Hamid Peseschkian

 3,2 Sterne bei 5 Bewertungen

Lebenslauf

Dr. Hamid Peseschkian arbeitet als Facharzt für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie und ist Geschäftsführer eines führenden psychotherapeutischen Ausbildungsinstitutes. Als Dozent hält er Seminare zu den Themen Life-Balance, Konfliktmanagement und Stressbewältigung. Er lebt mit seiner Familie in Mainz.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Hamid Peseschkian

Cover des Buches Psychovampire (ISBN: 9783442177509)

Psychovampire

 (5)
Erschienen am 16.04.2018

Neue Rezensionen zu Hamid Peseschkian

Cover des Buches Psychovampire (ISBN: 9783442177509)
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Rezension zu "Psychovampire" von Hamid Peseschkian

Energieräuber
BadWolfvor 6 Jahren

Als ich letztens in unserer ortsansässigen Buchhandlung stand, man kennt mich dort schon beinahe mit Vornamen - und mich einfach nur inspirieren lassen wollte - fiel mir dieses Buch auf. Vielleicht war es auch nur der Titel „Psychovampire“, der meine ganze Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Ein wenig irritiert, weil ich den leisen Verdacht hegte, es handelt sich um einen Roman und er liegt hier einfach nur falsch, schaute ich verstohlen nach oben und las „Ratgeber“. Okay, die Abteilung stimmt schon mal. Der Klappentext brachte dann die Erlösung und jetzt war mir auch klar was mit Psychovampire gemeint wurde. Es ist ein metaphorischer Begriff für Menschen die uns Energie rauben. Energiefresser eben – kennt man ja irgendwie. Durch Kontakt mit solchen Menschen verliert man ganz schnell emotionale, psychische, mentale und körperliche Energie. Mir ging das ganz oft so, aber mir war nicht klar warum. Besser gesagt, ich kannte bis vor einer ganzen Weile die Begriffe Energiefresser und Psychovampire gar nicht oder überhaupt deren Bedeutung. Ich meine, wer analysiert auch schon ständig jede Situation oder die Beziehungen zu seinen Mitmenschen in seinem Leben. Vieles nehmen wir einfach so hin, weil man es nicht anders kennt, weil es immer schon so war. 
 
Klar, jeder hat – und so auch ich – Menschen (Freunde, Arbeitskollegen, Familie) in seinem Umfeld die wirklich und ich meine so richtig wirklich, anstrengend sind und nach deren Kontakt man sich im Nachhinein oft total ausgelaugt, gestresst, traurig, wütend oder verletzt fühlt. Ganz oft war es bei mir schon so, dass ich nur an die Person denken brauchte um einen Knoten im Magen zu bekommen. Gestöhnt mit den Augen zu rollen wenn eine Whatsapp Nachricht kam, das Telefon klingelte, die Person einen auf der Straße überrumpelte – weil man ganz genau wusste was jetzt wieder auf einen zukommt oder allein schon das Wissen darum, dass in Kürze ein Besuch ansteht, senkte die Laune Tage vorher schon massiv. Bei vielen kommt hinzu, dass der bloße Gedanke heute wieder zur Arbeit gehen zu müssen und dort auf Chef und Kollegen zu treffen, für Migräneanfall und Lustlosigkeit sorgen. 

Abgesehen davon ist die Gefahr recht hoch tatsächlich krank zu werden, macht man sowas auf Dauer mit. Man kann sich aber auch selbst ganz schön stressen, oder? Warum lässt man sowas mit sich machen? Warum ist man für Freunde eigentlich immer nur der seelische Mülleimer. Man lässt sich teilweise von Arbeitskollegen oder Freunden behandeln wie einen Fußabtreter. Warum zeigen einige Menschen anfangs beim kennen lernen noch euphorisches Interesse, erzählen dir das Blaue vom Himmel, um dich dann nach ein paar Tagen/Wochen mit einer billigen Ausrede abzuspeisen und damit nicht Genug, dich dann auch noch einfach zu ignorieren? Geht's noch empathieloser? Warum hört mir eigentlich niemand zu oder zeigt Interesse, was man selbst zu erzählen hat? Man ist doch nicht unsichtbar. Liegt es etwa doch an einem selbst? Warum lässt man sich durch irgendwelche gut gemeinten (sind es oft nicht) Ratschläge so in die Irre führen oder hemmen? Ja, sich sogar oftmals moralisch erpressen oder Schuldgefühle einreden.

Das Buch „Psychovampire“ gibt die Antworten und als Bonus enthält es zahlreiches Gegengift um sich in Zukunft zur Wehr setzen zu können. Klingt toll. Allerdings und das muss erwähnt werden, es kann passieren das man erkennt, eventuell selbst ein Psychovampir zu sein. 
 
Die beiden Autoren reichen uns in 9 anschaulichen Kapitel, Pflock und Hammer. Der erste Teil des Buches umschließt Kapitel 1-3. Zu Beginn charakterisieren sie anhand von wahren Geschichten 12 Psychovampirtypen. Hier fallen Begriffe wie „Der Denkmalpflege-Vampir“, „Der Kühlschrank-Vampir“, „Der Ja-aber-Vampir“, „der Depressive Psychovampir“, „Der Ich-bin-es-nicht-gewesen-Vampir“ usw. 

