Cover des Buches Die Vegetarierin (ISBN: 9783351036539)
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Rezension zu Die Vegetarierin von Han Kang

Han Kang: Die Vegetarierin

von Raine vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Wunderschön erzählte Geschichte und eine Autorin, die für mich eine tolle Neuentdeckung ist!

Rezension

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Rainevor 8 Jahren
Yong-Hye ist eine unscheinbare Hausfrau - nicht besonders hübsch, nicht besonders begabt - die ihrem Mann tagein, tagaus den Haushalt bereitet. Als sie eines Nachts jedoch beschließt, kein Fleisch mehr zu essen und auch ihrem Mann keines mehr zu kochen, ist dieser völlig irritiert über diese plötzliche Rebellion seiner Frau. Zu Beginn ist Yong-Hyes Entscheidung für ihn einfach nur unverständlich und unbequem. Doch mit der Zeit wird ihm seine Frau immer unheimlicher. Und was hat es mit diesem mysteriösen Traum zu tun, von dem sie ihm erzählt hat?
Der nur 190 Seiten lange Roman "Die Vegetarierin" von der koreanischen Schriftstellerin Han Kang ist unterteilt in drei Kapitel, die alle aus der Sicht unterschiedlicher Personen und unterschiedlichen Zeiten erzählt werden. Es ist die Geschichte von Yong-Hye und ihrem Beschluss, Vegetarierin zu werden. Dabei ist der Vegetarismus nur der Ausdruck einer viel tiefsitzerenden Veränderung der jungen Frau. Dieses Buch handelt von Wahnsinn, Krankheit und Fanatismus, Frauenbilder, Familie, Einsamkeit und die Probeme, die Menschen haben, andere wirklich zu verstehen.
Der Schreibstil ist wunderschön und eingängig, wofür man wohl auch der guten Arbeit der Übersetzerin Ki-Hyang Lee danken muss. Die Autorin selbst wird mit Haruki Murakami verglichen, jedoch empfinde ich "Die Vegetarierin" nicht so verworren, fantastisch und mysteriös, wie es teilweise die Bücher von Murakami sind. Ihr Stil ist viel eingängiger und man kann für sich selbst viel klarer eine Botschaft herauslesen. Ich müsste jedoch mehr Bücher von der Autorin lesen, um zu sehen, ob sich dieser Eindruck bestätigt. Trotzdem bleibt die Geschichte selbst sehr ungewöhnlich, was man allein schon an dem Cover bemerkt, der fast schon an einen Thriller denken lässt. Blumen, Körperteile... wenn man das Buch gelesen hat, erkennt man, wie passend die Bildsprache ist.
Insgesamt fand ich das Buch sehr lesenswert, auch wenn ich den Schluss etwas unbefriedigend empfand. Ich bin jedoch neugierig auf weitere Werke der Autorin.
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