Lula und Net wollen sich zusammen ein Schloss erbauen. Ein grünes. Grün wie die Hoffnung. Leicht wie ihre Liebe. Wäre da nicht immer wieder die Vergangenheit der beiden, die ihnen in die Quere kommt. Die Frauen, die Net vor Lula hatte geben ihr keine Ruhe. Immer wieder tauchen die Gestalten der Verflossenen im Schloss auf und färben alles um, rütteln an der Beziehung und säen Zweifel.
Das Buch hat mir vor allem wegen dem Titel und dem superschönen Cover angeprochen. Das Auge liest ja bekanntlich mit.
Hanna Roßmanith hat ein Buch geschrieben das in Träumen spielt. Es fehlt eine Art roter Faden dem man folgen könnte und nachdem ich in diesem Buch verzweifelt gesucht habe. Man taucht ein in die Gefühlswelt von Lula und Net, die auf mich teilweise sehr verwirrend gewirkt hat, da dem Leser alles in Bruchstücken serviert wird. Obwohl das Buch bestimmte Gefühlmomente gut rüberbringt, konnte ich mich weder mit der Geschichte noch mit den Protagonisten wirklich identifizieren. Alles spielt im Hier und Jetzt. Es wird geliebt, gefühlt, gehofft und geträumt. Im Großen und Ganzen, wenn man den die Personen an sich ranlässt, ein Buch zum Verweilen und Abtauchen. Ich hätte mir von diesem Buch mehr Konsistenz erhofft, etwas an was sich der Leser klammern kann und Personen mit denen ich mitfühlen könnte.
Hanna Roßmanith
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Klappentext:
Irgendetwas hatten sie getrunken. Aus einer wunderschönen, sechseckigen, länglichen Glasflasche. Mit glasklarem Inhalt: Eine Art Schnaps, wie sie meinten. Und innerhalb weniger Minuten färbte sich ihre Haut, färbten sich ihre Haare, ihre Fingernägel, färbten sie sich: Grün.
Was passiert, wenn alles aufeinander prallt? Unterschiedliche Vergangenheiten und Erfahrungen: Jeder hat sich schon mal bei der Partnerwahl die Finger verbrannt und mit jeder Narbe wurde man vorsichtiger. Lula und Net kommen noch nicht mal aus einem Land und sie sind nicht mehr jung, doch sie wagen das Experiment. Über vierzig Jahre nach 68, irgendwie muss das Ding mit der Liebe schließlich gehen
Fazit:
Kordula und Nestor versuchen es noch mal. Sie tun sich zusammen und werden ein Liebespaar.
Die Welt erscheint ihnen neu gefärbt.
Diesen neuen Blickwinkel und der Rausch der Gefühle, wird sehr schön, durch die im Buch, dominierende Farbe Grün symbolisiert.
Grün steht bei uns ja auch für die Hoffnung, für den Neubeginn, für den Frühling.
In der Welt von Lula ( Kordula) und Net ( Nestor ) ist nun alles grün und sie gleiten durch Raum und Zeit in einem Rausch tiefer Gefühle.
Doch nach und nach wird das Grün mit anderen Farben durchsetzt, Braun kommt hinzu und die Beziehung beginnt sich zu verändern....
Hanna Roßmanith hat mit ihrem Debüt ein wunderschönes Buch geschaffen, das den Leser in einen Bilder- und Farbenrausch zieht.
Es sind üppige Bilder, die in dem Buch leben und angefüllt mit Metaphern, die mich ein wenig an die Klangbilder der "Einstürzenden Neubauten" erinnern.
Aber das soll dem Leser nun keine Angst machen, das dass Buch chaotisch oder destruktiv wäre, nein, im Gegenteil.
Die Bilder, die Hanna Roßmanith aufsteigen läßt, sind oft nackt und ungeschminkt und beim Lesen kommt man so nicht um die Wahrheit herum.
Die Frage, ob man nochmal neu anfangen kann, oder ob dies nicht vielleicht eine Illusion ist wird einerseits sehr behutsam bearbeitet und anderseits doch mit fast schockierender Klarheit in Szene gesetzt.
Alles in allem ist es ein sehr poetisches Büchlein, das mich zum schmunzeln und nachdenken angeregt hat.
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