Halim Youssef

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Autor*in von 99 zerstreute Perlen.

Lebenslauf

Halim Youssef wurde in der kurdischen Stadt Amude in Syrien geboren. Er machte einen Abschluss in Jura an der Universität Aleppo und lebt seit dem Jahr 2000 in Deutschland. Youssef schreibt auf Kurdisch und Arabisch. Er bekam 2015 den kurdischen Literaturpreis in Sulaymaniyah in Irakisch-Kurdistan. Seine Werke wurden auf Kurdisch, Arabisch, Türkisch, Persisch, Englisch und Deutsch veröffentlicht.

Quelle: Verlag / vlb

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Cover des Buches 99 zerstreute Perlen (ISBN: 9783962021344)

99 zerstreute Perlen

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Erschienen am 01.10.2023

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Cover des Buches 99 zerstreute Perlen (ISBN: 9783962021344)
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Rezension zu "99 zerstreute Perlen" von Halim Youssef

99 zerstreute Perlen
DrOstertagvor einem Jahr

Mit 99 zerstreuten Perlen, die im eigentlichen Sinne 60 sind, schildert der Autor Halim Youssef sein Bild der kurdisch-deutschen Gegenwart. Halim Youssef wurde 1967 in der kurdischen Stadt Amude (politisch zu Syrien gehörend) geboren. Er studierte Jura an der Universität Aleppo und lebt seit dem Jahr 2000 in Deutschland. Seine Werke erscheinen auf Kurdisch und Arabisch., „99 zerstreute Perlen“ ist eine Übersetzung aus dem Kurdischen. Es ist ein Buch, das jeder lesen sollte, der ein authentisches Bild zur Lage der Kurden, zur Flüchtlingspolitik und zur Situation von Migranten bekommen möchte. 60 einzelne Erinnerungen zeigen in ungekünstelter Klarheit das Leben und die Perspektive eines Betroffenen. In einfacher Sprache schildert der Ich-Erzähler die Zeitgeschichte des kurdischen Teils des Nahen Ostens. Es geht um Unterdrückung der dort lebenden Bevölkerung durch das Regime in Damaskus, um das teils archaisch anmutende Leben der dörflichen Gemeinschaften mit ihren strengen familiären Regeln. Außergewöhnlich werden die kleinen Geschichten dadurch, dass der Autor nicht nur die dramatische Geschichte und Unterdrückung der Kurden durch die jeweiligen Staaten in ein literarisches Gewand hüllt, sondern deren Verwicklung mit Problemen innerhalb der kurdischen Gesellschaft zur Sprache bringt. Seine Geschichten berühren Themenfelder wie Religion, Politik, Geschlechterbeziehungen und eine oft damit verbundene Doppelmoral. Interessant wird es für den deutschen Leser besonders dann, wenn Youssef konkrete Flüchtlingserfahrungen schildert. So die kollektive Passvernichtung, der Hass auf manches Deutsche, das nicht verstanden wird und der allgemeine Wunsch der primär männlichen Flüchtlinge, eine deutsche Frau kennenzulernen, um im Land bleiben zu können. Der Kulturschock ist allgegenwärtig und wird verstärkt durch die Erfahrungen des Erzählers, der für Flüchtlinge aus seiner Heimat übersetzt und mit ihren unterschiedlichen Schicksalen konfrontiert wird. So entstehen  ungewöhnliche Innenansichten kurdischen Lebens, das doch in vielen so anders als das des Gastlandes ist-Durch alle „Perlen“ zieht sich das Thema der unerfüllten Liebe. Liebe im Zwischen- und Mitmenschlichen, Liebe zur Sprache und zur verlorenen Heimat. Es scheint so, als gebe der Autor eine Kurzbiografie der meisten aus jenem, Kulturkreis kommenden Migranten. In ihr zeigen sich vielfältige Faktoren, die eine gewünschte Integration scheitern lassen können. Das Leben im Westen ist dem aus dem Orient kommenden Menschen im Kern wesensfremd und eine Lösung der innere Zwiespälte noch zu hoffen, doch kaum zu erwarten. Mit der „letzten Perle“ gehen die Träume zu Ende.

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