Hans-Jürgen Jakobs

 3,8 Sterne bei 5 Bewertungen

Lebenslauf

Hans-Jürgen Jakobs, geboren 1956, ist Volkswirt und einer der renommierten Wirtschaftsjournalisten des Landes. Er arbeitete u.a. für den "Spiegel" und war Chef der Online-Ausgabe und der Wirtschaftsredaktion der "Süddeutschen Zeitung". Seit 2013 ist er in verschiedenen Funktionen für die Verlagsgruppe Handelsblatt tätig, bis 2015 war er Chefredakteur, seit 2016 ist er Senior Editor des "Handelsblatts". Seit 2018 ist er zudem Herausgeber des "Handelsblatt Morning Briefing" mit über 130.000 Lesern. Zuletzt erschien "Wem gehört die Welt?" (2016, Knaus Verlag).

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Hans-Jürgen Jakobs

Cover des Buches Wem gehört die Welt? (ISBN: 9783813507362)

Wem gehört die Welt?

 (4)
Erschienen am 17.11.2016
Cover des Buches Das Monopol im 21. Jahrhundert (ISBN: 9783421048981)

Das Monopol im 21. Jahrhundert

 (1)
Erschienen am 28.09.2022
Cover des Buches Die Zukunft der Arbeit (ISBN: 9783866159976)

Die Zukunft der Arbeit

 (0)
Erschienen am 03.03.2012

Neue Rezensionen zu Hans-Jürgen Jakobs

Cover des Buches Das Monopol im 21. Jahrhundert (ISBN: 9783421048981)
wschs avatar

Rezension zu "Das Monopol im 21. Jahrhundert" von Hans-Jürgen Jakobs

Obgleich bereits seit sechs Monaten auf dem Markt hochaktuell - sollte, nein, muss gelesen werden!
wschvor einem Jahr

Was waren das doch für Zeiten:

Der 'Tante Emma'-Laden um die Ecke, der die ganze Familie des Besitzers ernährte. gleiches für den Bäcker, den Metzger um die Ecke. Meinungsmanipulation nur durch die 'Bild'-Zeitung, drei Sender im TV und ab etwa 22:30 Uhr nach dem Testbild nur noch 'Schneegestöber' auf der Mattscheibe...

Heute geht es nach dem Motto: groß - größer - am größten; schnell - schneller - am schnellsten; grell - greller - am grellsten. Ein riesiges Unternehmen schluckt die kleinen, eines nach dem anderen. Der nächste Riese macht es genau so. Und am Ende blieben noch ein paar Riesen übrig, die nach Lust und Laune die Preise manipulieren - im Sinne des Shareholder-Values. Kommt dann noch eine im Vergleich zu südamerikanischen Verhältnissen geringe Inflation über den Weg - Super, ist doch ein tolles und glaubhaftes Argument, die Preise noch etwas weiter zu erhöhen...

Der für sein Einkommen arbeitende Normalverbraucher guckt dumm - und zahlt.

Wohin dieser Drang der Riesenunternehmen noch größer zu werden, in deren Sinn im Idealfall zum Monopolisten zu werden, führen kann, führen wird, das zeigt Hans-Jürgen Jacobs schlüssig auf. Auch an den Beispielen von Amazon, Google, Microsoft, Apple, Facebook, Shell, BP, Aral, RWE, enBW, dem Einzelhandel, sei es Edeka oder Zara, dm, Deichman, Rossmann oder Douglas.

Viele Grafiken und Diagramme belegen die Feststellungen des Autors. Und da es ein seriöses Werk ist, befindet sich im Anhang auch ein mehrseitiges Literaturverzeichnis. Wer die Feststellungen des Autors anzweifelt, kann sich dort informieren, wie diese Feststellungen und die Schlüsse daraus zustande kommen.

Wer das Buch mit den darin vorgestellten Fakten und Thesen gelesen hat, wird erstens die Mechanismen, die die Wirtschaft beherrschen, besser oder besser endlich verstehen. Und im Idealfall auch sein Konsumverhalten ändern. Damit die Giganten nicht noch gigantischer werden, noch mehr Macht, noch mehr Manipulationsmöglichkeiten bekommen, unseren Wohlstand zu zerstören.


Cover des Buches Wem gehört die Welt? (ISBN: 9783813507362)
wschs avatar

Rezension zu "Wem gehört die Welt?" von Hans-Jürgen Jakobs

Kein 'Lesebuch' im klassischen Sinn, aber hochinteressant!
wschvor 5 Jahren

DAS Lexikon des Gross-Kapitals. Da geht es nicht um ein paar lächerliche Millionen, die eine oder andere Milliarden mehr oder weniger. Es geht teilweise um Billionen an Vermögen, die es zu verwalten gilt. Dass derart unvorstellbare Summen eine massiv vorhandene Macht zu Manipulationen in jeder gewünschten Richtung mit sich bringt, versteht sich von selbst.

