Ermittlungsdienst). Streng genommen sind alle in Zacks Familie Geheimagenten: Der Vater, die Mutter und der ältere, nerdive Bruder Leon. Die Familie springt über der Giftfroschinsel ab, um die Mission zu erledigen, aber den Eltern kommt ein anderer Auftrag entgegen, Leon wird gleich am Anfang gefangen genommen und nun ist es an Zack allein, die Welt zu retten.
Was für ein Haufen gequirlten Schwachsinns, der hier abgeliefert wird. Fangen wir mal mit diesem Hurra Patriotismus an. Klar, Geheimdienste sind gut und cool und natürlich ist Kinderarbeit in potentiell gefählichen Mission absolut OK, wenn es um die Sicherheit des Landes geht *würg*.
Als wäre das nicht schon schlimm genug, ist das Buch so voller Logikfehler, dass das Lesen zur Qual wird. Fangen wir damit an, dass die Mission ein Zeitlimit hat. Warum genau 24 Stunden? Nur damit Zack noch den Hund Gassi führen kann, der es sich seit über 24 Stunden verheben muss? Wer führt den Hund in der Zwischenzeit aus?
Zudem, die ganze Mission ist fragwürdig. Dr. Drastic will die Formel an den Meistbietenden verkaufen, das ist doch OK. Sollen die USA eben dafür zahlen. Aber nein, man will sie lieber klauen, als legal zu erwerben und so den Wissenschaftler um seinen Lohn bringen, als wenn Chemikalien und Labore keinen Unterhalt kosten würden. Die ganzen Voraussetzungen dieser Mission sind moralisch mehr als fragwürdig. Stehlen statt kaufen als heldenhaft zu bezeichnen, das kann nur Amerikanern in den Sinn kommen.
Dann lässt Zack seinen Bruder im Stich. Früher hieß es noch, keiner bleibt zurück, hier nun „Was auch immer passiert, der Agent muss stets seine Mission erfüllen. Mitleid ist fehl am Platz, genauso wie Angst.“ (S. 32). Eine moralisch widerwärtige Einstellung, die zur heutigen Ellenbogengesellschaft passt. Einem Kind sollte man so einen Schund nicht zu lesen geben.
Es wird aber noch schlimmer. Die Logikfehler häufen sich. Zack lenkt mitten im Dschungel die Wachen damit ab, dass er mit seinem SpyPad einen Snackverkäufer simuliert, und diese rausrennen und nach diesem suchen. Er ist aber in der Höhle, der Klang kommt aus der Höhle und nicht von vor der Höhle, der Mensch hört aber räumlich. Warum rennen sie raus, wenn der Rufen in der Höhle ertönt?
Wenn man Steine mit Schall zertrümmert, ist das so laut, dass der Feind einen von weitem hört, wie doof kann man noch sein?
Und wenn man Bosheit als heilbare Krankheit einstuft, müsste man all diese Psychopathen, die derzeitig die Welt regieren ins Krankenhaus packen und heilen können.
Das Buch ist zudem noch in Schriftgröße 18 gedruckt. Da ist manche Leseprobe länger und ausführlicher. Das ist nicht einmal eine Kurzgeschichte.
Fazit: Kinder sind nicht so doof, wie manche Autoren glauben. Ich würde diesen Haufen gequirlten Quarks nicht einmal einem Sechsjährigen zumuten.