Rezension zu "Der Fall Charles Dexter Ward"
von Flickercat
Rezension
Charles Dexter Ward ist ein stiller, kluger, junger Mann, der sich recht normal benimmt – bis er in seiner Begeisterung für vergangene Zeiten auf einen mysteriösen Vorfahren stößt. Charles beginnt sich zu verändern, er stürzt sich geheimniskrämerisch in unheimliche, alchimistische Experimente und setzt damit eine schreckliche Entwicklung in Gang...
Romane, die in berichtender Form geschrieben sind, sind normalerweise ja nicht so mein Ding. „Charles Dexter Ward“ fasst die Ereignisse zusammen, bleibt dabei oft etwas distanziert und beobachtend, es gibt so gut wie keine wörtliche Rede und zieht sich manchmal auch ein wenig. Vom Aufbau her ist diese Umsetzung aber sehr gut gelungen, wie ich finde. Eingestreute Briefe und Zeitungsberichte sorgen für Abwechslung, und als Effekt entsteht der Anschein eines nüchternen Tatsachenberichts, was die geschilderten Ereignisse noch unheimlicher wirken lässt.
Die Atmosphäre, die entsteht, gefällt mir sehr gut (allerdings wiederholen sich einige Beschreibungselemente wie die komischen Gerüche ziemlich häufig), ebenso, dass Vieles der Fantasie des Lesers überlassen bleibt, weil lange Zeit nur unheimliche Andeutungen gemacht werden.
Die eigentliche Handlung fand ich ziemlich vorhersehbar, durch die Umsetzung gibt es aber trotzdem einen kontinuierlichen Spannungsaufbau und die Szene in den Katakomben war dann mein Highlight!