Rezension zu "We Free the Stars: Hafsah Faizal (Sands of Arawiya, Band 2)" von Hafsah Faizal
Ich bin von diesem Buch genau so enttäuscht, wie vom ersten Teil. Naja, vielleicht etwas weniger, denn ich hatte nach "We Hunt the Flame" viel weniger Erwartungen an den zweiten Band. Wenn ich dieses Buch nicht schon gekauft gehabt hätte, hätte ich es wahrscheinlich auch nicht gelesen.
Auf die Charaktere trifft alles wieder zu, was ich schon in meiner Rezension zum ersten Teil kritisiert habe: Alle Personen sind einseitig und reden nicht miteinander; werden aber so dargestellt, als wären sie die beste Found Family, die es gibt und als könnten sie ohneeinander nicht leben.
Zafira versinkt des öfteren in Selbstmitleid und da niemand miteinander redet, kommt es auch oft zu Miskommunikation. Das zusammen war irgendwann einfach nur noch nervig zu lesen, vor allem, da es keine befriedigenden Auflösungen zu den Problemen gibt. Einmal ist Zafira sauer auf Nasir und will ihn vom Pferd schubsen (wtf eigentlich?? sie sagt sogar es ist ihr egal ob jmd von ihnen STIRBT) und Nasir denkt sich dann: Perfekte Gelegenheit um rumzumachen, oder? Auf dem Rücken eines Pferdes, wenn sie gerade sauer ist und nicht in der richtigen Verfassung zu entscheiden, was sie will???? Schonmal was von consent gehört? Mal abgesehen davon hat mich Zafiras und Nasirs Beziehung sehr genervt. Die beiden hatten einfach gar keine Chemie und eigentlich nur Probleme, weil sie es einfach nicht schaffen, sich mal hinzusetzten und zu reden.
Der Plot war vor allem am Anfang sehr langweilig bzw. es gab ihn nicht. Ich schwöre, die ersten 100 bis 150 Seiten haben alle nur darüber geredet, dass sie ja unbedingt Altair retten müssen, und niemand hat etwas unternommen. Der Rest des Plots hat mich auch nicht wirklich interessiert, wenn ich ehrlich bin. Ich hatte während dem Lesen drei Gefühle: Langeweile, Verwirrung und Cringe.
Der Schreibstil schwankt zwischen einzelnen schönen Sätzen ("But what did the world care if one was ready for it or not?" p. 321) und Sätzen, die ich in einer wattpad Geschichte erwarten würde ("He stepped closer, pressing the tips of his bare toes against hers." p. 131; warum wurde das so beschrieben hahahahahah)
zum Schluss noch drei Dinge, die ich gut fand:
1. Kifah gibt uns aro/ace representation
2. Das Setting
3. Dieses Zitat vom Ende des Buchs: "in baba's stories, once the villain was vanquished, the world suddenly became a better place. the victors could at last lean back and avail themselves of the fruits of their labor. there was much the stories failed to mention. the way the victors missed the villain, for instance. the trauma left behind for the kingdom and its people to endure. the deaths to mourn." p. 547
Fazit: Meiner Meinung nach wird in diesem Buch zu viel erzählt und nichts gezeigt. Zum Beispiel wurde uns die ganze Zeit gesagt, dass die zumra fast schon eine Familie ist, aber die Charaktere haben zu wenig miteinander interagiert, sodass sie gar nicht wie eine found family gewirkt haben. Das macht es für mich sehr langweilig zu lesen. Wenn dir das Buch gefallen hat, freue ich mich wirklich sehr für dich! Ich bin nur leider enttäuscht.