Das Buch schildert minutiös die Geschehnisse an den Tagen um den Mauerfall herum und bedient sich dabei zahlreicher Quellen, so u.a. hunderter Zeitzeugeninterviews - in für mich noch nie dagewesener Tiefe. Mehr Details wird es wohl zu diesem Thema nicht geben. Für am Thema Interessierte wird das Buch so zur Pflichtlektüre und macht damit nebenbei bemerkt auch die Unfähigkeit, ja den Dilletantismus der SED-Führung in jeder Phase der Ereignisse deutlich, die zu manchem Greuel in und dem Scheitern der DDR maßgeblich beigetragen haben dürften. Absolut lesenswert!
Hans-Hermann Hertle
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Hans-Hermann Hertle
Damals in der DDR
Die Berliner Mauer
Die Todesopfer an der Berliner Mauer 1961–1989
Sofort, unverzüglich
Die Todesopfer an der Berliner Mauer 1961–1989
Gedenkstätte Lindenstraße
Ausgelacht
Chronik des Mauerfalls
Neue Rezensionen zu Hans-Hermann Hertle
Noch immer gibt es in unserem Land zahlreiche Personen, die das Unrechtsregime der ehemaligen "DDR" für halten. Noch immer sitzen Personen in Parteien und entscheidenden Stellen, die selber Menschen bespitzelt und auf schlimmste behandelt haben.
Alle diese Personen sollten dieses Buch lesen, dass ohne jeden Pathos Menschenschicksale aufzeigt. Schicksale von Menschen, die an der Berliner Mauer getötet wurden. Zum größten Teil, weil sie nur in Freiheit leben wollten. sich nicht mehr länger einschüchtern lassen wollten, nicht länger einem System ausgeliefert sein wollten, welches zum größten Teil zynisch und unmenschlich gegenüber seinen Einwohnern agierte. Erzählt werden aber auch die Lebensgeschichten von Personen, die ihren Dienst an der Berliner Mauer leisteten und durch Schüsse anderer ums Leben kamen.
Dieses Buch ist wichtig !
Das erste Todesopfer war Ida Siekmann, die am 22. August 1961 beim Sprung aus einem Fenster in der Bernauer Straße tödlich verunglückte. Die ersten tödlichen Schüsse fielen am 24. August 1961 auf den 24-jährigen Günter Litfin, der am Humboldthafen von Transportpolizisten bei einem Fluchtversuch erschossen wurde. Peter Fechter verblutete am 17. August 1962 im Todesstreifen an der Zimmerstraße. Im Jahre 1966 wurden zwei Kinder im Alter von 10 und 13 Jahren im Grenzstreifen durch insgesamt 40 Schüsse getötet. Das letzte Opfer von Todesschüssen an der Mauer war Chris Gueffroy am 6. Februar 1989. Der letzte tödliche Zwischenfall an der Grenze ereignete sich am 8. März 1989, als Winfried Freudenberg bei einem Fluchtversuch mit einem defekten Ballon in den Tod stürzte.
Einige Grenzsoldaten starben ebenfalls bei gewalttätigen Vorfällen an der Mauer. Der bekannteste Fall ist die Tötung des Soldaten Reinhold Huhn, der von einem Fluchthelfer erschossen wurde. Diese Vorfälle wurden von der DDR propagandistisch genutzt und als nachträgliche Begründung für den Mauerbau herangezogen. Die Todesschützen, die Menschen daran hinderten einfach frei zu sein wurden alle belobigt. Die Auszeichnungen gingen von einer Teilnahme am Büffett, über eine Uhr, bis hin zum Verdienstorden. Viele von denen konnte man eine gewisse Freude, ihrem Vaterland wertvolle Dienste geleistet zu haben, geradezu ansehen.
Nach Schätzungen mussten sich rund 75.000 Menschen wegen „Republikflucht“ vor DDR-Gerichten verantworten. Republikflucht wurde nach § 213 Strafgesetzbuch der DDR mit Freiheitsstrafen bis zu acht Jahren geahndet. Wer bewaffnet war, Grenzanlagen beschädigte oder als Armeeangehöriger oder Geheimnisträger bei einem Fluchtversuch gefasst wurde, kam selten mit weniger als fünf Jahren Gefängnis davon. Wer Hilfe zur Republikflucht leistete, konnte mit lebenslangem Freiheitsentzug bestraft werden.
Das Buch liefert wertvolle Antworten
Welche Konsequenzen hatte das DDR-Grenzregime für die Schützen sowie die militärischen und politischen Befehlsgeber nach 1990? Wie wird der Todesopfer seither gedacht?
Das biographische Handbuch gibt Antworten auf diese Fragen. Es dokumentiert sehr eindrucksvoll die Lebensgeschichten und Todesumstände der Mauertoten und ordnet sie in den zeitgeschichtlichen Kontext ein. Die Autoren haben dazu neben den einschlägigen Archiven alle Verfahrensakten und die Stasi-Unterlagen systematisch ausgewertet und durch Interviews mit Angehörigen und Zeitzeugen ergänzt.
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