Hannes Stein

 3,6 Sterne bei 66 Bewertungen
Autor*in von Der Komet, Nach uns die Pinguine und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Hannes Stein, geboren 1965 in München, aufgewachsen in Salzburg, lebt jetzt als Korrespondent für die Welt in New York. Er schrieb für die FAZ und den Spiegel. Im Sommer 2007 ist er nach Amerika ausgewandert. Bei Galiani Berlin erschienen von ihm die Romane »Der Komet« (2013), »Nach uns die Pinguine« (2017) und »Der Weltreporter«. Hannes Stein bloggt bei den Salonkolumnisten und ist Mitglied des amerikanischen PEN-Clubs.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Hannes Stein

Cover des Buches Der Komet (ISBN: 9783462046281)

Der Komet

(36)
Erschienen am 13.02.2014
Cover des Buches Nach uns die Pinguine (ISBN: 9783869711560)

Nach uns die Pinguine

(8)
Erschienen am 17.08.2017
Cover des Buches Der Weltreporter (ISBN: 9783869712352)

Der Weltreporter

(6)
Erschienen am 11.02.2021
Cover des Buches Enzyklopädie der Alltagsqualen (ISBN: 9783492249171)

Enzyklopädie der Alltagsqualen

(6)
Erschienen am 01.11.2007
Cover des Buches Endlich Nichtdenker (ISBN: 9783821807508)

Endlich Nichtdenker

(5)
Erschienen am 23.07.2004
Cover des Buches Endlich Nichtdenker! (ISBN: 9783492245074)

Endlich Nichtdenker!

(4)
Erschienen am 01.07.2008
Cover des Buches Tschüss Deutschland (ISBN: 9783869710266)

Tschüss Deutschland

(1)
Erschienen am 19.08.2010

Neue Rezensionen zu Hannes Stein

Cover des Buches Nach uns die Pinguine (ISBN: 9783869711560)
dunkelbuchs avatar

Rezension zu "Nach uns die Pinguine" von Hannes Stein

dunkelbuch
Das gemütliche Leben in der britischen Enklave

Die Menschheit hat sich selbst nahezu ausgerottet. Nur auf den abgelegenen Falklandinseln geht der Alltag weiter – bis der Gouverneur mit einer Churchill-Büste erschlagen wird ... Wer steckt hinter dem heimtückischen Mord? Und was ist das Tatmotiv? Joshua Feldenkrais, Moderator des Inselradios, ermittelt auf eigene Faust – und gerat dabei immer tiefer in einen Strudel aus Verschwörungen, finsteren Machenschaften und Pinguinen … 

Hannes Steins skurriler Weltuntergangskrimi ist ein philosophisch-postapokalyptisches Vergnügen.

 

Cover des Buches Der Weltreporter (ISBN: 9783869712352)
Buecherwurm1973s avatar

Rezension zu "Der Weltreporter" von Hannes Stein

Buecherwurm1973
Fantastische Reiseberichte

Wenige Menschen sind unterwegs, denn es wütet eine Pandemie. Zwei, die immun sind, treffen an einer Hotelbar aufeinander – Julia und Bodo von Unruh. Der letztere ist ein Reisejournalist für das Hochglanzmagazin „Holzmann’s Weltspiegel“. Julia ist Philosophiestudentin und verdient ihr Geld mit Taxifahren.

 Nun berichtet der Mann von Welt Bodo von Unruh in zwölf Berichten von seinen Reisen. Es sind fantastische Reisen, welche durch aus einen kritischen Blick auf die Politik und Gesellschaft werfen. Zwischen den Reportagen erfahren wir, wie es mit Julia und Bodo weitergeht.

Hannes Stein besteht darauf, dass er das Manuskript bereits Ende Januar 2020 abgegeben hat. Dass die Umstände im Roman mit der jetzigen Situation im realen Leben Ähnlichkeit habe, sei reiner Zufall. In einem Interview sagt er, dass er sich eher an „Der rote Tod“ von Edgar Allen Poe gehalten habe. Da bin ich raus, ich kenne das Buch nicht.

 Ich habe das Buch voller Freude begonnen. Es ist flüssig und humorvoll geschrieben. Jedoch mit der Zeit haben mich die immer skurriler werdenden Reiseberichte nicht mehr richtig interessiert. Auch die Liebesgeschichte zwischen Julia und Bodo wird immer blasser.

Cover des Buches Der Weltreporter (ISBN: 9783869712352)
E

Rezension zu "Der Weltreporter" von Hannes Stein

evaczyk
Nichts ist erregender als die Wahrheit?

