Rezension zu Neptunopfer von Hans-Jürgen Rusch
Rezension zu "Neptunopfer" von Hans-Jürgen Rusch
von Gospelsinger
Rezension
Gospelsingervor 13 Jahren
Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Kreuzfahrt erst recht. Sollte man meinen. Diesmal jedoch stirbt ein Passagier bei der eigentlich harmlosen Neptuntaufe auf dem Kreuzfahrtschiff RÜGEN. Ein Unfall? Kurz davor wird in die Reederei Trans-Ozeana, die Kreuzfahrten durchführt, eingebrochen. Dabei wird ein Wachmann schwer verletzt und es werden Passagierdaten gestohlen. Als ein Erpresserbrief eintrifft, wird klar, dass beide Ereignisse zusammenhängen und der vermeintliche Unfall des Passagiers in Wirklichkeit ein kaltblütiger Mord war. Und irgendwie hängt das Ganze mit der geplanten Gründung einer Privatschule zusammen. Keine leichte Aufgabe für Kommissar Marc Müller. Ein Kreuzfahrtschiff bietet natürlich ein tolles Setting. Ich fand die Geschichte reizvoll, und die eingestreuten Rückblende-Kapitel machten zusätzlich gespannt auf die Auflösung. Gestört hat mich nur, dass der Schulalltag und die Schulpolitik nicht so realistisch dargestellt wurden. Heutzutage gibt es an Schulen sowohl ein Bewusstsein für Hochbegabte, als auch Hilfen für Mobbingopfer. Und man muss nicht mehr begütert sein, um sein Kind auf ein Gymnasium schicken zu können. Die Mutter der Schülerin war einfach zu resignativ. Davon abgesehen, ist dies eine schöne Reiselektüre, auch wenn man keine Kreuzfahrt machen kann.