Rezension zu "Der Rote Rausch" von Hans- Ulrich Horster
Die Story entführt uns in die Bundesrepublik der frühen 1950er Jahre.
An einem Morgen im März taucht aus dem Nichts ein fremder Mann in dem abgelegenen Spessart-Dorf Nestelborn auf.
Katrin, die Tochter des "Echternmüller" nimmt den Fremden mit auf die Echternmühle, sie hat Mitleid mit dem Mann und gibt ihm eine Dachkammer, ein paar abgelegte Kleidungsstücke, eine Arbeit auf dem Hof, einer Sägemühle und der Fremde bleibt.
Alle halten ihn für einen Kriegsheimkehrer, die zu dieser Zeit noch häufig auf dem Weg Nachhause durchs Land ziehen.
Der Fremde aber ist ein entlaufener Triebmörder, der sich jedoch nicht an seine Taten erinnern kann.
Neben dem Schauplatz Spessart/Nestelborn, führt uns die Geschichte auch kurz nach Aschaffenburg, Frankfurt, Köln und Tübingen.
Eindrucksvoll sind die Lebensumstände in den frühen 50er Jahren beschrieben, ich konnte mich gut in die Zeit zurückversetzen.
Gut ist auch die ländliche Spießigkeit der damaligen Zeit beschrieben, wo auch schon mal jemand mittels Rufmord und dergleichen in den Tod getrieben wird.
Der Alkohol fließt in Strömen und der Leser wird Zeuge einiger wilder Dorffeste und Saufgelage.
Doch langsam aber sicher spitzt sich die Geschichte zu, und die Tragik nimmt ihren Lauf ...
Spannend und interessant, von mir gibt es 4 von 5 Sternen !