Akribisch hat sich der Autor eine dem Normalsterblichen zumeist völlig fremde Welt erschlossen: die der mega-, der unbeschreiblich Reichen, die soviel haben, dass es schon gar nicht mehr drauf an kommt. Eine kleine verschwiegene Gruppe Auserwählter, mal uraltes, mal neureiches Geld, Menschen, die zumeist aus dem Nebel ihrer Abgeschiedenheit heraus agieren und nur über Forbes-list oder groß aufgezogene Stiftungen wie die Giving-Pledge-Initiative von Gates und Buffett mal temporär und bewusst ins Licht der Öffentlichkeit gerückt werden bzw. sich selber rücken. Und diese Fraktion verkörpert die wahre politische und wirtschaftliche Macht und steuert kraft ihres Geldes die Geschicke dieses Planeten wie keine andere. Sie lässt die Puppen und ihre Marionetten tanzen.
Der Autor hat sich wahrhaft und dermaßen Mühe gegeben, diese Welt und die durch sie gesteuerten globalen Gesamtzusammenhänge von Macht und Ohnmacht, Willkür und Abhängigkeit dem Leser transparent zu machen, dass der Kopf schon bald raucht. Gerade diese Tiefe und Detailversessenheit führt hier leider dazu, dass der Lesefluss in diesem eigentlich hochinteressanten und wirklich gut aufbereiteten Buch immer wieder stockt und streckenweise fast zum Erliegen kommt. So trocken sollte es eigentlich nicht sein und so genau muss man das alles auch wieder nicht wissen.
Ansonsten aber ein gelungener Blick in eine abstruse Welt, die auch eine Realität darstellt, aber eben unsichtbarer bleibt als die der restlichen 99,x %. Wenn man sich vorstellt, wie unglaublich viel unglaublich wenige Menschen bewirken könnten (wenn sie wollten). World would be a better place.
Von Macht und Irrsinn - oder: Geld regiert (mehr denn je) die Welt