Hanna Frost

Band eins hört mit einem Cliffhanger auf und jetzt kehren wir genau zu diesem Punkt zurück und erleben einiges. Viel Action, Spannung, Verrat und ein Gefühlschaos, das es in sich hat. Auch lernen wir die Welt noch besser kennen, besser gesagt den Ozean, der ruhig, friedlich ist und gleichzeitig, dunkel, zerstörerisch und voller Gefahren. Die Gefahren erleben wir hautnah mit. Bell und Neo näheren sich an und gleichzeitig versuchen sie die Welt zu retten. Man merkt, dass durch das Erlebte sich der ein oder anderen ändert oder sein wahres Ich zeigt. Bei manchen bin ich mir nicht sicher, ob er es nicht immer schon war. Bloß wer es nicht gesehen haben. Ob das es ihnen gelingt, fragt man sich immer wieder. Denn ein Verrat sorgt für kurzen Herzstillstand und man glaubt es nicht. Alles Ende dort wo es begann und man fragt sich, kann es ein Happy End geben.

Zuallererst möchte ich gleich sagen, dass natürlich jeder seine Meinung hat und es sicherlich viele gibt, denen das Buch gefällt. Für mich war es einfach nicht das Richtige. 

Nach etwas über der Hälfte habe ich das Buch abgebrochen. Das mache ich eigentlich nur, wenn ich merke, dass ich anfange  einzelne Seiten nur noch zu überfliegen, weil es mich einfach nicht mehr begeistern kann. 

Das Cover ist wunderschön und war auch mit ein Grund, warum ich mir das Buch zugelegt habe. Der Klappentext klingt auch ganz vielversprechend. Abgesehen von Rechtschreibfehlern, die ich in dem Maße bei einem Verlagsbuch nicht erwarte, liest sich zumindest der Anfang ganz gut. Allerdings dauert es mir einfach viel zu lange, bis man endlich in der Story drin ist. Bell verschwendet endlose Seiten mit immer wiederkehrenden Gesprächen, in denen ihr die Geheimnisse der Welt immer und immer wieder erklärt werden. Trotzdem versteht sie es nach 50 Seiten immer noch nicht und die Erklärungen fangen von vorne an. Das war für mich sehr ermüdend zu lesen. Insgesamt ist Bell für mich kein Charakter, der mir sonderlich sympathisch ist. Sie ist mir zu sprunghaft, zu ängstlich, zu mutlos und braucht eigentlich immer einen Retter, der sie aus den oft selbstverschuldeten Situationen rettet. Ihr Zusammenspiel mit Neo liest sich leider auch nicht wirklich prickelnd. Er ist arrogant, sie oft zu dumm, um irgendwas zu verstehen. Die Szene, in der Neo Pferde aus Wasser zaubert, um Bell seine Macht zu zeigen, hat mich zudem auch viel zu sehr an die Eiskönigin Teil 2 erinnert. 

Insgesamt konnte ich der Umsetzung und der Geschichte einfach nichts abgewinnen. Den Charakteren fehlt es an Tiefe, die Story konnte mich nicht überzeugen. 

Nachdem ich vorab bereits Band 1 beendet habe und dieser mich nicht so wirklich überzeugen konnte, habe ich mir doch noch einigeHoffnungen in den zweiten Band gesetzt, in der Hoffnung, dass die Charaktere doch noch eine überzeugende Entwicklung hinlegen und die Handlung noch etwas an Fahrt aufnimmt. Tatsächlich hat die Handlung sich im zweiten Teil deutlich beschleunigt, sodass es einige spannende Passagen gab. Was mich jedoch leider weiterhin gestört hat, waren die Protagonisten. Bell kratzt zwar endlich ein bisschen Mut zusammen, dennoch verhält sie sich oftmals noch recht kindisch und ist immernoch recht unselbstständig. Und natürlich musste sie auch in diesem Teil aus diversen Gefahren gerettet werden. Auch die Liebesgeschichte, welche in diesem Teil noch mehr Raum eingeräumt wird, konnte mich leider nicht so ganz überzeugen, da Neo eine 180 Grad Wende hinzulegen scheint und das von einer Sekunde auf die andere. Leider konnte ich daher noch immer keinen wirklichen Bezug zu den Figuren aufbauen.
Wie bereits gesagt, war die Handlung dieses Mal jedoch actionreicher, was mir deutlich besser gefallen hat. Eine Wendung habe ich schon erahnen können, dennoch war sie recht gelungen, wobei mich die Beweggründe und plötzliche Blauäugikeit der entsprechenden Figur echt überrascht hat, wodurch manches ein bisschen unglaubwürdig war.
Abschließend möchte ich sagen, dass mir das Buch ein bisschen besser gefallen hat als der erste Band, mir die Geschichte und die Figuren aber ein bisschen zu oberflächlich geblieben sind. Es kann antürlich aber auch sein, dass ich nicht mehr ganz der Zielgruppe angehöre und das Buch von einem etwas jüngeren Publikum besser aufgenommen wird.