Ein Buch, das wir im Seminar lesen sollten. Auf französisch war es für mich erst mal schwer zu verstehen. Wenn man sich aber ein ruhiges Plätzchen sucht und verstehen möchte, dann funktioniert das auch. Es geht um einen afrikanischen Jungen, Samba Diallo, der im "Pays des Diallobé" wohnt und da zur aristokratischen Familie gehört. Das Buch spielt in der Zeit der Kolonialisierung Westafrikas durch die Franzosen. Es wird letztendlich von den Aristokraten des "Pays des Diallobé" beschlossen, dass Samba Diallo von der Koranschule auf die französische Schule wechseln soll, um "die Techniken der Franzosen" zu lernen. Ein großes Risiko dabei ist allerdings, die Religion bzw. Gott zu verlieren. Frankreich wird nämlich mit dem Atheismus und Materialismus gleichgesetzt. Religion und der Glaube an sich spielen in diesem Roman also eine sehr sehr große Rolle. Als Samba Diallo alt genug ist, entscheidet er sich, nach Paris zu gehen, um dort ein Philosophiestudium aufzunehmen. Mit der Zeit merkt er, dass er seinen Glauben nach und nach verliert. Er fühlt sich irgendwann hin und her gerissen zwischen den zwei Kulturen. Nach einiger Zeit wird er von seinem Vater gebeten zurück nach Afrika zu kommen, weil auch dieser das Gefühl hat, dass es seinem Sohn diesbezüglich schlecht geht und weil er möchte, dass sein Sohn seine "Identität" in Afrika wiederfindet....
Ein sehr interessantes Buch über die Kolonialisierung und über den Aufbau einer kleinen afrikanischen Stadt. Es hat mich sehr beeindruckt und ich würde es denjenigen weiterempfehlen, die geschichtsinteressiert sind oder sich gerne mit Afrika auseinandersetzen. Die deutsche Version dieses Buches ist, soweit ich weiß, sehr schwer zu bekommen - jedenfalls, hatte ich da kein Glück.
Rezension zu "L'aventure Ambigue" von Hamidou Cheikh Kane