Rezension zu "The Great Hamster Massacre" von Katie Davies
Das Hamstermassaker
Die neunjährige Anna und ihr jüngerer Bruder Tom wollen einen Hamster, doch ihre Mutter ist strikt dagegen und gibt keinen Grund an, wieso sie keinen Hamster im Haus haben will. Von der Großmutter erfahren sie, dass ihre Mutter schon einmal zwei Hamster hatte, die beide tragisch verunglückt sind. Als ihre Großmutter stirbt, gibt ihre Mutter nach und kauft zwei russische Zwerghamster.
Doch etwas stimmt nicht mit Hamster Nummer Eins, er wird immer dicker, obwohl sie ihm schon weniger zum Fressen geben. Anna und Tom müssen feststellen: Ihr Hamster ist schwanger und hat acht Neugeborene bekommen. Aber der darauffolgende Morgen bringt schlimmes: Die acht neugeborenen Hamster sind tot, Hamster Eins hat einen Fuß verloren und Hamster Zwei ist spurlos verschwunden. Ein Hamstermassaker! Nur wie ist das möglich?
Mit dem letzten verbliebenen Hamster gehen sie zum Tierarzt und erfahren, dass so etwas passieren kann, wenn die Tiere unter Stress stehen. Doch Anna und Tom können es nicht wahr haben. Sie machen sich gemeinsam mit Anna’s Freundin Suzanne auf die Suche nach der Ursache des Hamstermassakers.
Das Buch ist einfach zu lesen und für Kinder sprachlich angepasst. Die Sätze sind kurz, prägnant und verständlich wie es sich für ein Kinderbuch gehört. Schwierige Wörter werden durch Wörterbücher, in denen Anna und Suzanne Erklärungen nachschauen, wenn sie sich nicht sicher sind, erklärt, so dass ein Kind noch beim Lesen neues Vokabular lernt. Geschrieben ist das Buch aus der Perspektive von Anna, die mit Witz und Humor, die doch sehr ernste Geschichte rund um die toten Hamster erzählt. Sie schreibt über Freundschaft, über geliebte Haustiere und manchmal etwas nervige Brüder und das in einem sehr kindlichen Stil, den die Autorin sehr gut getroffen hat. Das gesamte Buch wirkte, als hätte es tatsächlich eine Neunjährige verfasst und macht es daher noch geeigneter für Kinder. Abgerundet wird das Ganze mit den Illustrationen von Hannah Shaw, die einfach witzig, sympathisch und toll gezeichnet sind.
Aber trotzdem sticht die doch sehr makabere Handlung heraus. Da dieses Kinderbuch von einer Britin ist, und damit schließlich aus Großbritannien kommt, ist es nicht sehr verwunderlich. Die britische Seele neigt zu schwarzen Humor und dass schon von Kindesbeinen an. Für den Deutschen wirkt es daher eher kindlich nicht passend, obwohl hier die Tiere gewürdigt und nicht nur als Mordopfer betrachtet werden. Anna weint über die Tiere und erzählt trotzdem distanziert vom Tod dieser und dem ihrer Großmutter.
Der Schluss kommt leider viel zu schnell und abgehakt daher. Die Detektivarbeit hätte mehr betont werden sollen, so dass das Kinderbuch einen runden Abschluss bekommen hätte. So bleibt man als Leser plötzlich mitten in der Geschichte stecken und wird nicht sanft entlassen. Es hört einfach auf ohne das ein konkreter Abschluss vorhanden ist.
Fazit
„The Great Hamster Massacre“ ist ein leicht schwarzhumoriges, britisches Kinderbuch mit Lerneffekt und für angehende Krimi- wie Thrillerleser geeignet. Doch ob es für das empfohle Alter von 8 Jahren geeignet ist, muss jeder Erziehungsberechtigte für sein Kind selbst entscheiden.