Chefinspektor Martin Glück ist nach dem Faustschlag auf seinen Vorgesetzten nach wie vor in Ungnade, aber frisch geschieden. Wegen seines guten kriminalistischen Gespürs, wird er immer wieder gerade dort eingesetzt, wo Not am Mann ist. Diesmal führt ihn die im Landeskriminalamt Graz herrschende Gastroenteritis in die steirische Landeshauptstadt.
Für ihn ist es wie Heimkommen, kennt er doch die Stadt aus seiner Studentenzeit, wenn da nicht die unverhohlene Abneigung seines jungen Kollegen Felix Wagner wäre.
Doch zwei mysteriöse Todesfälle im Dunstkreis der Privatklinik im Hilmteichviertel halten die beiden Kriminalbeamten in Atem. Ausgerechnet die Journalistin, die eine Biografie des Klinikchef schreiben soll, wurde nach einer Nasenkorrektur tot aufgefunden. Die zweite Tote ist eine Schauspielerin, die derzeitige Geliebte des Regisseurs am Grazer Schauspielhaus.
Im Zuge der Ermittlungen freundet sich Martin mit seiner Nachbarin Gigi an, ebenfalls Schauspielerin am selbigen Theater, das sich als wahre Schlangengrube entpuppt.
Lange sind die Zusammenhänge zwischen den beiden toten Frauen unklar, doch das Erscheinen einer alten Bekannten aus Wien (siehe „Glück in Wien“) und ein Ausflug in die steirische Toskana mit Gigi, lassen bei Martin Glück alle Puzzleteile an den richtigen Platz fallen.
Meine Meinung:
Dieser dritte Krimi rund um Martin Glück hat mir sehr gut gefallen, was vermutlich daran liegt, dass ich Graz recht gut kenne. Ja, ja das „Bermudadreieck“ in der Sporgasse ist ganz schön gefährlich. Die Beschreibung der Grazer Landeshaupt mit ihren Villenviertel bzw. Sehenswürdigkeiten lassen mich wieder in die Murstadt eintauchen. Auch die kulinarische Reise in die steirische Toskana hat mir gut gefallen. Auf den Brummschädel nach zu viel Schnaps und Schilcher kann ich allerdings gerne verzichten.
Die Charaktere haben alle so ihre Ecken und Kanten. Da ist zum einen Martin Glück selbst, der nun glücklich geschieden, aber doch gerne wieder eine Beziehung hätte und zum anderen Felix Wagner, der zweifache Vater, dem die Frau ausgerechnet mit einem Wiener davongelaufen ist. Die Spannungen zwischen den beiden sind gut nachvollziehbar, tangieren die Ermittlungen nur marginal.
Interessant finde ich, dass sowohl Martin als auch Felix jede Frau, der sie begegnen, auf eine mögliche Kandidatin für eine Partnerschaft abschätzen. Solches Taxieren ist man eher von Frauen gewöhnt, die einen Partner suchen.
Fazit:
Nun habe ich alle vier bereits erschienen Stationen von Martin Glück gelesen und freue mich, wenn es weitere Fälle für ihn gäbe. Dieser Krimi hier bekommt 5 Sterne.