Cover des Buches Besuchen Sie mich, bin im Himmel (ISBN: 9783359017004)
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Rezension zu Besuchen Sie mich, bin im Himmel von Hans-Dieter Schütt

Unterhaltsame Gespräche mit den ganz Großen der Zeit

von seschat vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Ein launiges und erhellendes Buch über bereits verstorbene geniale Geister. Klassikerfreunde werden es lieben.

Rezension

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seschatvor 8 Jahren

Journalist und Autor Hans-Dieter Schütt hat mit "Besuchen Sie mich, ich bin im Himmel" ein launiges und zugleich erhellendes Buch über die Genies des 18. und 19. Jahrhunderts geschrieben.

So führt er 11 fiktive und daher ungewöhnliche Interviews mit Literaten (wie z.B. Friedrich Schiller und Heinrich von Kleist), Musikern (u.a. mit Robert Schumann und Richard Wagner) und Biologen (wie z.B. Charles Darwin). Das Spannende an diesen Begegnungen ist der Fakt, dass die Antworten der Berühmtheiten auf Originalzitaten aus Briefen, Werken etc. beruhen. Auf diese Weise gerät Schütts Fantasiespiel sehr lebhaft, geradezu realistisch. Zudem passt er seine Sprache der Zeit an, in der Schiller & Co lebten. Für den geneigten Leser ist es kein Problem, die Gespräche zu verstehen. Weniger klassikeraffine Leser werden manches Wort nachschlagen müssen. Inhaltlich geht es viel um Persönliches bzw. bekannte Eigenheiten. Da darf die Frage nach Schillers verfaulten Äpfeln ebenso wenig fehlen, wie die nach Fontanes Heimatverbundenheit. Mir haben besonders die Interviews mit Heinrich von Kleist, Friedrich Schiller und Theodor Fontane gefallen, weil diese noch einiges bisher Unbekanntes für mich bereithielten. Was ich außerdem sehr sympathisch fand, war die ausgeprägte Naturliebe der Literaten. Wann immer sie abschalten bzw. entspannen wollten, zog es sie ins Grüne. Natürlich geht es in den Gesprächen auch um die eigene Berufswahl bzw. den Tod. So kann der Leser vor allem dem Menschen hinter dem Genie nachspüren.

Hier noch zwei meiner Lieblingszitate:
"Das, was die Toren Glück nennen, ist kein Glück, es betäubt ihnen nur die Sehnsucht nach dem wahren Glück, es lehrt sie eigentlich nur, ihr Unglück zu vergessen." (Heinrich von Kleist, S. 22f)
"Lieber Einsamkeit und ein Buch als schlechte Gesellschaft." (Theodor Fontane, S. 105)

FAZIT
Ein kurzweiliges Buch, das sich gleichermaßen für Liebhaber der großen Geister des 18. und 19. Jh.s als auch Laien eignet. Eine gelungene Zeitreise, die Lust macht, wieder mal einen literarischen Klassiker in die Hand zu nehmen oder klassischer Musik zu lauschen.
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