Der Autor stellt 215 Personen vor (ich hoffe mich nicht verzählt zu haben), die auf Grund ihrer Finanzmacht die Geschicke ganzer Volkswirtschaften lenken können. Die Historie, die Entwicklung, die Machenschaften einer jeden Person werden auf eineinhalb bis fünf Seiten vorgestellt. Mitsamt einen passbildgrossen Foto. Und einer Bewertung des Unternehmens oder der finanziellen Verflechtungen am Ende einer solchen Kurzbiographie.

Da es extrem mühsam wäre, das Buch von Seite 11 bis Seite 679 zu lesen, ist das einleitende Inhaltsverzeichnis sehr hilfreich. Hier sind die Personen jeweils nach den Branchen, in denen sie agieren, kategorisiert aufgeführt. Vermögensverwalter wie Larry Fink von Blackrock (ja, auch Friedrich Merz, anno Dezember 2018 gescheiterter Kandidat für den CDU-Vorsitz wird erwähnt) über Privat Equity, Hedgefonds, Familien (unterteilt nach Ländern und Erdteilen), Banken, Versicherungen, Automobile, Handel, Chemie/Pharma, Medien, Reise, Restaurant, Sport, Energie, Nahrungsmittel Hightech oder Logistik. Es tauchen Namen, Unternehmen und Verflechtungen auf, von denen der Normal-Sterbliche keine Ahnung hat. Weil das alles geräuschlos im Hintergrund abgehandelt wird. 

Die Infografiken sind dem Verständnis durchaus hilfreich. Wer weiss schon, dass das Private Equity Unternehmen Blackstone 45% Anteile am Kamera-Hersteller Leica hält, den Outdoor-Klamotten-Spezialisten Jack Wolfskin mit bisher 75 Millionen Euro nachgeschobenem Kapital am Leben erhalten hat? Und nebenbei noch 300.000 Hotelzimmer und 96.000 Wohnungen verwaltet?

Der Schreibstil von Hans-Jürgen Jakobs ist locker, leicht, interessant, gut zu lesen (aber eben nicht am Stück von Seite 11 bis zum Ende) und stellenweise durchaus humorvoll.

Wer sich für die richtig grossen Vermögen auf dieser Welt beziehungsweise die Personen, die derartige Vermögen besitzen oder verwalten, wird mit diesem Nachschlagewerk bestens und, Stand 2016, aktuell bedient.

Cover des Buches Wem gehört die Welt? (ISBN: 9783813507362)
M

Rezension zu "Wem gehört die Welt?" von Hans-Jürgen Jakobs

Kapitalismus ohne Schranken
M.Lehmann-Papevor 7 Jahren

Kapitalismus ohne Schranken

Am Ende wird es durch die Lektüre dieses voluminösen Buches klar, das zum einen die Welt der „Schattenbanken“ weitgehend Märkte, Formen, Industriekomplexe und, vor allem, Geld in einer Art und Weise zur Verfügung haben, dass damit die Fragen nach der „Weltherrschaft“ zumindest solange beantwortet sind, wie das Kapital in dieser Form das Ergehen des Planeten und seiner Menschen bestimmt.

Wenn Jakobs an einer Stelle im Buch sechs Personen beim Namen nennt (als Verantwortliche für Fondsgesellschaften, Banken und andere Finanzierungsinstitute), die sich zusammensetzen werden, wenn eine weitere Krise wie 2008 hereinbrechen sollte, dann wird ebenso klar, dass der Kreis jener, die wirklich „die Welt bewegen“ überschaubar ist.

Und noch nicht einmal alle der 200 Entscheidungsträger in den verschiedensten Rahmungen (Familiendynastie, Hedgefondsgesellschaften, Fondsgesellschaften, Industrielenker u.v.m.), die Jakobs zunächst im Kurzportrait im Buch vorstellt wären dafür vonnöten.

