Rezension zu "Ausweg Karatschi. Roman" von Hans-Georg Kaethner
Deutschland im Jahre 1963: Jürgen möchte das große Geld machen und weg aus Berlin auf die große Reise gehen. Sein Alltagsleben ist ein Graus, bei dem er völlig versagt hat. So setzt er ein Inserat in die Zeitung und sucht Mitfahrer mit Geld, um einen gebrauchten Mercedes nach Pakistan zu überführen, nach Karatschi. Und wie kann es anders sein, findet er für dieses Vorhaben zwei ebenso verrückte Männer, die zwar beide völlig anders sind als er, jedoch auch mit ihrem Leben in Deutschland nicht klarkommen. So begeben sich die drei auf die Reise und erleben ein Abenteuer nach dem anderen, weil jeder von den Herren auf die ein oder andere absurde Weise dazu beiträgt.
Die Protagonisten wurden charakterlich detailliert dargestellt. Allerdings war keiner von den dreien sympathisch, nicht mal Jürgen, obwohl man sein Handeln noch am ehesten verstehen konnte. Harry war einfach völlig daneben und Dieter die trostlose graue Maus. Sie gehen völlig unüberlegt an die ganze Sache heran, die in genau so einem Desaster enden muss. Ihre Handlungen sind nicht nachvollziehbar; man kann oft nur mit dem Kopf schütteln anstatt darüber zu lachen. Am Anfang hatte ich richtige Schwierigkeiten, in die Geschichte reinzufinden. Die Sätze waren so lang und kamen trotzdem nicht bei mir an, und ich musste mich zwingen, weiterzulesen. Aber es wurde dann besser. Dieses Buch ist keine leichte Lektüre für nebenbei. Als typischen Reisebericht würde ich es auch nicht bezeichnen, denn meistenteils ging es um die drei Charaktere, ihre Beziehungen untereinander und wie sie die Autos an den Mann bringen.