Hanna Rosin

 4 Sterne bei 3 Bewertungen
Autor*in von Das Ende der Männer, The End of Men und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Hanna Rosin hat in Stanford studiert und arbeitet als Journalistin u. a. für SLATE, THE ATLANTIC, THE WASHINGTON POST und THE NEW YORKER. Ihre Beiträge wurden mit vielen Preisen ausgezeichnet und stießen in den USA oftmals kontroverse Debatten an. Der Artikel »The End of Men« aus dem Jahr 2010 machte sie auch einem internationalen Publikum bekannt. Hanna Rosin lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in Washington, D. C.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Hanna Rosin

Cover des Buches Das Ende der Männer (ISBN: 9783827011329)

Das Ende der Männer

 (1)
Erschienen am 15.01.2013
Cover des Buches Das Ende der Männer (ISBN: 9783492316552)

Das Ende der Männer

 (1)
Erschienen am 02.03.2020
Cover des Buches Das Ende der Männer (ISBN: 9783827076304)

Das Ende der Männer

 (0)
Erschienen am 15.01.2013
Cover des Buches The End of Men (ISBN: 9780241964422)

The End of Men

 (1)
Erschienen am 01.06.2013

Neue Rezensionen zu Hanna Rosin

Cover des Buches Das Ende der Männer (ISBN: 9783827011329)
M

Rezension zu "Das Ende der Männer" von Hanna Rosin

Rezension zu "Das Ende der Männer" von Hanna Rosin
M.Lehmann-Papevor 11 Jahren

Umkehrung der Verhältnisse?

„Wie kam es, dass der Vater ihres Kindes so wenig Einfluss auf sie hatte? Wie kam es, dass sein Wert gegen den einer Süßigkeit aufgewogen wurde („Mit Calvin hätten wir zwei einfach einen Müsli Riegel weniger“)?“.

Eine einfache Begegnung mit einer Mutter im Supermarkt, eine einfache Beobachtung (wo sind eigentlich die Männer hier im öffentlichen Leben?) führten Hanna Rosin damals zu ihrem Thema, dass sie als eloquenten und durchaus breiten Diskussionsbeitrag zur aktuellen gesellschaftlichen Lage in Bezug auf das Verhältnis zwischen Männern und Frauen, was die „Führung“ angeht in diesem Buch vorliegt.
Eine einfache Begegnung und Beobachtung, die sie zunächst zu jenem Calvin führt. Ein Mann, an dessen Beispiel Rosin ihr Grundthema plastisch dazustellen vermag. Die klassische Männerrolle, der „Stolz des Mannes“ im Rahmen klassisch männlicher Tätigkeiten und Arbeiten, Calvins Beispiel zeigt auf, dass dieser so gut wie nicht mehr aufzuspüren ist, sozusagen der „Mann“ nur mehr eine „Schatten seiner selbst“ und früherer Tage ist. Selbst da, wie sich im weiteren Verlauf der Lektüre herausstellt, wo noch „markante Sprüche“ und klassische Rollenbilder von Männern (gerade auch im sexuellen „Abschleppbereich“) verbal vertreten werden, werden solche Haltungen durch die Lebenswirklichkeit nicht mehr wirklich gedeckt.

Ausführungen, die durchaus auch in Deutschland mit neuesten Erhebungen korrespondieren. Vor allem, was den Bereich der Bildjung, Schule, Ausbildung oder Studium angeht, zeigen die Zahlen auf, dass Frauen Männer auf breiter Front überholen, dass Männer, im Osten Deutschlands noch deutlicher als im Rest der Republik, als „Bildungsverlierer“ und in ihrer klassischen Rolle stark verunsichert, drohen, „auf der Strecke zu bleiben“.
Ob dies ein unumkehrbarer Prozess ist, ob sich dies folgerichtig und zwangsläufig als Resultat sich verändernder ökonomischer Bedingungen vollzieht, wie es Hanna Rosin in ihren Thesen nachzuweisen versucht, sei zunächst dahingestellt. Die Beobachtung an sich aber beruht auf Fakten und lässt sich nicht durch einen vermeintlichen Verweis von der Hand weisen, dass im Buch nur besonders „merkwürdige“ Einzelfälle geschildert werden. Rosin gelingt es durchaus, ein breites und nachvollziehbares „Klima“ auf den Punkt zu bringen. Auch wenn man Rosin durchaus zu Recht vorwerfen kann, nur in einer ganz bestimmten sozialen Schicht in der amerikanischen Gesellschaft der Gegenwart ihre Thesen zu erheben.

Die grundlegende Erkenntnis der Lektüre besteht so zunächst vor allem darin, dass tatsächlich (im Buch zwar überspitzt dargestellt) eine Veränderung in der modernen Arbeitswelt eine Vielzahl klassischer „männlicher “ Erwerbsquellen versiegen lässt und Männer in dieser Arbeitswelt und damit in und an den gesellschaftlichen Schaltstellen nicht mehr unbedingt „ihren Mann“ stehen können.

Was allerdings im Buch mangelt ist zum einen ein differenzierterer Blick gerade auf den „Mann“ (der in manchen Teilen des Buches als wenig lernfähig skizziert wird) und zum anderen mangelt es den Darlegungen an konstruktiven Möglichkeiten, die Zukunft der Gesellschaft, gerade im Blick auf das Verhältnis von Männern und Frauen in den „Machtstellen“ der Gesellschaft in Form von „Win-Win“ Möglichkeiten anzudenken (Rosin selbst argumentiert eher in eine „Winner-Looser“ Richtung und im Kontext ihrer Thesen ist es eindeutig positiv besetzt, wenn Frauen vor allem als „kühle Winner“ das Feld verlassen).

Dennoch bleibt es das Verdienst Rosins, den Finger auf eine faktisch nachzuweisende „Wunde“ zu legen. Den nackten Zahlen der Frauen in alleiniger Verantwortung, in alleiniger Erwerbstätigkeit und als tatsächliche Bildungsgewinner Leben (teils stark überspitzt) Atmosphäre einzuhauchen, letztendlich aufzuzeigen, dass es gegenwärtig deutlich eher Frauen sind, welche die Herausforderungen durch die Gegebenheiten der Ökonomie besser bestehen, mehr und mehr in gut dotierten Arbeitsplätze bald die Mehrheit darstellen und demgegenüber Männer durchaus fassbar stagnieren oder vergangenen Rollenmustern und Rollenverteilungen nachtrauern.

Ein zwar oft einseitiger, nichtsdestotrotz intensiver und interessanter Beitrag zur aktuellen Lage der Geschlechterfrage, dem man nicht in allen Thesen und Argumenten folgen muss, der aber durchaus wichtige Anstöße für die weiter Debatte in sich trägt.

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