Hannah Kent

 4,3 Sterne bei 403 Bewertungen
Autorin von Das Seelenhaus, Wo drei Flüsse sich kreuzen und weiteren Büchern.
Autorenbild von Hannah Kent (©Lauren Bamford / Quelle: Droemer Knaur)

Lebenslauf

Hannah Kent wurde in Adelaide, Australien, geboren. Sie ist Mitbegründerin und Herausgeberin der Literaturzeitschrift „Kill Your Darlings“. Für ihren Debütroman „Das Seelenhaus“ wurde ihr 2011 der Writing Australia Unpublished Manuscript Award verliehen. Der Titel ist mittlerweile in 20 Länder verkauft und stürmte in ihrem Heimatland Australien die Bestsellerlisten.

Alle Bücher von Hannah Kent

Cover des Buches Das Seelenhaus (ISBN: 9783426304846)

Das Seelenhaus

 (291)
Erschienen am 01.10.2015
Cover des Buches Wo drei Flüsse sich kreuzen (ISBN: 9783426306604)

Wo drei Flüsse sich kreuzen

 (51)
Erschienen am 01.02.2019
Cover des Buches Das Seelenhaus (ISBN: 9783899039184)

Das Seelenhaus

 (29)
Erschienen am 01.09.2014
Cover des Buches Wo drei Flüsse sich kreuzen (ISBN: 9783957130785)

Wo drei Flüsse sich kreuzen

 (10)
Erschienen am 08.09.2017
Cover des Buches Burial Rites (ISBN: 9780316243926)

Burial Rites

 (18)
Erschienen am 01.04.2014
Cover des Buches The Good People (ISBN: 9781447233367)

The Good People

 (4)
Erschienen am 07.09.2017

Neue Rezensionen zu Hannah Kent

Cover des Buches Das Seelenhaus (ISBN: 9783426304846)
marielle_liests avatar

Rezension zu "Das Seelenhaus" von Hannah Kent

Ein neues Lieblingsbuch!
marielle_liestvor 3 Monaten

Agnes lebt 1828 in Island und wird angeklagt, Natan und Pétur brutal ermordet zu haben. Sie wird zum Tode verurteilt und soll die Zeit bis dahin bei einer Familie auf dem Kornsáhof in Haft verbringen. Die Familie ist zunächst empört, eine Mörderin auf ihrem Hof aufnehmen zu müssen. Doch Agnes arbeitet für sie als Magd und ist mit der Zeit eine große Hilfe. Durch die  Betreuung von Pfarrer Toti beginnt Agnes, ihre Geschichte zu erzählen und ganz langsam kommt die Wahrheit ans Licht.

🕯️ 

Dieses Buch hat mich gleichermaßen bewegt, mitgerissen und begeistert. Die Tatsache, dass die Handlung in Island spielt, führte mich überhaupt erst zum „Seelenhaus“, da ich Island sehr liebe. Umso spannender war es, etwas über das isländische Leben vor 200 Jahren zu erfahren. Die Erzählung über den harten Alltag zu dieser Zeit und die Geschichte von Agnes ist so gut kombiniert, dass ich von Beginn an gefesselt war.  

Der Schreibstil der Autorin verleiht der Handlung die perfekte Mischung aus Dunkelheit, Tragik, Spannung und Gefühl. In all der Härte der Geschichte platziert Hannah Kent winzige Momente des Mitgefühls, die bei mir alle Dämme brechen ließen. Für mich war es faszinierend, dass ich die erbarmungslosen und bitteren Passagen größtenteils ertragen konnte. Die Momente der Menschlichkeit haben mich jedoch so sehr mitgenommen, dass die Tränen liefen.

Auch mit einigem Abstand muss ich viel an Agnes denken, deren Geschichte an einer wahren Begebenheit angelehnt ist. Das Buch hat mein Herz mit voller Wucht erreicht und es hat so viel Kraft, wie kaum ein anderes Buch zuvor. Mehr möchte ich nicht verraten. Ich finde, das muss man selbst erleben, fühlen, durchstehen und irgendwie für immer ein bisschen bei sich behalten.

Ganz, ganz große Empfehlung - Agnes und Hannah Kent haben meine Top-Liste im Sturm erobert! 

Cover des Buches Das Seelenhaus (ISBN: 9783426304846)
KarenAydins avatar

Rezension zu "Das Seelenhaus" von Hannah Kent

Sie werden „Agnes“ sagen und die Spinne vor Augen haben, die Hexe, die sich im Netz ihrer eigenen Ränke verfing.
KarenAydinvor 3 Monaten

Worum geht es? 

Wir schreiben das Jahr 1828. Die Die 34-Jährige Magd Agnes Magnúsdóttir ist schuldig gesprochen worden, zusammen mit zwei anderen Personen die beiden Bauern Natan Ketilsson und Pétur Jónsson ermordet zu haben. Bis zu ihrer Hinrichtung wird sie bei einer Familie auf dem Kornsáhof untergebracht. Sie erzählt ihre Geschichte einem jungen Vikar. Die Familie und wir sind Zeugen dieser Gespräche.