Beispiele

"Der ignorante-Vampir"
-fragt zwar wie es einem geht ist aber an einer Antwort nicht interessiert
-lässt seine Opfer ins Leere laufen
-wendet sich anderen Personen zu, obwohl das Opfer gern etwas äussern würde
-Opfer werden von dem Gefühl der Leere befallen und glauben langweilig zu sein

"Der Nasen-Vampir"
- steckt seine Nase so ziemlich überall rein
- hat den Drang sich in Angelegenheiten anderer einzumischen
- sorgt für Chaos und zahlreichen Missverständnissen 
- kommt meist als ungeschorener Drahtzieher davon

 

Der zweite Teil des Buch

Kapitel 4 - widmet sich der Selbstreflexion. Es geht hier um die Entlarvung von Psychovampiren im nächsten Umfeld. Es werden unterschiedliche Methoden aufgezeigt die bei der Erkennung helfen.

Kapitel 5 - es geht in die Tiefe der Psychologie. Warum wir andere als Energiefresser erleben. Was sind die Gründe für unsere Angreifbarkeit?

Kapitel 6 - stellt einen therapeutischen Exkurs zur Verfügung. Selbsthilfe und Selbstanalyse um noch weiter in die Tiefe zu gehen.

Kapitel 7 - enthält vorbeugende Maßnahmen und Immunisierungstechniken.

Kapitel 8 -  hilft mit Beispielen und Tipps zur Ad-Hoc-Entwaffnung.

Kapitel 9 - beschäftigt sich mithilfe eines Psychovampirtests mit welchem man individuell untersuchen kann, ob man Signale sendet die Psychovampire als Einladung zum „Angriff“ identifizieren. Spätestens in diesem Abschnitt kann man dann auch für sich selbst feststellen ob man nicht auch zum Clan der Vampire gehört – ohne es zu wissen oder gar zu wollen.

Mir hat der Ratgeber, den man tatsächlich ernst nehmen sollte, trotz des augenzwinkernden Titel, wirklich geholfen und auf dem Weg zur Selbstliebe durchaus die Augen geöffnet. Die Erläuterungen sind sehr verständlich geschrieben. Viele Typen der Psychovampire kann man nicht ändern, aber man kann sich in Zukunft vor ihnen schützen und gar unschädlich machen. Das ist keineswegs einfach aber möglich und das liegt in unserer Hand. Geben wir dem Psychovampir nicht mehr die Macht über uns.

Cover des Buches Psychovampire (ISBN: 9783280053218)
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Rezension zu "Psychovampire" von Hamid Peseschkian

Rezension zu "Psychovampire" von Hamid Peseschkian
emeraldeyevor 14 Jahren

Eigentlich habe ich überhaupt keine Lust, zu diesem Buch eine Rezension zu schreiben, weil es ein solcher Flop ist, aber da es noch keine gibt, fühle ich mich schon verpflichtet, mich dazu zu äußern und sei es nur, um andere davon abzuhalten, ihre Zeit damit zu verschwenden.
Also: Jeder Leser, der auch nur ein wenig psychologisches Feingefühl hat, kann sich die Lektüre dieses "Ratgebers" schenken.
Ich bin sicher, jeder von uns macht täglich Erfahrungen mit Menschen, die nicht zu ertragen sind. Und genau so sicher bin ich, dass jeder von uns auch immer wieder anderen furchtbar auf die Nerven geht. Das läßt sich nicht vermeiden, außer man wird zum Einsiedler und versteckt sich im Wald. Aber selbst dann wird man seinen Mitmenschen nicht völlig aus dem Weg gehen können....
Peseschkian/Voigt reduzieren ihre "Vampirtypen" so stark, dass gerade mal eine negative Eigenschaft übrig bleibt. Meine Erfahrung zeigt jedoch, dass anstrengende Menschen meist auf mehrere und verschiedene Arten anstrengend sind. Nur deshalb fallen sie dann auf. Jemand, der einigermaßen in seiner Persönlichkeit gefestigt ist, wird sich nicht ausgelaugt fühlen, nur weil er es mit einem "Nasen-Vampir" oder einem "Ja-aber-Vampir" zu tun hat. Es gibt immer eine Strategie, um dem aus dem Weg zu gehen oder es sich sogar zunutze zu machen.
Aber da diese Menschen genauso vielschichtig sind wie wir anderen, findet ihr Energieraub auf verschiedene Arten und verschiedenen Ebenen statt.
Praxixbeispiel: Kollege X ist sowohl ein Ja-aber-Vampir als auch ein ignoranter Vampir. Dazu auch noch ein Nasen-Vampir und mit einem Körpergeruch geschlagen, der sogar bei offenen Fenstern nicht zu ertragen ist. Außerdem ist er immer neidisch auf andere und gönnt ihnen nichts. Und er gehört auch noch zu den Persönlichkeiten, die feine psychologische Gegenstragien überhaupt nicht wahrnehmen. (Sonst wäre er vielleicht gar kein "Psychovampir"!) Meine anderen KollegInnen empfinden ihn sämtlich als unerträglich. Nichtsdestotrotz ist er da! Und es gibt auch Menschen, die mit ihm klarkommen! Also wo beginnt die Definition "Psychovampir" und wo hört sie auf?
Besonders platt fand ich die Rubrik "Typische Vampirsprüche"!
Nur weil ein Mensch, der von einem Freund/ einer Freundin verletzt worden ist, sagt: "Ich dachte; Du bist ein wahrer Freund!", heißt das noch lange nicht, dass er/ sie ein "Psychovampir" ist. Es ist in vielen Situationen nur menschlich, so zu reagieren, denke ich.
Ein wenig abschwächen muß ich mein negatives Urteil aber doch:
Die Stereotypen helfen natürlich dabei, bestimmte negative Verhaltensweisen von Menschen besser zu erkennen und mit ihnen umgehen zu können. Aber allzu einfach sollte es sich niemand machen.
Apropos: Können Bücher einem auch die Energie rauben? Ich fühle mich gerade schrecklich ausgelaugt.......

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