Wobei darauf hingewiesen werden sollte, dass der Zugang zum Buch besser, anders als gewohnt, „von hinten nach vorne“ zu nehmen ist. Denn sich durch 200 Kurzportraits zu arbeiten, deren Inhalte weitgehend keine Geheimnisse darstellen, sondern allgemein auch durch einfache Google Recherchen zu klären wäre, mutet zunächst überaus lang an und beinhaltet auch wenig echten Informationswert zum Thema des Buches (außer dass eine Vielzahl von Personen (neben den „Promis“ der Wirtschaft und des „Geldadels“) eher nicht in der breiten Öffentlichkeit allzu bekannt sein könnten)

Sobald aber der dritte und letzte Teil des Werkes gelesen ist (daher sollte man diesen zur Lektüre an den Anfang stellen) und damit auch die Vernetzung, Querverbindungen und die immensen Einflussmöglichkeiten der konkreten Personen allgemein verdeutlicht werden, liest man die Portraits doch in einem noch anderen Licht und kann sich gezielt jenen Personen zuwenden, denen das persönliche Interesse gilt.

Dass Jakobs in diesem letzten Teil anhand übersichtlicher und verständlicher Schaubilder schon allein die immense Schere zwischen dem „Besitz“ der Finanzwirtschaft und dem tatsächlichen BIP der Welt gegenüberstellt, zeigt eindrucksvoll, in welche Schieflage das System geraten ist (wobei „schief“ eben nur für den „Normalbürger“ oder den „Armen“ gilt, für die „reiche Seite“ ist genau diese Lage hoch willkommen natürlich).

Dabei geht es nicht nur um eine Akkumulation des Kapitals (nach Marx) für einzelne vermögende Personen, sondern um ein ganzes System von Akkumulationen der Industrie, der Pensionsfonds, der realen und der Finanzwirtschaft, der gesamten Wirtschaft, die, was Entscheidungen angeht, immer mehr in immer weniger konkrete Hände gerät.

Denn wenn ein Larry Fink von Blackrock 6 Billionen Dollar verwaltet und dazu an allen wesentlichen Unternehmen der Welt ebenso wesentlich beteiligt ist, dann ist das nicht nur „Marktmacht“, dann ist das einfach auch „Chef-Sein“. Wie Josef Ackermann zu spüren bekam, als er Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bank werden wollte.

„Die größte Lüge in diesem System ist die vom „Streubesitz“. Die Realität ist Blockbildung“. Noch besser zu erkennen an der Strategie Amazons, jede Konkurrenz vom Spieltisch zu fegen und dann, am Ende, die Preis als eine Art Monopol bestimmen zu können.

80 Billionen Dollar an Volumen in den Schattenbanken, die schlichtweg von den kollabierenden traditionellen Banken die finanzträchtigen Geschäftsfelder übernommen haben und dies weitgehend ohne solche strikten Regulierungen vollziehen, wie es reale Banken inzwischen auferlegt bekommen (in Maßen), das zeigt, wohin der Weg seinen Verlauf nimmt.

Nur noch um den erbitterten Konkurrenzkampf namentlich zu nennender (und im Buch natürlich mit vorgestellter) Großanleger untereinander geht es, das „Alpha“ zu finden, die besten Anlagemöglichkeiten und Renditen.

Was aber tun, wenn „im Neokapitalismus Vermögensverwalter und Staatsfonds die Welt unter sich aufteilen“?

Nachdem Jakobs die Protagonisten vorgestellt hat und nachdem er aufgewiesen hat, wie vertrackt, gefährlich und, vor allem, dem Zugriff der Bürger weltweit entzogen die eigentlichen Fäden mit unüberschaubaren Geldsummen gezogen werden, bleibt er auch die Antwort auf diese Frage nicht schuldig.

Wobei es keine einfache Antwort ist und eine solche auch nicht geben kann angesichts der Geschwindigkeit der „Geldvermehrung“ und der Konzentration gewaltiger Mittel in wenigen Händen.

So bleibt abzuwarten, ob die „Kultur der Bescheidenheit“, die „globale Lösung der Steuerfragen“. Die offenen „Verteilungsfragen“ immenser Privatvermögen, bei denen die Politik gefordert sein wird und dass alles im weltweiten Zusammenhang nur zu lösen, da kann einem schon der Mut schwinden, dass irgendetwas an dieser Entwicklung wirklich noch getan werden könnte.

Letztendlich allerdings ist der größte Teil der Lektüre (die Portraits) eher als „Beiwerk“ zu den Grundgedanken der problematischen Entwicklung auf dem Finanzmarkt zu sehen und damit nicht unbedingt ein „Muss“ des Lesens. Das Jakobs teilweise holprig formuliert, sich nicht selten wiederholt stört die Lektüre an manchen Stellen merklich. Dennoch werden die Grundgedanken, statistischen Belege und Folgerungen sehr verständlich dargelegt und bieten somit einen guten Blick auf die kritische Gesamtlage.

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