 

Kritik

Sollte ich jemals die Gelegenheit bekommen, mit einer Zeitmaschine zu reisen – auf keinen Fall in das ländliche Island des 19. Jahrhunderts. Bitterarme Familien leben auf engstem Raum in zugigen und klammen Torfhäusern, ihr Leben besteht fast ausschließlich aus harter Arbeit, die Landschaft ist karg und unwirtlich, die Menschen abergläubisch, die Nachbarn missgünstig und Leben und Sterben liegen dicht beieinander. Das hat Kent so meisterhaft beklemmend geschildert, dass ich das Gefühl hatten mittendrin zu sein, den Dung zu riechen, der in den alten Öfen verbrannt wird, und das tuberkulöse Husten aus der einzigen Schlafkammer der Höfe zu hören.

Die Geschichte wird abwechselnd von Agnes in Ich-Perspektive und in personaler Erzählperspektive geschildert. Zusätzlich gibt es Schreiben und andere Dokumente, die der Darstellung des (historischen) Falls Authentizität verleihen. Kent ist gut mit der Materie vertraut, auch wenn die Ausgestaltung und der Einblick in das Seelenleben der Agnes völlig fiktiv sind.

Interessant ist durch diese Perspektivwechsel, dass Agnes „uns“ bisweilen eine andere, geschönte Version erzählt als dem Vikar, in diese „offizielle“ Darstellung aber die historischen Dokumente eingeflossen sind. So ist der Roman keine trockene historische Abhandlung, sondern wird mit sehr viel Leben gefüllt.

Das Buch ist atmosphärisch und recht handlungsarm. Das, was es auszeichnet, ist der wirklich wunderschöne Stil, der vor allem in den Teilen zum Tragen kommt, die aus der Sicht von Agnes erzählt werden.

„Sie wissen nichts von mir. Und ich schweife. Ich will mich vor der Welt verschließen, ich will mein Herz verhärten und an den Dingen festhalten, die mir noch nicht genommen sind. Ich darf nicht zulassen, dass ich vergehe. In meinem Innersten werde ich an mir festhalten und dort all die Dinge bewahren, die ich gesehen und gehört und gefühlt habe. Die Gedichte, die ich verfasst habe, während ich schrubbte, kochte du die Sense schwang, bis meine Hände wund waren. Die Sagas, die ich auswendig lernte. Ich will alles versenken, was mir noch bleibt und unter Wasser Zuflucht suchen. Ich werde in Luftblasen sprechen, wenn ich spreche. Und es wird ihnen nicht gelingen, meine Worte einzufangen. Sie werden nur die Hure sehen, die Verrückte, die Mörderin, das Weib, das Blut im Gras vergoss und lachte, den Mund voller Dreck. Sie werden „Agnes“ sagen und die Spinne vor Augen haben, die Hexe, die sich im Netz ihrer eigenen Ränke verfing.“

Ich hatte weder den Eindruck, dass Agnes verteufelt noch, dass sie heiliggesprochen wurde (was ja oft in historischen Romanen der Fall ist). Ich finde, dass das Buch viel Raum für Diskussionen lässt. So soll es sein. Es ist auf jeden Fall keines, das man mal so eben mucklig im Sessel sitzend bei Tee und Keksen wegfuttert.

Man muss bereit sein, sich auf einige Stunden Tristesse einzulassen, um diesen Roman wertzuschätzen.

 

 

 

 

 

 

 

Cover des Buches Das Seelenhaus (ISBN: 9783426304846)
abuelitas avatar

Rezension zu "Das Seelenhaus" von Hannah Kent

Eine tragische Geschichte
abuelitavor 6 Monaten

die still und leise daherkommt und unter die Haut geht.

Ich habe zwar die ganze Zeit auf ein anderes Ende gehofft – aber im Prinzip war schon klar, wie es kommen wird….

Island 1828 – und Agnes, eine selbstbewusste Frau, wird des Mordes an zwei Männern angeklagt. Die Zeit bis zur Hinrichtung  - denn diese muss zu dieser Zeit erst einmal vom dänischen König bestätigt werden und das zieht sich einige Monate hin - soll sie auf einem Bauernhof verbringen und noch „zu etwas nütze sein“.

Ein junger Pfarrer wird ihr zur Seite gestellt – er soll sich um das Seelenheil von Agnes kümmern. Die Familie, die zuerst entsetzt war, dass sie Agnes aufnehmen mussten, gewöhnt sich nach und nach an die stille und fleissige Frau – vor allem, als diese ihren bisherigen Lebensweg beschreibt.

Der Erzählstil ist sehr einfach, aber dafür um so eindringlicher. Ich bin richtig in der Geschichte versunken und habe mit Agnes mitgelebt und – gefühlt. Auch die damaligen Lebensverhältnisse hat die Autorin sehr gut geschildert.

Von mir eine absolute Empfehlung für dieses Buch !

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