Cover des Buches Waldzucht - Frankfurt am Main (ISBN: B008C7SGS6)
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Rezension zu Waldzucht - Frankfurt am Main von Hagen Wolfstetter

Nichts für schwache Nerven ...

von TheDianaBooks vor 11 Jahren

Kurzmeinung: Ein dicker Kloß im Hals ist während des Lesens ein ständiger Begleiter - denn was hier grausam geschildert wird, ist die bittere Realität.

Rezension

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TheDianaBooksvor 11 Jahren

Inhalt:

Kommissar Maximilian Nasar ermittelt gemeinsam mit seiner Kollegin Yvonne und seinem Team in einem Vermisstenfall. Ein dreizehnjähriger Junge ist aus einem Internat verschwunden und wird bald darauf tot aufgefunden. Doch es bleibt nicht bei einem Fall, weitere grausame Taten folgen und die Suche nach dem pädophilen Serienmörder beginnt …


Meine Meinung:

Der Einstieg in „Waldzucht“ von Hagen Wolfstetter beginnt etwas schwierig. Der Autor gebraucht anfangs viele recht kurze Sätze, was leicht verwirrend wirkt und den Lesefluss stört. Doch im Verlauf der Geschichte legt sich dies größtenteils, der Leser gewöhnt sich an den Schreibstil und die 157 Seiten sind schnell und flüssig gelesen.

Auch an den Hauptprotagonisten Kommissar Maximilian Nasar muss sich der Leser erst gewöhnen. Wohingegen er anfangs noch leicht chaotisch und überheblich wirkt und mit seiner ständigen Erregung beim Aufblitzen nackter weiblicher Haut ziemlich nervt, kommt mit der Zeit auch eine andere Seite von ihm zum Vorschein. Max ist zielstrebig, gerecht, durchdacht und familiär und seine kleinen Schwächen und seine Verzweiflung im Verlauf der Ermittlungen lassen ihn menschlicher und authentischer erscheinen.

In seinem zweiten Fall bekommt Kommissar Maximilian Nasar es mit keinem leichten Problem zu tun. Denn „Waldzucht“ behandelt ein sehr schlimmes Thema – Kindesmissbrauch und Mord durch einen Pädophilen.

Durch den wechselnden Erzählstil bekommt der Leser die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln geschildert und bekommt hautnah einen Eindruck von den Ermittlungen, dem Schmerz der Angehörigen, der Wut und Verzweiflung der Betroffenen und von den kranken und scheußlichen Gedanken des Täters, welcher sich selbst als Opfer sieht. Während des Lesens begleiten den Leser eine ständige Gänsehaut, Tränen in den Augen und ein dicker Kloß im Hals, welcher sich auch nach dem Lesen noch nicht auflöst. Denn was hier geschildert wird, ist die bittere Realität. Solche „Menschen“ sind grausam und es bleibt nur zu hoffen, dass sie gefasst werden und die Kinder vor ihnen sicher sind …


Fazit:

Trotz einem ausbaufähigen Schreibstil und kleiner Logikfehler, sorgt der Krimi „Waldzucht“ von Hagen Wolfstetter für Aufwühlung und Entsetzen beim Leser und lässt schreckliche Bilder in seinem Kopf entstehen. Die Geschichte beschäftigt sich mit einem heiklen Thema, vor dem wir nicht die Augen verschließen und die Realität nicht einfach hinnehmen dürfen.

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