H. C. Artmann

Ein wenig Muße, viel Humor und das Ganze laut lesen (sonst wirkt das oft Lautmalerische nicht)- der Abend ist perfekt. Eine Warnung an die Nicht-Österreicher: h.c. ist bisweilen Mundartdichtung (aber modern und auf künstlerisch höchstem Niveau) und erfordert ein wenig Einfühlung in unsere (andere deutsche) Sprache. Dafür bekommt man mit einem Gedicht mehr Österreichisches (oder spezifischer Wienerisches) als in einem ganzen Reiseführer.

Titel: Maus im Haus 

Text: H.C. Artmann

Illustrationen: @elsaklever 

Verlag: @ggverlag 

Seitenanzahl: 48

Empfohlenes Lesealter: 3-6 Jahre

Preis: 19,95€

ISBN: 978-3707451798

Inhalt: Vom Seemannsleben hat sich Robbe Ompül zurückgezogen, und genießt nun das ruhige Leuchtturmwärter-Leben. Doch beim Träumen im Schaukelstuhl, macht es plötzlich PIEP! Wenn da keine Maus im Haus ist, und seine Ruhe stört? Oder noch schlimmer, den Käse stiehlt? Jetzt muss Ompül sich schnell etwas einfallen lassen, bevor ihm die Mäuse auf dem Kopf herumtanzen. 

Meine Meinung: Normalerweise sorgen Katz und Maus für viel Traraa, doch hier nehmen die Nagetiere die im Ruhestand befindlichen Robbe Ompül auf den Arm. Doch da haben sie nicht mit der Kreativität des ehemaligen Seemanns gerechnet. Ompül ist ein liebenswerter Einsiedler, der vielen Träumen etwas nachtrauert ( Motorrad fahren, ins Weltall fliegen etc. ). Für manches ist die Zeit vorbei, aber die Mäuse können ihn auf raffinierte Art und Weise aus seiner Reserve locken, was zeigt, dass Rentner noch lange nicht zum Alten Eisen gehören. 

Es ist ein Spiel mit Worten und Bildern, und man muss einfach bei der Geschichte schmunzeln. Wer schlussendlich wen zum Narren hält, bleibt die Frage. 

Fazit: Ein gewitzter Lesespaß für Jung und Alt. 

Wie weckt man Leseliebe in seinen Kindern? Indem man ihnen bereits in jungen Jahren vorliest und sie für Sprachspiele begeistert! H.C. Artmanns Gedicht „Es tanzt ein Mi Ma Monsterchen“, das sich zur allseits bekannten Melodie des Kinderlieds „Es tanzt ein Bi Ba Butzemann“ singen lässt, eignet sich wunderbar dazu, erste Sprach- und Buchliebe zu fördern. Das Pappbilderbuch wurde genauso einfach wie genial von Linda Wolfsgruber illustriert. Wolfsgrubers auf wenige Farben und Formen reduzierten Bilder und die darauf vermerkten Anweisungen („Tippe mit dem rechten Finger im Rhythmus auf die orangenen Punkte“, „Fahre mit deinem Finger die Linie (Anm.: der Spirale) nach außen nach“, „Klatsche beide Hände zusammen“, „Schüttle das Buch, sodass die Punkte nach oben fliegen“, „Tanze mit deinen Fingern im Kreis herum“, usw.) regen die Kids zum Mitmachen an und lassen Begeisterung und Freude sprühen! „Es tanzt ein Mi Ma Monsterchen“ ist eines dieser tollen Bücher, die Kinder und Eltern immer und immer wieder (vor-)lesen wollen!