Zu Anfang steht eine Doktorarbeit, die nicht so recht in Gang kommen will. Dann mischen sich die Schuldgefühle einer Abtreibung dazu. Warum also nicht mal eine Auszeit mit Paula, der besten Freundin, machen. Das geht, was die Gedankengänge betrifft, auch bis zur Mitte des Buches gut. Dann verlieren sich die Gründe für die Auszeit im Nirwana und Henriette, die Protagonistin, verliert sich in philosophischen Beobachtungen und den Halt gänzlich. Am Ende ist sie vom Freund ihrer besten Freundin schwanger. Leider ohne Konsequenzen für das Leben davor.
Hannah Lühmann
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Hannah Lühmann porträtiert in ihrem Debutroman eine Generation,die alles im Überfluss hat und trotzdem das Glück nicht fassen kann.
Verkörpert wird diese Generation von der Protagonistin Henriette,die eine Abtreibung hinter sich hat und mit ihrer Dissertation auch nicht weiterkommt.
Ihre beste Freundin Paula überredet sie,sich eine „Auszeit“ zu nehmen in einer einsamen Hütte in den Wäldern Bayerns.
Das Cover passt ganz wunderbar zu der Story.Ein schattiges Geäst,wo man vor lauter Wald die Bäume nicht sieht,spiegelt hervorragend Henriettes Gemütszustand wider.Im Laufe des Buches wird deutlich,wie sehr sie mit sich und ihrem Leben hardert und nicht so recht weiß,wie sie eine Veränderung herbeiführen kann.
Der Roman ist in der Ich-Perspektive geschrieben und dem Leser werden Henriettes Gedankengänge und Gefühle auf sehr präzise Art und Weise geschildert.
Man spürt förmlich beim Lesen,wie zerrissen und unglücklich sie ist,während ihre strahlende Freundin Paula in sich ruht und mit sich im Reinen ist.
Hier treffen zwei komplett unterschiedliche Typ Frauen aufeinander und ich hätte mir gewünscht,dass die Beziehung zwischen Paula und Henriette mehr ausgearbeitet worden wäre.
Ebenso hätte es mich interessiert,wie es eigentlich mit Tobias nach der Abtreibung weiterging.
Das unerwartete Ende fand ich wiederum spannend und hat der deprimierenden und traurigen Atmosphäre der Geschichte einen positiven Lichtblick verliehen.
Insgesamt ein kurzweiliger Roman,der zum Nachdenken anregt.
Der Titel und das Cover weckten meine Aufmerksamkeit, der Klappentext versprach eine interessante Geschichte. Paula und Henriette - hinter den Namen der Protagonisten vermutete ich schon ältere Frauen. Doch die beiden sind Anfang dreißig, Henriette hat ein Trauma, seit sie das Kind, das sie von einem verheirateten Mann erwartete, nicht haben wollte. Deshalb gönnen sich Paula und Henriette eine Auszeit zu zweit im Wald.
Die Idee und die Gedankengänge sind schön, allerdings zieht sich die Geschichte. Obwohl das Buch nur 172 Seiten hat, habe ich es ziemlich lange gelesen. Trauer, Wut und Schmerz werden zwar gut dargestellt, aber die Protagonistin wirkt sehr unreif und die Geschichte plätschert lange vor sich hin. Am Ende bekommt Henriette das, was für sie gut ist, wie es im Leben manchmal so ist.
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