Hanif Kureishi

 3,5 Sterne bei 227 Bewertungen
Autor von Der Buddha aus der Vorstadt, Das sag ich dir und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Hanif Kureishi wurde im Dezember 1954 in der Nähe von London geboren. Heute ist der britische Schriftsteller nicht nur als Autor von Romanen und Theaterstücken bekannt, sondern auch für seine Tätigkeiten als Regisseur. Bevor er im Jahre 1990 sein überaus erfolgreiches Debüt " The Buddha of Suburbia" - ausgezeichnet mit dem Whitbread Prize for Best First Novel - veröffentlichte, wurde er zum Stadtschreiber am Royal Court Theatre in London ernannt. Heute lebt der Autor mit seiner Frau und seinen drei Kindern in London.

Alle Bücher von Hanif Kureishi

Cover des Buches Der Buddha aus der Vorstadt (ISBN: 9783596030941)

Der Buddha aus der Vorstadt

 (49)
Erschienen am 27.11.2014
Cover des Buches Das sag ich dir (ISBN: 9783596179480)

Das sag ich dir

 (49)
Erschienen am 01.12.2009
Cover des Buches The Black Album (ISBN: 9783125738386)

The Black Album

 (20)
Erschienen am 02.09.2011
Cover des Buches Intimacy (ISBN: 9783596179770)

Intimacy

 (19)
Erschienen am 01.05.2008
Cover des Buches In fremder Haut (ISBN: 9783463404479)

In fremder Haut

 (15)
Erschienen am 10.09.2003
Cover des Buches Blau ist die Liebe (ISBN: 9783596179732)

Blau ist die Liebe

 (1)
Erschienen am 09.12.2010
Cover des Buches Das letzte Wort (ISBN: 9783100022400)

Das letzte Wort

 (1)
Erschienen am 19.02.2015

Neue Rezensionen zu Hanif Kureishi

Cover des Buches Das sag ich dir (ISBN: 9783596179480)
Tilman_Schneiders avatar

Rezension zu "Das sag ich dir" von Hanif Kureishi

naja
Tilman_Schneidervor einem Monat

Jamal lebt in London und arbeitet als Psychoanalytiker. Durch seine Patienten lernt er die abstrusesten Geschichten und Lebensläufe kennen. Mit seiner Schwester Miriam hat er ein sehr gutes Verhältnis und sie kommt mit seinem besten Freund Henry zusammen. Auch seine Liebe zu Ajita ist nicht ganz einfach und sie weiß um sein dunkles Geheimnis. Kureishi hat ein paar wunderbare und sympathische Figuren erschaffen, aber leider stockt seine Geschichte zu oft und es fehlt der richtige drive. Irgendwann war mit das Geheimnis von Jamal völlig egal und auch das weitere Leben der einzelnen Figuren. Schade, hätte ein Knaller werden können.

Cover des Buches Das sag ich dir (ISBN: 9783867175357)
Jorokas avatar

Rezension zu "Das sag ich dir" von Hanif Kureishi

Der Ermordete verfolgt einen das ganze Leben
Jorokavor 9 Monaten

In dieser Geschichte geht es um die Hauptperson Jamal, einem schon etwas in die Jahre gekommenen Psychoanalytiker, der in London lebt. Als junger Mann war er in Ajita verliebt, die ihm damals offenbarte, dass sie von ihrem eigenen Vater missbraucht würde. Mit zwei Freunden stellt er diesen zur Rede, jagt ihm dermaßen Angst ein, so dass er anschließend einen Herzinfarkt erleidet, an dem er letztendlich verstirb. Jamal deutet dies für sich als Mord, der ihn das weitere Leben verfolgt, den er aber beständig verleugnet, auch als einer dieser Freude wieder in seinem Leben auftaucht und für sein Schweigen viel Geld verlangt.....


Hanif Kureishi kommt in die Jahre, er wird 2014 bereits seinen 60. Geburtstag feiern. Seit „Mein wunderbarer Waschsalon“ sind bereits 30 Jahre ins Land gezogen.


Auch das vorliegende Werk lässt seine Handschrift erkennen: mit pakistanischem Background der Hauptpersonen, unterhaltsam, z.T. gesellschaftskritisch und nicht ganz jugendfrei. Natürlich darf auch die homosexuelle Komponente nicht fehlen.


Christoph Waltz liest mit seinem charakteristischen österreichischen Akzent, was zu Beginn gar nicht so recht zu der Handlung passen mag. Doch nach der 1. CD entfaltet dies seinen eigenen, besonderen Reiz. Ob Waltz nach seiner jüngsten internationalen Berühmtwerdung noch Kapazitäten übrig hat, um Hörbücher zu lesen?


6 CDs in praktischen Stapelhüllen im Pappschuber, mit ca. 6,5 Stunden Hörzeit.


Fazit: Es handelt sich um eine (wohl deutlich) gekürzte Lesung, wenn das Buch offensichtlich über 500 Seiten verfügt. Den eher mäßigen Kritiken des Romans nach zu urteilen, ist die Hörbuchfassung dann doch als recht gelungen zu bezeichnen. Manchmal sind Kürzungen durchaus hilfreich.



