Rezension zu "Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein" von Abtprimas Notker Wolf
Der ehemalige Abtprimas der Benediktiner Notker Wolf ist seit 1961 Benediktinermönch.
Er lebt in St.Ottilien.
Notker Wolf ist dafür bekannt, dass er sagt was er denkt.
Diese Eigenschaft zeichnet auch das Vorwort des Buches „Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein – Was Heimat wirklich ausmacht“ aus.
Heimat ist ein Begriff, der oft missbraucht wird, der Autor nennt Beispiele im Vorwort.
In mehreren Kapiteln lernen wir kennen was Heimat für Notker Wolf bedeutet.
Heimat ist ein Gefühl, ein Ort, ein Dialekt und vieles mehr.
„Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein“, dieses Zitat des Autors ist zum Buchtitel geworden und es sagt schon soviel aus.
Notker Wolf erzählt von vielen Reisen, u.A. nach Japan, wo es Froschhoden zum Essen gab, befremdlich und für ihn kaum essbar.
Also auch Speisen bedeuten Heimat.
Über 16 Jahre war er weit weg von der Heimat, dem Kloster St.Ottilien. Dort ist ein Internat der Missionsbenediktinern und damit verbunden eine bunte Mischung von Mönchen aus vielen Ländern der Erde.
Ein Zitat vom Ex-Bundespräsidenten Gauck, das im Buch zu finden ist, charakterisiert sehr gut was Heimat ist:
„Es ist eine Mischung ganz früher Wahrnehmungen: Bilder , Gerüche, Stimmen. …“
Notker Wolf hat im Buch viele Beispiele beschrieben, was Heimat oder das Heimatgefühl ausmacht. Oft findet man sich wieder.
Aber im Buch gibt es neben dem Thema Heimat auch die Möglichkeit die private Seite des Notker Wolf kennenzulernen, angefangen von der Kinderzeit im Allgäu über die Anfänge als Mönch, die Zeit in Rom, usw. Der Autor lässt sehr persönliche Einblicke zu. Einige Fotos ergänzen den Text.
Ich finde das Buch lesenswert, egal, ob man nun gläubig ist oder nicht. Es regt zum Nachdenken an.
Mich hat es beeindruckt.