Journalistennachwuchs wird schon ganz zu Beginn  eingeschärft: Wenn eine Geschichte zu schön ist, um wahr zu sein,  dann stimmt sie meistens auch nicht. Also Vorsicht, sorgfältig recherchieren und Fakten checken. Denn wer auf einen Fake reinfällt oder gar eine Fälschung verbreitet,  macht sich nicht nur selber zum Gespött, sondern gibt denen Aufwind, die auch heute wieder laut und oft "Lügenpresse" schreien.

Dass auch gestandene Profis dem Sog der zu schönen als wahrscheinlichen Geschichte erliegen können, das hat das Beispiel des "Stern" und der gefälschten Hitler-Tagebücher ebenso bewiesen wie zuletzt der große Sündenfall beim "Spiegel" mit dem als Edelfeder gehypten Claas Relotius. Der schrieb zwar schön, gab aber leider Phantasiewerke als echte Reportagen aus. Seitdem kennt man in der Branche den Begriff "das ist wohl eher geclaast", wenn eine Geschichte mal wieder zu schön klingt, um wahr zu sein. Dabei hat doch schon Egon Erwin Kisch, der "Vater" der deutschsprachigen literarischen Reportage, betont: "Nichts ist erregender als die Wahrheit."

Mit seinem Buch "Der Weltreporter" ging "Welt"-Korrespondent Hannes Stein einen ganz anderen Weg: Er schrieb nämlich gleich einen Roman. Über den Journalisten Bodo von Unruh, der bei einem Nachrichtenmagazin  arbeitet, das nicht mit Spesenkosten für große Exklusivreportagen geizt. Und Bodo von Unruh, so heißt der schon etwas angejahrte Starreporter, liefert grandiose Entdeckungen: Im tiefsten brasilianischen Urwald findet er die Überreste einer bajuwarischen Rätemonarchie, bei der Ursozialismus und Verehrung der Wittelsbacher Hand in Hand gehen. Ganz nebenbei muss auch noch die Geschichte vom traurigen Schicksal des Märchenkönig Ludwig II. umgeschrieben werden. Oder die utopische Stadt im fernen Sibirien, abgeschottet hinter Mauern, wo eine künstliche Intelligenz den Alltag steuert. Der Indianerstamm, der den ansonsten aus dem Gedächtnis der Amerikaner getilgten 45. Präsidenten verehrt, der als Hologramm weiterhin verspricht, Amerika wieder groß zu machen.

"Der Weltreporter" spielt in einer nicht allzu fernen Zukunft, Nummer 45 ist bereits Geschichte, doch es gibt noch Menschen, die sich an die Tragödien und Irrwege des 20. Jahrhundert erinnern.  Derzeit haben die meisten allerdings andere Probleme: Eine Krankheit grassiert, nur ein verschwindend kleiner Teil der Bevölkerung ist immun. Auch Weltreporter Bodo von Unruh hat das exklusive orangene Kärtchen, dass ihm Immunität bescheinigt und erlaubt, überhaupt ohne Tests und Quarantäne im Ausland unterwegs zu sein. 

Auch Julia, Philosophiestudentin mit einer Vorliebe für Stoiker, gehört zu den Wenigen, die  die Krankheit nicht mehr fürchten müssen. Die beiden lernen sich in einer Hotelbar kennen, aus einem One night Stand wird eine Liebesbeziehung, unterbrochen von den Pausen, wenn Bodo für seine Reportagen unterwegs ist, ob nun nach Afghanistan, wo Drogenlords im Hindukusch eine afghanische Eidgenossenschaft geschaffen haben, in einen indischen Ashram oder zu einem britischen Literaturwissenschaftler, der den Beweis liefert, dass Shakespeare in Wahrheit eine italienische Jüdin war.

Exklusivgeschichten am laufenden Band also, die Liebesgeschichte bildet die Klammer zwischen den Texten. Dann aber gibt es einen Zwischenfall, der Julias Argwohn weckt.  Ist Bodo ehrlich zu ihr? Ist er überhaupt ehrlich? Wieso eigentlich ist der angeblich so menschenscheue Fotograf, mit dem er seine Reportagereisen macht, nie aufzufinden, obwohl er im gleichen Haus wie Bodo lebt? Die Studentin entwickelt detektivischen Spürsinn, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen. 

Manchmal kann ein Journalist die schönsten Geschichten schreiben, wenn er sich nicht an die Tatsachen halten muss, sondern nach Herzenslust der Fabulierlust nachgehen kann - in einem Roman eben. Hannes Stein macht davon reichlich Gebrauch und hatte wohl auch viel Spaß dabei. Dass die Welt, in der die Handlung spielt, von einer globalen Pandemie geprägt ist, sei nur Zufall, versichtrt der Autor in seinem Vorwort. Es sei alles schon vor einem Jahr fertig gewesen. Ehrlich?


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