Cover des Buches Der Buddha aus der Vorstadt (ISBN: 9783596030941)
KarenAydins avatar

Rezension zu "Der Buddha aus der Vorstadt" von Hanif Kureishi

Ich atme den Duft der Freiheit der 1970er Jahre
KarenAydinvor einem Jahr

Ein turbulenter, witziger Coming-of-Age-Roman, den ich sehr gern und schnell durchgelesen habe.

Worum geht es?

Der siebzehnjährige Karim Amir lebt mit seinen Eltern, einer Engländerin, die in einem Schuhgeschäft arbeitet, und einem indischen Migranten, namens Haroon Amir, der einen langweiligen Bürojob im öffentlichen Dienst ausübt, in den Londoner Suburbs. Der Roman beginnt damit, dass Haroon Yogakurse gibt und englischen Vorortsbewohnern den buddhistischen Lebensweg beibringen möchte. Natürlich ist er kein Buddhist, aber für die Teilnehmer durch seine Herkunft exotisch genug. Der Vater verlässt die Mutter, um mit Eva, einer Künstlerin, zusammenzuleben, Karim selbst zieht es nach London und auf die Bühne.

Leseprobe

„Ich heiße Karim Amir und bin ein waschechter Engländer – jedenfalls beinahe. Man hält mich oft für eine komische Sorte Engländer, als gehörte ich zu einer neuen Rasse, die aus zwei alten Kulturen hervorgegangen ist. Aber mir ist das egal: Ich bin Engländer (wenn auch nicht unbedingt stolz darauf), ich komme aus den südlichen Randbezirken Londons und gehe wer weiß wohin. Vielleicht ist es diese verrückte Mischung aus Völkern und Kontinenten, aus hier und da, aus dazugehören und nicht dazugehören, die mich so unruhig macht, die schuld daran ist, dass ich mich so schnell langweile. Vielleicht liegt es auch an der Vorstadt, der Suburbia, in der ich aufgewachsen bin. Aber warum im Innenleben herumsuchen, wenn die Erklärung doch völlig ausreicht, dass ich auf Ärger aus war, dass ich keinem Abenteuer, keiner Aufregung oder Affäre aus dem Weg ging, weil es in unserer Familie so trübselig, schlaff und stumpfsinnig zuging; woran das lag, weiß ich nicht. Ganz ehrlich, mich zog einfach alles runter, und ich war zu allem bereit. Eines Tages änderte sich dann alles. Am Morgen sah die Welt noch so aus und zur Schlafenszeit schon anders. Ich war siebzehn.“

Kritik

Es ist schwierig, die Handlung dieses Coming-of-Age-Romans zusammenzufassen, weil er nicht von einer durchgängigen Handlung lebt, sondern von den skurrilen Charakteren und absurden Situationen und er von seiner Grundstruktur her episodisch ist. Ein bisschen wie eine Sit-Com. Das macht ihn sehr temporeich und unterhaltsam.

Was ihn noch auszeichnet, ist, dass Charaktere sich nicht so verhalten, wie man es erwartet. Ein junges Mädchen (mit der Karim Sex hat) soll verheiratet werden. Der Bräutigam wird aus Indien eingeflogen. Statt aber nun eine Jammergeschichte der unterdrückten Frau zu präsentieren, bekommt man eher Mitleid mit Changez, dem neuen Ehemann, der sich alles ganz anders vorgestellt hat. Und dem Vater der jungen Frau, der seinen Schwiegersohn als Nachfolger für seinen Shop etablieren wollte, was daran scheitert, dass dieser lieber herumliegt und Romane liest. Oder sie verhalten sich eben doch genauso. Was dann wieder genauso unerwartet kommt. Auf metafiktionaler Ebene zeigt Kureishi das sehr schön mit dem Theaterstück, in dem Karim einen Klischeeinder spielen soll.  Auch das verläuft nicht so, wie man sich das so vorstellt.

Der Roman behandelt viele Themen, die Zerrissenheit zwischen Kulturen, die durch Karims Pendeln zwischen unterschiedlichen Wohnungen verdeutlicht wird, Rassismus, Homosexualität (Karim ist bisexuell), Kapitalismus. Das Thema, was mich persönlich am meisten angesprochen hat, war die Zerrissenheit zwischen dem eigenen Glück und der Pflichterfüllung. Das alles macht Kureishi niemals mit erhobenem Zeigefinger, niemals moralisch, niemals belehrend und immer witzig-skurril. Und man atmet die Freiheit der 1970er Jahre, die vermutlich niemals wiederkommen wird.

Also, ich kann ihn jedem empfehlen, der gern turbulente Geschichten mag. Wer sich gern auf einen Charakter einlassen möchte und mit ihm mitfühlen, für den ist der Roman eher nichts.

 

Gespräche aus der Community

Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Zusätzliche Informationen

Hanif Kureishi wurde am 05. Dezember 1954 in Bromley, Kent (Großbritannien) geboren.

Community-Statistik

in 304 Bibliotheken

auf 12 Merkzettel

von 8 Leser*innen aktuell gelesen

von 2 Leser*innen gefolgt

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks