Rezension zu Die Berlinreise von Hanns-Josef Ortheil
Der erstaunlich qualitätvolle Reisebericht eines Zwölfjährigen
von Federfee
Rezension
Federfeevor 8 Jahren
Vom 'stummen' Kind über den Jungen, der Reiseberichte schreibt bis zum Literaturprofessor - ein erstaunlicher Weg, von dem hier ein Teil erzählt wird
Es ist nur ein paar Jahre her, da sprach dieses Kind kein Wort - warum, erfährt man z.B. in Ortheils 'Der Stift und das Papier'. Mit elf schrieb er über eine Moselreise und mit zwölf über die Berlinreise, die er mit seinem Vater machte, beide ohne die Mutter. War ersteres noch kindlich unbeholfen und ein wenig hölzern beschrieben, so überrascht er ein Jahr später mit stilistischer und inhaltlicher Qualität. Für seinen Vater ist es eine Reise in die Vergangenheit, denn einst lebte die junge Familie dort, für den Jungen ist es eine vorsichtige Annäherung an die Familientragödie, die hier ihren Ausgang nahm.
Es ist nur ein paar Jahre her, da sprach dieses Kind kein Wort - warum, erfährt man z.B. in Ortheils 'Der Stift und das Papier'. Mit elf schrieb er über eine Moselreise und mit zwölf über die Berlinreise, die er mit seinem Vater machte, beide ohne die Mutter. War ersteres noch kindlich unbeholfen und ein wenig hölzern beschrieben, so überrascht er ein Jahr später mit stilistischer und inhaltlicher Qualität. Für seinen Vater ist es eine Reise in die Vergangenheit, denn einst lebte die junge Familie dort, für den Jungen ist es eine vorsichtige Annäherung an die Familientragödie, die hier ihren Ausgang nahm.