Er war hauptamtlich im Gespräch beim DFB, bevor Matthias Sammer die Stelle bekam (und arbeitet als Berater des DFB). Er war einer der erfolgreichsten Hockey-Trainer weltweit. Bernhard Peters weiß, wie man aus einer Ansammlung einzelner Spieler mit individuellen Talenten, ein erfolgreiches Team formt. Wobei einer der Schwerpunkte seiner Arbeit mit Spielern und Mannschaft jener der Selbst- und Fremdmotivation war und ist.
Nun macht sich Bernhard Peters in diesem Buch auf, seine Erkenntnisse der „Übertragung seiner Leitlinien vom Sport auf allgemeine Lebensbereiche“ näher zu erläutern und dem Leser damit ein „Erfolgsprogramm“ vor Augen zu führen, das (zumindest in der Welt des Sports) erwiesenermaßen funktioniert.
Die beiden wesentlichen Erfolgsfaktoren, die Peters ausführlich vorstellt, sind „Motivation und Emotionalität“ und dies in individueller Ausrichtung, besonderen Wert legt Peters auf Differenzierungen und legt im Buch nachdrücklich und nachvollziehbar dar, dass eine einfache Abarbeitung von „Programmen“ wohl kaum den Weg zu echtem Erfolg eines Teams weisen wird. „Individuell statt gleich“ ist sein Credo und, vielleicht, auch der Dreh- und Angelpunkt seiner Herangehensweise. Denn was nutzt alle Motivation, alle Versuche, emotional ein Team „einzuschwören“ oder die beste Analyse, wenn nicht die entsprechende „Sprache“ für die einzelnen Personen gefunden wird, wenn nicht sicher gestellt werden kann, dass die „Botschaft“ auch je individuell verstanden, angenommen und umgesetzt wird.
Eine Differenzierung, die Nähe braucht, die ein Vertrauensverhältnis als unabdingbare Grundlage benötigt. Der Berater, Trainer, Chef muss somit selbst zunächst in der Lage sein, Beziehungen zu gestalten, sich ebenso auf sein Team und die einzelnen Persönlichkeiten darin einlassen, wie er es von den einzelnen Persönlichkeiten und dem Team als Ganzes für seine eigenen Ziele, Vorgaben und Ideen erwartet.
Bei allen Geschichten rund um den Sport, den Anekdoten und Erinnerungen, die auch im Buch ihren Platz finden (und viel Platz „drum herum“ füllen), ist dies sicherlich ein wesentlicher Kern der Erkenntnis aus der Lektüre. Das es viel weniger um Programme, Analysen, kognitive Erläuterungen oder akribisches Arbeiten geht (wenn dies auch alles wichtige Einzelkomponenten der Führung sind, im Buch ausführlich vorgestellt werden), sondern das ein Vertrauensverhältnis und die Motivation aus emotionaler Bindung und Begeisterung heraus die wesentliche Grundlage eines erfolgreichen Teams darstellt.
Hier bietet Peters durchaus praxisnah ein wichtiges Know-How. Denn das diese Form des Vertrauens und der emotionalen Motivation entscheidend ist, das ist ja bei weitem nichts Neues, sattsam bekannt und doch, glaubt man Umfragen zur Arbeitszufriedenheit, genau das Element, das an vielen Orten fehlt und einfach nicht angeregt werden kann.
„Wer führen will, muss sich führen lassen“, ein Kernsatz, den man in bester Weise aus dem Buch mitnimmt, den der Leser verständlich erläutert vorfindet und für den Peters praxisnah Wege aufweist.
Alles in allem ein wenig zuviel Geschichten „drum herum“ und nichts wirklich bahnbrechend Neues, in den wesentlichen Punkten aber griffig und praxisnah erläutert und dargestellt.